Liberalisiertes Waffengesetz in PERU – dank APPLAF und CALL

Erfreuliche Nachrichten aus Südamerika: Das peruanische Parlament verabschiedete ein neues Waffengesetz, das von den Firearms United Partnern APPLAF (Asociacion Peruana de Propietarios Legales de Armas de Fuego) und CALL (Coalición Armas Legales Latinoamericanas) gefördert wurde. Es ist das erste Mal in der Neuzeit, dass eine vorherige Verschärfung zu einer echten Liberalisierung führte.

Vor zwei Jahren (Dezember 2012) wurde die Situation für Waffenbesitzer durch einige neue Verschärfungen in der peruanischen Gesetzgebung unerträglich. Diese betrafen:

  • Verbot von 9 mm Luger und anderen Kalibern
  • Limitierung von Waffenbesitzkarten auf ein Jahr
  • Begrenzung der erlaubten Anzahl von Waffen und Munition

Dank der harten Arbeit unserer Mitstreiter, insbesondere der Arbeit von Jthomas Saldias, begann APPLAF mit unterschiedlichen Strategien, um das Gesetz zu verändern: Demonstrationen vor Staatsgebäuden, Interviews durch Medien (Presse, Radio und Fernsehen) und Kontakten mit Politikern. APPLAF startete sogar einen Radiosender über Schusswaffen mit permanenter Kritik an den Verschärfungen. So gelang es APPLAF an der nachfolgenden politischen Waffenrechtsdebatte teilnehmen zu können und Einfluss auf die Verhandlungen mit den Politikern zu nehmen.

Letztendlich präsentierte APPLAF einen Gesetzesentwurf, der letzten Donnerstag mit einer 90% Mehrheit von den Politikern angenommen wurde. Dieser Prozess dauerte mehrere Monate und beinhaltete viele Diskussionen, doch am Ende siegte diese kleine Basisorganisation, die kaum finanzielle Unterstützung erhielt und fast alles ehrenamtlich stemmte.

Wer die Arbeit der German Rifle Association bisher für sinnlos hielt, oder sich gerne mit dem Spruch „man kann ja doch nichts ändern“ gerechtfertigt hat, dem ist hiermit das Gegenteil bewiesen. In Peru hat es funktioniert. Lernen wir von APPLAF und übertragen die Erkenntnisse auf die Gesetzgebungsprozesse in Deutschland! Ändern wir das Waffengesetz!

Einige Merkmale der neuen Gesetzgebung sind:

  • keine Grenzen in der Anzahl von Schusswaffen
  • keine verbotenen Kaliber
  • Schalldämper zur Jagd erlaubt
  • vereinfachte Lizenzen (eine Genehmigung für den Besitz und nur zwei Lizenzen zur Ausübung: Jagd/Sport und Selbstverteidigung)
  • erhöhte Menge an Munition, die zu Hause gelagert werden darf
  • Vorteile für Sammler (vereinfachter Transport und Ausstellungsbestimmungen)
  • Vorteile für Selbstverteidigung  (max. drei Schusswaffen) und beim Führen
  • u.v.m.

Dieser weltweite „Meilenstein“ der Pro-Waffen-Bewegung wurde mit wenigen wirtschaftlichen Ressourcen ermöglicht. Finanzielle Unterstützung kam vom SCI (Safari Club International), einigen peruanischen Waffenhändlern und Importeuren/Großhändlern.

Dieser Präzedenzfall zeigt, dass wenige Frauen und Männer trotz bescheidenster finanzieller Mittel in der Lage sind, mit harter Arbeit große Erfolge zu feiern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die Waffenhersteller, Waffenhändler und Waffenbesitzer zurücklehnen sollen, stattdessen sollten sie in ihrem Land die nationalen Pro-Waffen-Bewegung unterstützen.

Rodrigo Lopez, el Dr. José Luis Salazar y el Sr. Eduardo Lopez aus Peru, Bene Barbosa aus Brasilien und Jthomas Saldias, der Präsident von CALL, das 11 süd- und mittelamerikanische Waffenlobbys vereint, zeige, wie es gehen kann: mit viel, viel PR, harter Arbeit und Fachwissen.

Wir gratulieren den Südamerikanern, insbesondere Jthomas Saldias für diese enorme Anstrengung, die mit großem Erfolg belohnt wurde.

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11 Replies to “Liberalisiertes Waffengesetz in PERU – dank APPLAF und CALL”

  1. We need to get more information on TV, IPSC, Hunting; Paintball, Competitions which are held in Germany where I also shoot should be on youtube all Stages!! in a Documentational Format. Most Germans dont even know how to apply for a Firearms Certificate? everyrhing needs more coverage to counteract the misinformation being produced by the German Media.

  2. Toller Erfolg für die Peruaner. Leider sehe ich die Situation in und für Deutschland aber auch eher pessimistisch.

    Zu diesem Thema kann ich nur wärmstens das hervorragend, wenn auch aufgrund der wissenschaftlichen Herangehensweise recht trockene Buch „Gun Control in the Third Reich: Disarming the Jews and „Enemies of the State““ von Stephen Halbrook empfehlen. Es beschreibt auf fast 400 Seiten akribisch und anhand historischer Belege wie den Deutschen seit über einem Jahrhundert die Angst vor Waffen (und nicht vor Verbrechern, die sie missbrauchen) eingepflanzt wird. Und spätestens seit der ersten Republik wird diese Angst von Politikern gezielt gefördert, um das Volk gefügig und letzten Endes wehrlos zu halten.

    Und ein Jahrhundert formt ein Volk. Uns Deutschen wird nicht ohne Grund eine schon sprichwörtliche Obrigkeitshörigkeit unterstellt. Dies ist kein Vorurteil sondern traurige Wahrheit. Ich unterstütze die Arbeit und die Ziele der GRA voll und ganz. Jedoch hege ich die feste Überzeugung, dass dies niemals zum Erfolg führen wird. Das mag pessimistisch klingen, aber ich kann vor der Realität nicht einfach die Augen verschließen.

    Jemand hat mal gesagt (war es nicht sogar Hayek?oder Glenn Beck?, ich weiß es nicht mehr sicher), dass wenn erst einmal mehr als 50 % der Bevölkerung zumindest mittelbar vom Staat leben, also von staatlichen Transferleistungen, der Weg in die Diktatur unvermeidlich ist. Die implizierte Staatsquote Deutschlands beträgt rund 75 %, die direkte nähert sich 50 %. Und das sind noch konservative Schätzungen.

    Natürlich könnte der freiheitlich gesinnte Mensch sich auf das Naturrecht besinnen und sich illegal bewaffnen. Nur ist das meines Erachtens abseits der rechtlichen Konsequenzen auch kaum hilfreich. Ohne den korrekten Umgang mit einer Waffe zu üben, ist sie relativ nutzlos.

    Deshalb lautet mein Fazit leider: So sehr ich die Arbeit und die Ziele der GRA unterstütze, glaube ich dennoch nicht, dass dieses Engagement jemals erfolgreich sein wird.

  3. Dem Stimme ich zu Frau Triebel. Es gilt erst mal das Thema auf die Straße und an die Bürger zu bringen. Momentan haben die korrupten Mainstreammedien die Deutungshoheit zum Thema Waffenrecht und die Politiker wollen nur wiedergewählt werden. Denen ist es relativ egal was Sache ist.
    Bringen wir sachlich die Fakten an die Bürger, schaffen wir ein „wählbares“ Publikum, dann kann man zum Thema Waffenrecht wieder punkten.
    Es geht hier nicht nur um den Schiesssport oder die Jagd, sondern auch um das gottgegebene Recht
    -seine Familie
    -sein eigenes Leben
    -und sein Eigentum
    gegen jeden rechtswidrigen Angriff zu verteidigen. Und da das kriminelle Gesocks schon lange mit illegalen Waffen ausgerüstet ist, die Polizei nicht jeden Bürger 24 Stunden beschützen kann, sollte es eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT sein, uns ein liberales Waffenrecht zu zugestehen, ähnl. wie dem Erwerb eines Führerscheins.
    Es gründen sich ja nicht umsonst immer mehr Bürgerwehren in der Republik und sogar in England hat man seine Meinung zum Thema „starke Einschränkung des privaten Waffenbesitzes“ ändern müssen. Wir haben die besseren, freiheitlichen Argumente und sehr fähige Leute wie Fr. Triebel und Organisationen wie die GRA.

    PS: Liberale/libertäre Themen werden in Zukunft auch wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Auch hier haben leider die verk***** Mainstreammedien die Deutungshoheit ob wir zuviel Liberalismus oder Sozialismus haben. Letzteres ist leider Fakt. Wir leben im Sozialismus mit eingefahrenen Krallen. Roland Baader hatte die ganze Zeit recht behalten.

  4. Hallo Marc,

    das ist erfreulich, doch das ist in Peru! Ich will Deine/Eure Arbeit bestimmt nicht schmälern, im Gegenteil, ich habe höchsten Respekt vor Dir und den ganzen Mitstreitern, aber die Peruaner haben eine ganz andere Mentalität wie wir Deutschen. Die zeigen Rückgrad und setzen sich auch durch! Unsere Deutschen Kollegen dagegen schimpfen und schreien rum, aber Eigeninitiative ist ein Fremdwort für sie. Ich war selber mal sehr arrangiert was das Waffenwesen anbelangt und ich wollte ein Unterschriften-Sammlung, das Forum-Waffenrecht hatte dazu aufgerufen, durchführen. Ich fuhr unsere gesamte Firma ab, da ich wusste, dass wir 37 legale Waffenbesitzer in der Firma hatten. Ich sprach mit jedem Einzelnen und erklärte ihm wie wichtig seine Unterschrift für unsere Sache sei ….. langer Rede kurzer Sinn ………….. von den 37 Leuten hat mir kein Einziger unterschrieben! Lauter so Ausflüchte …. „ja wenn ich da unterschreibe, dann bin ich aktenkundig“ oder „die waschen auch nur mit Wasser“ oder „die können uns unsere Waffen nicht nehmen“ ………….
    Ich sehe es auch jetzt bei meinen Schützenkollegen in meinen 2 Schützenvereinen. Die interessiert so etwas gar nicht ……… es wird kurz irgend ein wichtiges Thema andiskutiert, aber wenn sie nicht mehr dagegen argumentieren können, dann kommen solche Antworten „meine Waffen, das ist mein Eigentum und das kann mir niemand nehmen“ oder „ihr Spinner mit eurer Rumrederei, ihr macht alles noch schlimmer“ und lauter so irrsinniges Zeug.
    Ich will damit sagen und da hat mich die Zeit und das erlebte zum absoluten Pessimisten gemacht, das so etwas mit unseren Deutschen Kollegen nicht durchführbar sein wird und zu guter Letzt mischen dann da auch noch die staatlich gesteuerten Medien kräftig mit und verängstigen noch zusätzlich das unwissende Volk.
    Trotzdem wünsche ich Dir und allen Mitstreitern, dass Euch dieses gelingt. Ich mache bei allem mit was unsere Sache dient!

    Dir/Euch und Deiner/Euren Familie/en ein Frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr!

    1. Dann hast du definitiv mit den falschen Leuten gesprochen, ich kann solche Erfahrungen nicht bestätigen und kenne viele Waffenbesitzer, die für ihre Rechte einstehen wollen und sich irgendwie – und sei es auch nur in kleinem Maße – engagieren.
      Außerdem befinden wir uns derzeit so oder so in einem großen politischen Umbruch und es rücken auch jüngere Waffenbesitzer nach.
      Ich kann nicht sagen, was die Zukunft für Deutschland bringen wird, aber ich bin ganz zuversichtlich, dass wir mit unserem Konzept langfristig schon etwas erreichen werden.
      Leider können aber auch wir nicht immer so wie wir wollen, schließlich machen wir alles in unserer Freizeit und alle Mitglieder im Redaktionsteam sind „nebenbei“ noch voll berufstätig.

    2. Diese Einschätzung trifft überhaupt nicht zu!

      Die Peruaner haben sich 2012 die Butter vom Brot nehmen lassen: Verbot von 9 mm Luger und anderen Kalibern, Limitierung von Waffenbesitzkarten auf ein Jahr, Begrenzung der erlaubten Anzahl von Waffen und Munition.

      Dieser völlig unerträgliche Zustand hat dazu geführt, dass der neue Vorstand von APPLAF das Waffenrecht auf der Straße statt hinter dem Vorhang verhandelt hatte.

      Die Radiosendungen, die Interviews, der erst 2013 erfolgte Zusammenschluss von 11 Ländern zu einer Dachorganisation und die hervorragende Arbeit von Saldias, der die Dachorganisation leitet, waren das Ausschlaggebende.

      Die Politiker konnten keine Fakten aufweisen, die die Verschärfung begründen konnten, die Waffenbefürworter hatten wunderbare Fakten aus dem eigenen Land und den Nachbarländern.

      Würde das FWR – wie der DJV – ständig die Medien kritisieren, ständig Interviews geben, ein eigenen YT-Kanal mit Interviews machen und Faktenfilmen, ja dann würde das Waffenrecht auch hier auf der Straße behandelt werden und Aufmerksamkeit der Politiker bekommen.

      Wir haben aktuell zwei Möglichkeiten: warten, bis es uns noch schlechter geht oder zusammen mit den anderen 28 EU-Ländern endlich mal eine ERA ins Leben rufen, deren Vorstand PR macht!

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