#EUAmmoBan am 15. Juli 2020 durch die EU?

Am 15.7.2020 könnte auf EU-Ebene das Ende des bleihaltigen Schrotschusses – gegebenenfalls nicht nur für die Jagd in und um  Feuchtgebieten – beschlossen werden. Das bedeutet, dass die bereits existierenden Regularien für Gewässer auf Feuchtgebiete erweitert werden und per Definition auch temporäre Pfützen zu Feuchtgebieten werden.

So leitet All4Shooters seinen lesenswerten Artikel vom 07.07.2020 ein. Deutschland will sich bei der Abstimmung enthalten, da das Landwirtschaftsministerium das Bleiverbot ablehnt. WWF und Grüne, sowie das grüne Umweltministerium wollen es haben. Beim WWF gibt es dazu auch eine Petition mit über 30.000 Mitzeichnern. Doch in den Medien kommt das Thema – zum Glück – nicht vor. Bis auf den Spiegel  findet sich nichts in den großen Medien. Das Thema interessiert fast niemanden.

Wir können davon ausgehen, dass das Landwirtschaftsministerium bei seiner vernünftigen Haltung bleibt und Deutschland sich enthalten wird, da es zur Zeit keinen nennenswerten öffentlichen Druck gibt. Doch nach den Regeln des Ausschusses werden fehlende Stimmabgaben als Zustimmung gewertet. Es gibt auf EU-Ebene viel mehr Länder, die das Verbot befürworten als es ablehnen. Manche werden sich vielleicht gar nicht festlegen, insbesondere weil jetzt die Sommerpause eingeleitet wird und diese zählen dann als Zustimmung. Von daher ist der gesamte Vorgang auf der EU-Ebene undemokratisch und gefährlich für unsere Hobbys.

Problem Feuchtgebiete

Während viele EU-Länder den bleihaltigen Schrotschuss in Feuchtgebieten bereits verboten haben, will die EU-Kommission das Gebiet mittels 400-Meter-Pufferzonen drastisch erweitern und in diesen bereits den Besitz und Transport von bleihaltiger Munition verbieten. Dies würde dazu führen, dass auch Schießstände, die sich in diesen Pufferzonen befinden, betroffen wären. (All4Shooters berichtete).

Es nicht nur um den jagdlichen Schrotschuss! 

Der Plan ist ein Verbot von Bleimunition für alle Arten der Jagd innerhalb von 3 Jahren und innerhalb 5 Jahre für das Wurfscheibenschießen (siehe Link)

Uns erreichte gerade ein Community-Beitrag, der die größten Schwachpunkte des Bleiverbots aufzeigt. Die Alternativen zur Bleimunition sind wesentlich teurer, nicht vorhanden, führen beim Schrot zu mehr Tierleid und sind womöglich toxischer als Blei. Auch wenn das Thema Kosten kein Thema ist, das die EU interessiert, ist es für euch von Bedeutung.

—- Beginn des Community-Beitrags —-

Kosten bleifreier Munition

Die Kosten bezüglich bleifreier Munition sind nicht (wie durch die ECHA angeführt) gleichwertig, sondern deutlich höher. Insbesondere Munition zur Verwendung auf Schießständen (durch Jäger zum Übungsschießen und Sportschützen im Training und Wettkampf) liegt deutlich über den jetzigen marktüblichen Preisen. Im Folgenden ein kleiner Vergleich:

Kaliber/Anzahl

Bleihaltig

Bleifrei

.22 lr/50 Schuss

4,78€ (Federal American Eagle)

19,40 € (CCI Copper)

8×57 IS/ 20 Schuss

19,00€ (S&B SPCE)

60,44€ (Geco Zero)

9mm Luger/50 Schuss

15,50 €(Geco Vollmantel)

35,38€ (S&B Zink Rundkopf)

.30-06 Win

65,31€ (Brenneke TUG)

80,42 € (Brenneke TUG Nature)

.223 Win

11,28€ (Magtech FMJ)

36,46 € (Hornady NTX)

Es wurden jeweils die günstigste bleifreie und bleihaltige Munition verglichen. Somit ergibt sich folgende Kostensteigerung um jeweils (in Prozent):

  • 305 % für .22 lr
  • 218 % für 8x57IS
  • 128 % für 9mm Luger
  • 23% für .30-06
  • 223% für .223 Win.

Deutlich zu sehen ist die Steigerung im für den Schießsport wichtigen Bereich .22 lr um mehr als 300%. (Anm. der Redaktion: die Kostensteigerung für Diabolos werden womöglich noch höher sein).

Welche Probleme ergeben sich nun im Folgenden hieraus?

Insbesondere durch die starke Teuerung im Bereich der Kleinkaliber Munition (.22 lr) wird das Verbot im Schießsport starke Einschränkungen erzeugen. Das Kaliber .22 lr ist in Deutschland das einzige Kaliber, welches in Kurz- und Langwaffen durch Sportschützen unter 18 Jahren geschossen werden darf. Dadurch wird es bei Nachwuchsschützen deutliche Einschränkungen im Training geben und die ohnehin schon schlechte Ausgangslage im Bereich internationaler Wettkämpfe ( wie z.B. Olympia) noch weiter verschlechtern.

Auch durch die Preissteigerung bei jagdlicher Munition wird es vorkommen, dass einzelne Jäger weniger den Schießstand besuchen können. Dadurch wird eine stete Übung erschwert. Dies ist aus Gründen derWaidgerechtigkeit und , insbesondere, durch den Verfassungsrang des Tierschutz (Art.20a GG) äußerst bedenklich.

Keine Alternativen

Für den Fangschuss aus einer Kurzwaffe existiert derzeit Zivil keine bleifreie Munition. Die Verwendung von polizeilicher, bleifreier Deformationsmunition ist verboten (§2 (3) WaffG i.V.m §55 (1)WaffG i.V.m Anlage 2 Abschnitt , 1.5.7). Somit ist diese Munition keine Alternative.

Anm. der Redaktion: Für Vorderladerschützen und deren Wiederlader wird es eventuell nie Alternativen geben, dito für Kurzwaffenschützen.

Wirkung bleifreier Jagdmunition

Die Wirkung nicht „gleichwertig“ wie durch die ECHA aufgeführt. Durch die größere Härte der alternativ verwendeten Geschosse wird (insbesondere auf der Jagd) eine starke Zersplitterung der Geschossmäntel erzeugt. Hierbei kommt es zu einer sehr starken Wildbretentwertung. Teilweise sind die beschossenen Körperteile (i.d.R die Schulterblätter) aufgrund eines starken Splittereintrags nicht verwendungsfähig.

Insbesondere im Hinblick auf die Fleischskandale der letzten Jahre wird ein an sich einwandfreies Lebensmittel zum Teil der Möglichkeit der Nutzung als Lebensmittel entzogen. Dies ist sowohl aus ethischer wie auch aus nachhaltiger Sicht abzulehnen.

Durch das veränderte zielballistische Verhalten kommt aus Praxiserfahrungen zu einer schlechteren Tötungswirkung. Dies liegt an dem unterschiedlichen Verhalten der Materialien. Blei deformiert eher, sorgt dafür selbst in der Tiefe für eine ausreichende Zerstörung, während bleifreie Munition eher zersplittert. Hierdurch kommt es zu einer längeren „Flucht“ der Tiere.

Zwar zeigen Beschussversuche in Ballistischer Gelatine eine ähnliche Zerstörung. Jedoch wird bei bleifreier Munition in der Praxis häufig eine deutlich schlechtere Augenblickwirkung belegt. Daher ist aus tierschutzrechtlicher Sicht deren Verwendung höchst bedenklich.

Die Splitter erzeugen auch ein sicherheitstechnisches Risiko. Bei einem Splitter ist die Flugbahn im Regelfalle nicht vorhersehbar. Hierdurch ergibt sich eine Gefährdung Unbeteiligter. Auch kommt es bei flachen Schüssen mit Bleifreier Munition (erneut aufgrund des härteren Geschossmaterials) häufiger zu einem sog. „Ricochettieren“ also dem flachen Abprallen von Geschossen auf dem Boden, der bei bleihaltiger Munition nicht in diesem Ausmaß vorkommt. Dies ist in höchstem Maße bedenklich, da hierdurch ein sicherer Schuss auf der Jagd unmöglich bzw. In höchsten Maße erschwert wird.

Es wird zwangsläufig hierdurch zu Einschränkungen der Jagd kommen, die aufgrund des Wildverbiss im Wald im Hinblick auf die CO² Speicherfähigkeit des Walds sowie die Klimaerwärmung und nicht zuletzt dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest abzulehnen ist.

Toxizität alternativer Munition

Die Toxizität von langzeitigem Kupfereintrag ist nur sehr unzureichend erforscht. Als einziges Lebewesen hatte der Mensch (in Folge der Kupferzeit) dir Möglichkeit sich an dieses Material zu gewöhnen. Hierdurch liegt die tolerable Menge bei 5 mg Kupfer/Tag. Jedoch kann es insbesondere bei Kleinkindern und Säuglingen aufgrund des Verzehrs von Kupfer zu einer kupferbedingten Leberzirrhose kommen (siehe: „Zur Toxizität von Kupfer beim Neugeborenen“ von Sandra Michaelsen, GSF-Forschungszentrum; Institut für Toxikologie).

Bei Tieren ist ein Kupfergehalt von nur 900 ppm im Blutkreislauf tödlich. Auf diese Weise vergiftete Tiere verenden im Regelfall binnen weniger Stunden bis maximal weniger Tage. Antitoxine sind bisher nicht bekannt.

Auch wirkt sich Kupfer schon in geringen Konzentrationen eine starke bakteriziden Eigenschaften werden Mikroben abgetötet. Dies hat insbesondere Auswirkung auf als sog, „Destruenten“ wirkende Zersetzerbakterien sowie weiterer Kleinstorganismen die den Ausgangspunkt jeder Nahrungskette bilden. Durch ein Abtöten dieser Kleinstorganismen kann es zu nicht überschaubaren Auswirkungen auf die folgenden Glieder der Nahrungskette, bis hin zu den höheren Lebewesen und auch dem Menschen, kommen. Hierzu müssten eindeutig langfristige Forschungen angestellt werde.

Alles in allem ist erkennbar, dass Kupfer große Nachteile gegenüber von Blei aufweist.
Insbesondere die Toxizität ist sehr unzureichend erforscht.

—- Ende des Community-Beitrags —-

Anmerkungen der Redaktion

Es gibt erhebliche Zweifel an der Auswahl und Bewertung der Studien, die die ECHA herangezogen hat, um die Schädlichkeit von Blei in Munition zu belegen. Wir können euch daher folgende Artikel nur wärmstens empfehlen, insbesondere die Studie der TU München zu Schrotmunition von 2018:

Munition mit Risiken und Nebenwirkungen – überraschende Resultate bei der Messung der Metallwerte

Im Rahmen der Studie wurden Schrotkugeln der verschiedenen Materialtypen unter jeweils gleichen Bedingungen in Wasser exponiert. Dabei zeigte sich zum einen, dass die Metallionenabgabe in die Lösung sehr unterschiedlich ist: Während Schrote aus Wolfram, Wismut und ein beschichteter Bleischrot fast keine Metallionen in die Wasserlösung abgaben, wurden für Schrote aus Kupfer und Zink bedenklich hohe Konzentrationen gemessen.

Zum anderen stellten die Forscherinnen und Forscher fest, dass nicht unbedingt die Hauptkomponente des Schrotmaterials die Ionenfreisetzung dominiert. Besonders auffällig war hier ein Eisenschrot, der große Mengen an Zink freisetzte, welches offensichtlich aus einer Beschichtung stammte.

Studie zu Metallionenfreisetzung aus Schrotmunition in Gewässern

Die Wahrheit über Blei in Munition: https://www.all4shooters.com/de/jagd/munition/wahrheit-ueber-blei-in-der-munition-fakten-wissenschaftliche-studien/

Sammlung über wissenschaftliche Studien (EN): https://www.leadinammunition.com/research-studies/

Umfangreiche Analyse der ECHA „Fakten“ unsere FIREARMS UNITED Partners LEX (EN): https://www.gunsweek.com/sites/default/files/archive/contents/ammunition/articles/echa-lead-ammo-ban-lex-considerations/EN_Analysis_of_ECHA_report_to_ban_lead_ammo_by_LEX_final.pdf

Stellungnahme des ISSF (EN): https://www.all4shooters.com/en/shooting/law/Ban-of-lead-in-ammunition-the-position-of-ISSF/

Zusammenstellung von uns: Alternatives to Lead (EN): https://german-rifle-association.de/wp-content/uploads/2020/07/Alternatives-to-Lead.pdf

11 Replies to “#EUAmmoBan am 15. Juli 2020 durch die EU?”

  1. Ich verstehe den Alarmismus hier nicht. Eine Ausdehnung des Verbotes von bleibasierter Munition bei der Jagd erscheint mir unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes sinnvoll. Wer entsthaft argumentiert, dass bspw. Cu eine höhere Toxizität als Pb aufweisen könnte, glaubt wahrscheinlich auch, dass die Flüchtlingsmassen, die gen Europa drängen, fast auschließlich aus ausgebildeten Ärzten und Ingenieuren bestehen.

    Gewiss ist bleifreie Munition etwas teurer, auch weil sie Läufe schneller verschleißt. Aber wenn man mal zusammenrechnet, was Jagd als Hobby kostet, sind die Munitionskosten doch – Blei hin oder her – kein vorrangiger Posten. Anders sieht es bei Sportarten wie IPSC aus und ich bin auch entschieden dagegen, Bleimunition auf geschlossenen Schießständen zu verbieten.

    Was uns zu der Frage bringt: Ist eine Ausdehnung der Verbote von bleibasierter Munition bei der Jagd der Einstieg zu einem generellen Verbot von Bleimunition? Ich schätze die Situation anders ein: Momentan geht es nur um – ökologisch sinnvolle – Einschränkungen bei der jagdlichen Verwendung. Wenn diese Einschränkungen den Weg in die Gesetzgebung finden, kann in einigen Jahren, in einem vielleicht noch mehr von Linksextremisten und Ökofundamentalisten geprägtem Umfeld, das Verbot von Bleimunition für die Jagd nicht mehr als Trojanisches Pferd für ein generelles Verbot von Bleimunition missbraucht werden.

    1. @P210
      Natürlich ist Naturschutz eine gute Sache. Das sehe ich auch so, zusammen mit 82 Millionen anderen Deutschen. Das wissen auch die Grünen und sind damit sehr weit gekommen: Man muss nur behaupten, dass ein bestimmtes Ge- oder Verbot dem Umweltschutz dient, schon wird es weitgehend akzeptiert. Was wirklich dahintersteckt, wird in der Regel nicht hinterfragt.

      Der Privatwaffenbesitz wird seit 50 Jahren immer weiter eingeschränkt. Der Frosch wird langsam gekocht, denn dann springt er nicht aus dem Topf. Würde man den Privatwaffenbesitz von heute auf morgen verbieten, gäbe es einen Aufschrei, große Empörung und entsprechenden Widerstand. Daher diese Taktik der kleinen Schritte. Das Bleiverbot reiht sich perfekt ein in diese lange Kette der Tippelschritte.

      [Warum] „diese Einschränkungen … in einigen Jahren … nicht mehr als Trojanisches Pferd für ein generelles Verbot von Bleimunition missbraucht werden“ [können], erschließt sich mir nicht. Ich sehe es genau anders herum. Wenn im Herbst 2021 Schwarz-Grün an die Macht kommt, dann wird man 2022 oder 2023 sagen, dass das jagdliche Bleiverbot eine gute Sache sei, sich bewährt habe und dass man daher jetzt alle Schießstände in das Verbot einbeziehen will. Man wird dann z.B. argumentieren, dass die Abluft aus Schießständen schädlich wäre für das Klima oder etwas in der Richtung. Natürlich wird man dafür die passenden Gutachten vorlegen. Den „Umweltschützern“ fällt schon etwas ein, um ihre linke Agenda durchzusetzen. Da darf man sicher sein.

      Die wenigsten hier in Deutschland wissen, dass die NRA bis Mitte der 1970er viele Waffenkontrollgesetze mitgetragen hat, wenn sie diese für vernünftig hielt. Nachdem immer mehr (auch einfache) NRA-Mitglieder erkannt haben, dass bei der Waffenkontrolle die öffentliche Sicherheit lediglich als Feigenblatt benutzt wird, um eine linke Waffenrechtspolitik durchzusetzen, kam es bei der NRA-Hauptversammlung im Mai 1977 in Cincinnati zu einem spektakulären Coup. Die gesamte bisherige Führung wurde abgewählt. Erst seit diesem Ereignis fährt die NRA diesen harten Kurs gegenüber jeglicher Verschärfung für den sie so bekannt ist. Durch den neuen Kurs konnte sie die Zahl ihrer Mitglieder verdreifachen.

      Die Verhärtungen und unüberbrückbaren Differenzen zwischen amerikanischen Waffengegnern und Waffenbefürwortern gehen ganz klar auf das Konto der amerikanischen Linken, die das Argument der öffentlichen Sicherheit missbrauchen, um harte Waffengesetze durchzubringen. Die Linke hierzulande macht exakt dasselbe, nur dass die amerikanischen Bürger nicht so verschlafen sind wie die Deutschen. Sie wissen, dass ihr Waffenbesitz ein Grund- und Bürgerrecht ist und treten entsprechend auf. In Deutschland gehörte der Waffenbesitz auch einmal zu den Bürgerrechten, aber das war vor 1918. Jetzt ist der Waffenbesitz bei uns zum bloßen Privileg herabgesunken und Privilegien kann man bekanntlich jederzeit widerrufen. Wir müssen wieder ein Recht daraus machen und das bedeutet, schon deswegen alle Verschärfungen grundsätzlich abzulehnen, so wie die NRA das auch macht.

  2. Ich weiß, ich wiederhole mich: Der Trick wird sein, die EU in ihrer jetzigen Form zu kippen.
    Denn würde die EU einen Aufnahmeantrag an sich selbst stellen, würde sie wegen offensichtlicher Demokratiedefizite von sich selbst nicht aufgenommen werden.
    Das Waffenrecht ist mit seinen andauernden Verschärfungen nur ein Folgeschaden eines viel größeren Problems und das Bleiverbot fällt in die gleiche Kategorie wie das Glühlampenverbot oder die Bananenkrümmung. Man muss das Problem an der Wurzel packen und den Saboteuren der nationalen Demokratien den Umweg über die EU versperren.

  3. Hallo Freunde.
    Um es mal sarkastisch zu sagen:
    Wenn es die EU und sog. Grüne mit ihrer Angst vor Blei ernst meinten, dann würden sie möglicherweise folgenden Vorschlag machen:
    1. Den Oberharz evakuieren (Tiere und Menschen).
    2. Alle untertägigen Grubenbaue einschl. aller Wasserlösestollen mit Beton verwahren (verfüllen).
    3. Den Oberharz mit einen Sarkophag aus Beton komplett versiegeln.
    3. Alle dann nahezu trockengefallenen Flußbetten von z. B. Innerste, Oker, Radau, Bode, Ecker, Söse, Nette, Sieber und die durch sie gespeisten Flüsse jenseits des Betonblockes über Strecken von vielleicht 100 km auskoffern, auch die Böden im Bereich der Hochwasserspiegel entfernen und – am besten, weil weit weg – in Afrika entsorgen.

    Warum das? Weil insbesondere im Oberharz Böden und Sohlen der Flüsse, welche dort entspringen, durch min. 500 Jahre Silberbergbau (= Schwermetallbergbau auf Blei, Kupfer, Zink und anderes) nach wie vor hochgradig mit Schwermetallen belastet sind. Das betrifft insbesondere Bergbauhalden und ihre Umgebung, wo der Schwermetallgehalt geschützte Pflanzen, sog. Zeigerpflanzen, wachsen läßt (Hallersche Grasnelke, Taubenkropf-Leimkraut). Die Bach- und Flußbetten haben ihre Schwermetallladung hauptsächlich dadurch erhalten, weil das Wasser zum Antrieb der Pochwerke und zum hydraulischem Trennen des Erzes von Bergen (taubem Gestein) benutzt wurde: Bleiglanz, eines der Haupterze für die Blei- und Silbergewinnung, hat bekanntlich eine sehr hohe Dichte. Beim Pochen des Roherzes entstanden auch sehr kleine Bleiglanzpartikel, die sich hydrophob verhalten und – auf der Wasseroberfläche schwimmend – abtransportiert wurden. Im Gegensatz zu den feinen Bergen (welche sich bald absetzten) legten sie auf Bächen und Flüssen große Strecken zurück, bevor sie sich auf den Flusssohlen, aber auch an den Ufern, ablagern konnten.

    Ich verbringe meine Freizeit zu einem großen Teil in eben dieser Region des Harzes und habe dort viele Bekannte; oft Menschen, die dort schon seit ihrer Kindheit leben – und nicht selten in direkter Nachbarschaft von Bergbauhalden. Viele von ihnen trinken auch das Wasser, was aus alten Stollen abfließt (auf Lebensmittelqualität geprüft). Seltsamerweise haben diese Menschen heutzutage nicht mehr oder andere Krankheiten als die Leute hier an der Ostseeküste und sie haben auch nicht durchschnittlich weniger Haare und Zähne (Symptome von Schwermetallvergiftungen) als die Küstenbewohner. Es ist mir auch nicht berichtet worden, daß die Tiere des Waldes dort häufig an Schwermetallvergiftungen verenden (es sei denn, man definiert eine Schußverletzung mit gewollt tödlichem Ausgang als solche…).

    Ein Buch von Michael Crichton (richtig, der Autor von „Jurassic Park“; übrigens ein sehr lesenswertes Buch, das mit dem gleichnamigen Film, was einige der Akteure betrifft, nicht viel zu tun hat) trägt den Titel: „Welt in Angst“. Hierin geht es darum, wie man mit künstlich erzeugten Ängsten (hier „menschgemachter“ Klimawandel) Menschen lenken, manipulieren, opferbereit machen – und sie von den real existierenden Bedrohungen und Problemen ablenken kann.

    1. Korrekt! Wobei der Oberharz in der gleichen Wasserführung von der Muna „Werk Tanne“ bis zur Muna Herzberg nach Niederschlägen auch genug Nitroaromaten und Abbauprodukte führt um ungenießbar zu sein.
      Aber auch sonst sind Geländeoberfläche und Haldenwässer durch die Fracht an gelösten und partikulären Pb, neben anderen Schwermetallen, eigentlich reiner Sondermüll.
      Die Bleigeschichte ist nur ein biliger Versuch eines indirekten Verbots das sich für den Sportbereich eigentlich durch Ummantelung lösen lässt, das würde auch nicht so teuer. Die Hauptbleiexposition bei NC-Patronen beruht sowieso nicht auf dem Projektil, sondern auf veralteten Zündsätzen. Und ist extrem lokaler Natur, Schutzgüter werden dadruch nicht gefährdet.

  4. Die sozialistischen Grünen und ihre Genossen in Brüssel benutzen den Umweltschutz wieder einmal, um damit ihre wahren Ziele zu tarnen. Dieses Mal gerät erneut der private Waffenbesitz in die Schusslinie. Seit neuestem bekennen sich die Grünen sogar zu seiner Abschaffung, wie das neue Grundsatzprogramm auf S. 39 f. zeigt: https:// cms.gruene.de/uploads/documents/202006_B90Gruene_Grundsatzprogramm_Entwurf.pdf (die GRA berichtete bereits auf Twitter).
    Sie tun es jetzt ganz offen, und wenn es in einem Jahr nach der Bundestagswahl 2021 zu einer schwarz-grünen Koalition kommt – wovon ich derzeit ausgehe –, dann darf man gespannt sein, wie weit die unter Angela Merkel zutiefst errötete CDU den Grünen im Waffenrecht entgegenkommen wird. Ich denke, wir dürfen uns gaaanz warm anziehen.

    Ein Bleiverbot wäre ein raffiniertes Mittel, den privaten Besitz von Schusswaffen zu verbieten, ohne ein echtes Verbot verkünden zu müssen. Es wäre ein De-facto-Verbot, denn zu den dann für Munition aufgerufenen Preisen würden sich sehr viele das Schießen kaum mehr leisten können oder wollen. Manche hätten dann wohl schon Probleme, ihr Bedürfnis aufrecht zu erhalten. 18 Schießtermine im Jahr mit je einer Packung der beliebten und gängigen 9×19 kämen gemäß obiger Tabelle auf € 636,84 Euro pro Jahr (18 x € 35,38), zuzüglich Standgebühren. Für Kleinkaliberschützen kämen 18 Termine mit je 50 Schuss auf € 349,20, zzgl. Standgebühren.

    Durch ein Bleiverbot würde das Schießen mit Kleinkaliber so teuer wie derzeit das Schießen mit Großkaliber. Dieses wiederum würde fast unerschwinglich werden. Für die IPSC-Schützen mit ihrem extrem hohen Munitionsverbrauch wäre das das Ende.

    Natürlich ist es auf den ersten Blick weltfremd, wenn man möglicherweise sogar große Pfützen zu Feuchtgebieten erklären will.
    Ebenso seltsam mutet es an, wenn man Blei in Munition verbietet und dann eben dieses Blei, ein Schwermetall, durch ein anderes Schwermetall (Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Zinn Nickel, Bismut, Cadmium, Chrom, Uran) ersetzt. Egal um welches Schwermetall es sich handelt, für den menschlichen (oder tierischen ) Organismus wird es nie gesund sein.
    Ich verfolge die Debatte zu Waffen in den Vereinigten Staaten ziemlich genau. Es gibt in USA nicht gerade wenige Waffengegner und diese sind sowohl gut vernetzt wie auch finanziell gut ausgestattet. Aber nicht einmal diese Waffenhasser unter den Amis sind – nach meinem Kenntnisstand – bisher auf eine derart abgefahrene Idee gekommen, Blei in Munition aus Umweltschutzgründen zu verbieten.

    Damit komme ich zu der bereits eingangs gemachten Überlegung, ob es hier wirklich um Umweltschutz geht oder ob nur ein hanebüchener Vorwand gefunden werden soll, um dem privaten Waffenbesitz einen weiteren empfindlichen Schlag zu versetzen.

    Die Salamitaktik gehört zu den wichtigsten Strategien, die man seit der Waffenrechtsnovelle von 1972 kontinuierlich einsetzt. Betrachten wir noch einmal die letzten drei Jahre:
    2017 hatten wir die Verschärfung bei den Tresorvorschriften, um die Aufbewahrung von Waffen zu verteuern.
    2019 kamen – neben weiteren Einschränkungen – das Verbot der Magazine mit großer Kapazität hinzu (wobei Herr Seehofer sogar noch über das von der EU geforderte Maß hinausging) sowie die Ausdehnung der verpflichtenden Bedürfnisprüfung auf zehn Jahre.
    Jetzt kommt möglicherweise das Verbot des jagdlichen Schusses mit Bleimunition hinzu.

    Waren 2019 die Sportschützen und Waffenhändler die Hauptbetroffenen, so sind jetzt die Jäger dran. Mit dieser Taktik legt man sich nicht mit allen Waffenbesitzern gleichzeitig an. Ist der jagdliche Bleischuss abgeschafft, dann wird das Blei in der Sportmunition verboten, dann sind also die Sportschützen dran, die im Moment vielleicht noch aufatmen. Divide et impera, teile und herrsche. Man sieht: Es ist alles genau abgestimmt und austariert. Nichts wird dem Zufall überlassen. Die führenden Köpfe bei den Linken sind alles mögliche, nur blöd sind sie nicht!

      1. @JUERGEN
        Im neuen Grundsatzprogramm der Grünen heißt es auf Seite 39 f.: „Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Dies ernst zu nehmen bedeutet, ein Ende des privaten Besitzes von tödlichen Schusswaffen mit Ausnahme von Jägerinnen und Försterinnen sowie illegalen Waffenbesitz stärker zu kontrollieren und zu ahnden.“
        Zum Grundsatzprogram der Grünen: https:// cms.gruene.de/uploads/documents/202006_B90Gruene_Grundsatzprogramm_Entwurf.pdf

        Die Grünen verwechseln wieder einmal (sicher nicht unabsichtlich) das staatliche Gewaltmonopol mit einem (nicht existierenden) staatlichen Waffenbesitzmonopol. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.
        Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass der Begriff des Gewaltmonopols nicht wörtlich zu nehmen ist. Das Gewaltmonopol ist ein reines Rechtsdurchsetzungsmonopol. Der Bürger verzichtet darauf, sein Recht selbst durchzusetzen und nimmt damit Abstand von der Selbstjustiz. Er überträgt die Rechtsdurchsetzung dem Staat, der das durch die Gerichte (z.B. durch den Gerichtsvollzieher) und die Polizei erledigt. Das Gewaltmonopol gibt dem Staat kein Waffenbesitzmonopol. Am schönsten sieht man es z.B. an der Schweiz und an den USA. Selbstverständlich gilt auch in diesen beiden Staaten das Gewaltmonopol, was aber nicht ausschließt, dass dort viele Bürger Waffen besitzen.

    1. Ich kann Ihrem Beitrag nur beipflichten, natürlich steht das Ziel Waffen aus Privatbesitz zu bebannen an erster Stelle und nicht der Umweltschutz. Warum der DSB hier nicht tätig wird versteht jetzt keiner mehr, denn es wären erstmals die heißgeliebten olympischen Disziplinen auch alle mit betroffen. Aber wo soll man bitteschön trainieren, 85% der DSB-Schießstände sind nur für Bleigeschosse zugelassen, manche Wurfscheibenstände auch nur für Bleischrot. Der Vorderladersport wäre sofort am Ende und das Schießen mit Ordonnanz- und alten Dienstwaffen auch. Die Westernwaffenschützen sind dann ebenfalls fertig, da in allen genannten Bereichen vorzugsweise mit wiedergeladener Munition natürlich mit Bleigeschossen operiert wird. Der Brautumsschütze kann seinen Feuerstutzen auch über den Kamin hängen – halt das darf er ja auch nicht mehr. Und wo soll der Jäger dann seine Waffe einschießen oder Wurfscheibe trainieren, die Kooperationen mit den DSB-Vereinen fallen dann weg ! Also, wenn sich hier Irgendjemand zurück lehnt und meint der Kelch geht an ihm vorüber ist aber ganz gewaltig auf dem Holzweg !

  5. Aus dem EU Dokument:
    „Countries do not need to create their own legislation to bring such EU legal act into force.“

    Wir praktisch! Dann brauchen die Staaten keine eigene Gesetzgebung… um Hirngespinste zu legitimieren… so, so!

    Also mir reichen aber die Deutschen Idiotien völlig aus: Danke EU… lasst mal… wir brauchen keine Hilfe.

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