Gefährliche Tatmittelfixierung

Von Guido.

Am 4. April 2014 wurde mir ganz eindrücklich gezeigt, wie wenig Sinn es macht, verbohrten Waffengegnern mit Logik und daraus folgenden Einsichten beizukommen.

Im Rahmen der Gedenkstunde zum Genozid in Ruanda sprach neben anderen Rednern Wolfgang Gehrke (Die Linke) viel Wahres über die vielfältigen Ursachen des Mordens 1994.

Aber dann muss natürlich noch ein haarsträubender Zusammenhang hergestellt werden. Denn die Tatmittel bei diesem Völkermord waren damals keine Schusswaffen sondern Macheten. Jedem nicht ideologisch blockiertem Menschen könnte dabei der Gedanke kommen, dass ein Schusswaffenverbot als Mittel zur Verhinderung von Gewaltverbrechen offensichtlich nichts taugt. Nicht so bei Herrn Gehrke: Der stellt lieber die Verwerflichkeit von Macheten fest.

Er fragt: „Sind Kleinwaffen nicht die modernen Macheten?“ Die Fraktion klatscht Beifall. Nein, sind sie nicht! Mit einem Präzisionsgewehr hat man zum Beispiel gegen dichten Bodenbewuchs im Dschungel keine Chance, Herr Gehrke. Macheten für die Personenschützer von z.B. Gregor Gysi sind schwer unpraktisch und nicht gut zu verbergen.

Herr Gehrke fragt, ob die Beschaffung einer halben Million Macheten im Vorfeld nicht hätte hellhörig machen müssen. Vielleicht. Möglicherweise hätte sogar jemand ein Macheten-Embargo gegen Ruanda durchgesetzt. Ich zweifle nur sehr stark, ob es was geholfen hätte. Zur größten Not tut’s auch ein Knüppel und davon vermute ich im damaligen Ruanda reichlich!

Ich halte die Tatmittelfixierung fast für gefährlich, da sie möglicherweise den Blick und die Gedanken für das Erkennen der wahren Ursachen und damit von Lösungs- und Präventionsmöglichkeiten blockiert.

Es sind verbrecherische, kranke oder ideologisch verblendete Menschen, die mal Dies mal Das zu Mord- und auch Massenmordinstrumenten machen. Nur weil man individuell keinen Nutzen in einer Machete (ich als Berliner sehe für mich keinen) sieht, hat man sich verdammt noch mal nicht anzumaßen, einen vernünftigen Zweck in Abrede zu stellen und Macheten oder auch Waffen anderen Menschen zu verbieten.

Die Ursachen für die damalige Katastrophe waren – wie auch Herr Gehrke feststellte – vielfältig. Mit Sicherheit nicht verantwortlich war die geldgierige, menschenverachtende Macheten-Lobby.

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