#Mythbusters: Nur Militär und Behörden sollten Waffen besitzen

Eine immer wiederkehrende Forderung von Waffengegnern ist, dass Waffenbesitz nur Vertretern des Staates gestattet sein sollte. Anhand dieser Forderung ist klar erkennbar, dass es den Waffengegnern nicht wirklich um ein Verbot von Waffen geht, sondern um eine Zentralisierung von Waffen in Händen des Staates. Dass auch Waffen in dessen Händen missbraucht werden können, wird von den Schusswaffengegnern völlig ausgeblendet.

Zudem ist staatlich zentralisierter Waffenbesitz vor allem ein Wesensmerkmal von Diktaturen, die den eigenen Bürgern misstrauen. Im Dritten Reich wurden die Juden systematisch entwaffnet, auch in der Sowjetunion unter Stalin gab es starke Restriktionen. Aktuelle Beispiele sind unter anderem Nordkorea, China oder Kuba.

Wie würde sich ein privates Waffenverbot allgemein auf Deutschland auswirken?

Wie immer, wenn ein gefragtes Handelsgut durch den Staat verboten wird, bildet sich umgehend ein Schwarzmarkt mit den üblichen kriminellen Strukturen und negativen Randeffekten. Prohibitionsgesetze fördern nicht die Sicherheit, sie verschlechtern sie.

Beispiele dafür sind die Alkoholprohibition, aber auch der „war on drugs“ der USA.

Wenn man wirklich die Sicherheit verbessern will, dann muss man Gesetze liberalisieren, um den Schwarzmärkten den Nährboden zu entziehen.

 

7 Replies to “#Mythbusters: Nur Militär und Behörden sollten Waffen besitzen”

  1. Dem Geschichtsbewusstem ist bekannt, dass eine der Hauptforderung der 1848 Revolution das Recht auf den Besitz von Waffen für den Bürger wahr. Besonders den Volksparteien die sich auf die Lehren und Ideen berufen, sollte das immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden.

  2. Während meiner Dienstzeit 2002 wurde in einer Kaserne nahe Ludwigshafen mit einem LKW das Gitter der Waffenkammer herausgerissen und das gesamte Sortiment leergeräumt.

    2005 wurden aus einer Kaserne in Unna 9 G36 Gewehre entwendet.

    Am 07.02.2014 wurden Aus der Fallschirmjägerkaserne in Seedorf 32.981 Patronen verschiedenen Kalibers gestohlen rund 600 Kilo Material. Alles Einzelfälle?

    Mitnichten:
    Zwischen 2003 und 2013 wurden schlecht bewachte Militärstützpunkte zum Schauplatz aller möglichen Straftaten: Aktenkundig sind 524 Einbrüche, 294 Sachbeschädigungen, 55 Brandstiftungen und 460 Diebstähle, darunter 14 Munitions- und 30 Waffendiebstähle.
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article125904827/Groesster-Munitionsdiebstahl-seit-30-Jahren.html

    Aber auch Polizeireviere scheinen gut zur Waffenbeschaffung zu sein:

    2011 haben Diebe beim Zoll in Köln 2 Pistolen inkl. 100 Schuss Munition entwendet. Zuweilen lassen sich Polizisten auch gerne entwaffnen, oder sich Ihre Waffen samt Fahrzeugen klauen. Die von einem Polizisten auf dem Tankstellenklo vergessene P6 Pistole setzt dem ganzem ein Krönchen auf. Die Quellangaben spare ich mir, wer danach googelt wird sehr schnell fündig.

    Sicher, man könnte argumentieren, dass es immer wieder zu Einbrüchen in Schützenhäuser kommt, wobei auch dort Waffen entwendet werden.

    Dieser Vergleich birgt jedoch einen Quantitativen wie auch Qualitativen Fehler. Bei den BW Diebstellen werden stets Kriegswaffen also Maschinen Pistolen, Maschinengewehre und nicht selten Panzerfäuste und Granatwerfer meist in großer Stückzahl gestohlen. Während bei Einbrüchen in Schützenhäuser Sportwaffen, also meistens Einzel- oder Mehrlader (oft in Kleinkaliber) sowie Flinten und Luftgewehre in begrenzter Stückzahl entwendet werden. Waffen also die für den Otto normal Terroristen eher bedingt etwas taugen.

    Zudem werden derartige Vorfälle auf BW Liegenschaften nicht selten „vertraulich“ behandelt und landen höchstens in VS Dokumenten bei irgendwelchen Untersuchungsausschüssen. Aufklärungsquote tendiert dabei gegen Null.

    Wo soll hier also ein Sicherheitszugewinn erkennbar sein?

  3. Wenn diese netten Zeitgenossen schon behaupten, dass nur der Staat Waffen besitzen sollte, und ihr hier dagegen halten wollt, dann würde ich immer auf Rudolph Joseph Rummel, den von Ihm entwickelten Begriff DEMOZID (https://en.wikipedia.org/wiki/Democide) und die bis zu 262 Millionen Menschen, die im 20. Jahrhundert aus Staatsräson abgeschlachtet wurden, hinweisen. Genaueres findet man auf Rummels Webseite (http://www.hawaii.edu/powerkills/).

    Ich möchte also darum bitten, den Blog entsprechend zu ergänzen und dieses Argumente auch bei weiteren Blogbeiträgen und in Diskussionen zu benutzen.

    1. Das weiß jeder der im westdeutschen Unterricht „vergangenheitsbewältigt“ worden ist, wenn er es denn wissen will.

      Schon der Gedanke das sich freiwillig Millionen normaler Bürger niedermetzeln ist absurd, wird aber offenkundig in völliger Verdrehung der Tatsachen von den gun-grabbern gern als Hypothese angenommen. Ob diese dabei von sich auf Dritte schließen?

      Was auch den Vredacht Nahrung gibt, die „Nur Waffen in Staatshand“ – Freunde sind gar keine Waffengegner, sondern nur extrem autoritätsgläubige und autoritätshörige Gewaltphantasten die im Staat lieber ein Überwesen sehen, denn sich als Teil des Staates begreifen zu wollen; oder zu können?

      Zumal selbst in den grauenvollen staatlich organisierten Schlächtereien die Masse wohl immer daneben geschossen hat, was auch die Verwundungsstatistiken zeigen!

      Schon das reicht eigentlich dem Bürger ein Gewehr eher nach Hause zu geben, denn hundert davon samt Träger in merkwürdige Gewänder zu stecken und in Linie zu drei Gliedern antreten zu lassen.

  4. Es ist zwar schon paar Jahre her aber ich habe ganze 12 Monate meines Lebens damit verbracht an G3, P8, UZI, MG 3, Handgranate und Panzefaust ausgebildet zu werden. Das wohl gemerkt für einen Hungerlohn. Heute vertraut mir dieser Staat, der mich zum Töten von Feinden ausgebildet hat nicht mehr und erwartet das ich meine legalen Waffen abgebe. Hätte ich das alles vor meinem Wehrdienst gewusst hätte ich wohl auch besser Ärsche abgewischt und Bettpfannen geleert.
    Ich kann garnicht so viel essen wie ich kotzen könnte.

  5. Ich bin ebenfalls der Meinung dass Waffenbesitz nicht nur dem Staat vorbehalten sein sollte. Jeder Bürger sollte die
    Möglichkeit haben, sofern er die Voraussetzungen dafür erfüllt, entweder zur Jagd oder für den Sportbetrieb Waffen
    erwerben zu können. Die Hürden in Deutschland sind dafür sehr hoch und man sollte nicht vergessen, das ein
    Sportschütze im Grunde ein absolut unbescholtener Bürger sein muss. Waffen nur im Besitz des Staates werden
    nicht zur Sicherheit der Bürger beitragen, denn der Staat hat oft genug bewiesen dass er seine Bürger im Ernstfall
    nicht ausreichend schützen kann. Selbstverständlich sollte das Recht zu schützen und zu bewahren dem Staat
    vorbehalten sein, aber verantwortungsbewusste Sportschützen stellen doch kein Risiko dar. Die Gefahr für den
    Bürger liegt doch darin, dass unser Strafrecht zu liberal ist und kein Abschreckungspotenzial beinhaltet.
    Sportschützen oder andere legale Waffenbesitzer sind auch ein Ausdruck dafür dass der Staat an seine Bürger
    glaubt und Ihnen vertraut, und der Staat sollte froh sein ein das er Bürger hat die mit der Verantwortung des
    Waffenbesitzes umgehen können und dies auch in der Vergangenheit unter Beweis gestellt haben.
    Der Missbrauch mit legalen Waffen ist wohl schon vorgekommen, ist aber im Verhältnis zum Missbrauch mit
    illegalen Waffen verschwindend gering, und es ist zu befürchten dass bei einem Verbot von legalen Waffen die
    Zunahme von Illegalen Waffen stark zunimmt und somit vom Staat nicht mehr zu kontrollieren ist. Im Gegensatz dazu
    hat der Staat aber jederzeit die Kontrolle über die legalen Waffen.

  6. Das wird laufen, wie mit der Alkoholprohibition. Aber der Sicherheitsgewinn wird ähnlich dürftig, wie bei dem immer nur reaktiven Verbot synthetischer BTM.

    Es gibt ja nun schon, auch wenn diskutierbar 30-40 Mio illegale erlaubnispflichtige SW in Deutschland.
    Die Anleitungen um auf fast jedem Niveau selbst Schusswaffen und Munition herzustellen sind mittlerweile selbst bei Amazon erhältlich, aber solange jeder Bürger noch ander Somme oder vor Verdun eine CG-Granate ausgraben und per Schraubenschlüssel im Gebäude seiner Wahl ausschütten kann, ist das alles reine Verbotsmakulatur.

    Das dazu ein staatsautoritärer Unsinn mit solchen Verbotsfantasien bevördert wird, sagt viel über die Petenten, und wenig über den objektiven Wert solcher Forderungen aus. Schon die, eigentlich überstrapazierte, Geschichte von 33-45 sollte Mahnung genug sein hier Vorsicht walten zu lassen.
    Aber der gemeine Waffengegner ist ja eigentlich kein Waffengegner, sondern nur ein erklärter Feind von selbstgewählt bewaffenten Bürgern. „Waffen sind gut, wenn in Staatshand!“, selbst wenn man nur sehr historische Beispiele bemüht, fällt es schwer solche Schizophrenie positiv zu würdigen. Offenkundig wünscht sich mancher Waffenhasser anstelle von legalem Zivilbesitz eine allgemeine Wehrlosigkeit, fragt man sich nur warum! Welche Wünschen, Pläne und Zwangsvorstellungen stehen hinter solchen pathologischen Wünschen?

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