Perfekte „Lobbyarbeit“ : nimm eine/n Bekannte/n mit auf den Schießstand!

William schrieb heute eine amüsante Story, wie er einer Bekannten auf dem Schießstand den Schießsport erklärte. Sein Fazit und Appell:

Ich hab ca. 15 € Munitionskosten „ausgelegt“ und konnte eine Bürgerin von den sportlichen Anforderungen und den strengen Gesetzen für Sportschützen überzeugen. Eine weniger, die bei zukünftigen Verschärfungsinitiativen aufgrund Ahnungslosigkeit Applaus klatschen wird.

Wenn jeder Sportschütze jeden Monat eine Person so informieren / begeistern kann, wären das bei zwölf Schießterminen dann 12 Personen pro Jahr. Bei 2,5 Mio Legalwaffenbesitzern wären das 30 Mio Bürger! Das heißt ca. 1/3 der Bevölkerung !!!

Bitte lest den ganzen Beitrag und macht das ebenso.

Schickt uns eure Story (mit oder ohne Foto) und wir publizieren das!

jaeben

Die Jäger machen das, vom DJV in Zusammenarbeit mit dlv organisiert, seit fast einem Jahr. Dort läuft das mit Logo, Facebookseite und Webseite unter dem Stichwort „jaeben“ (Jagd erleben).

Wer ein Logo entwerfen will oder – zusammen mit der GRA – eine Webseite für solche Storys pflegen will, kann gerne Kontakt zu uns aufnehmen. Wenn das steht, können wir es VISIER, caliber, DWJ und all4shooters vorstellen, damit noch mehr solcher Aktionen stattfinden.

Hier nun die gesamte Story von William:

Mal ein kleiner Erlebnisbericht zum Thema „Lobbyarbeit“.

Vor zwei Wochen habe ich an einer Ampel zufällig das Autokennzeichen einer Kommilitonin erkannt, die letztes Jahr für ein Auslandssemester nach Italien gegangen war und dann doch spontan 2 Semester dort blieb. So hat man sich aus den Augen verloren. An der Ampel wiedererkannt kam man ins Gespräch und hat sich mal wieder geschrieben.

Jeder erzählte davon, welche Autounfälle man hatte, was in der Uni so abging und was es sonst für Neuigkeiten gab. Sie hat jetzt ein Pferd. Ich den Jagdschein. Wir wollten mal wieder ratschen und was unternehmen. Da habe ich einfach vorgeschlagen: Hey, lass uns doch schießen gehen. Der verein ist ca. 30 min Landstraßenfahrt entfernt, da können wir aufm Weg ratschen und du kannst dir mein Hobby mal anschauen.

Gesagt getan! Sie hatte nichts dagegen, hat mich über meine Jägerausbildung ausgefragt und erzählt, dass der Nachbar ihreres Opas Jäger war und es als Kind öfters lecker Reh gab, das würde sie sehr vermissen.

ZACK. War eine Gemeinsamkeit da. Wir haben dann über Pferde geredet und WG Streitigkeiten und Uni in Italien blablubb. Auf dem Schießstand angekommen haben wir mit meiner P22 angefangen. die ersten 20 Schuss, gingen nicht auf die Scheibe. Ich spendierte ihr noch ein 50er Päckle und sie wurde ehrgeizig. Am Ende waren ein Dutzend Löcher auf der Scheibe, manche im schwarzen. Sie fand es witzig. Ein Schützenkamerad packte seine 9mm aus und meine Begleitung zuckte beim Schussknall zusammen  Als sie sich daran gewöhnt hatte, drückte ich ihr meine HK45 in die Hand, denn sie hatte zwar Probleme mit der Triggerdisziplin, hielt die Waffe aber immer nach Vorne und nutze auch die Sicherung bei P22 und HK45 sehr gewissenhaft, sodass ich sie nur sanft ermahnen musste. Hat dann auch geklappt.

Damit fertig, wechselten wir auf den Langwaffenstand und ich packte meine CR223 und meine MR308 aus. (Jaaa, Man(n) muss ein wenig angeben )
Sie war total baff und meinte, sie hätte jetzt an Holzschäfte und typische Jägerwaffen gedacht. da hat sie gestaunt!

Zuerst machte ich 10 Schuss .223, dann durfte sie. Zuerst meckerte Sie ob des Rückstoßes, vor allem aber wegen des Gestankes (meine Waffen mit SD). Als ich einpacken wollte kam ein „Ja ne, so war das nicht gemeint, hast du noch ein paar Schuss?“

Und so weiter. Am Ende des Tages hat sie ca. 70 Schuss KK geschossen, 10 Schuss .45 ACP, 10 Schuss .223 und 5 Schuss .308. Die Gastgebühr von 10€ trug sie selber. Die Munition ging auf mich, mit den Worten „Wenn wir mal zusammen Pizza essen, geht die auf dich“. Deal.

Auf dem Rückweg sagte sie, dass es nicht „ihr Sport werden würde“ – betonte aber, dass sie es als Sport sieht und dass das Treffen viel schwieriger sei, als bei Call of Duty. Das hat sie echt erstaunt.

Danach fragte sie (typisch Jura Studentin) nach den Voraussetzungen zum Erwerb und zum Führen und meinte dann selber (!), dass die aktuellen Gesetze dazu hochgradiger Schwachsinn sind.

Bevor ich sie zuhause absetzte zeigte ich ihr noch die Youtube Videos „Olli beim KSK“ aufm Schießstand, das Video über den Waffenbesitzer der den Angreifer von einem Cop runtergeschossen hatte (von letzte Woche) und von einem Überfall auf eine Bank, der Dank bewaffneten Widerstands final beendet werden konnte.

Mein Fazit des Tages:
Ich hab ca. 15€ Munitionskosten „ausgelegt“ und konnte eine Bürgerin von den sportlichen Anforderungen und den strengen Gesetzen für Sportschützen überzeugen. Eine weniger, die bei zukünftigen Verschärfungsinitiativen aufgrund Ahnungslosigkeit Applaus klatschen wird.

Wenn jeder Sportschütze jeden Monat eine Person so informieren / begeistern kann wären das bei zwölf Schießterminen dann 12 Personen pro Jahr.
Bei 2,5 Mio Legalwaffenbesitzern wären das 30 Mio Bürger! Das heißt ca. 1/3 der Bevölkerung !!!

Mein Apell:
Leute, versteckt nicht euch und eure Waffen.
Schämt euch nicht für „böse schwarze Waffen“.
Ihr könnt ruhig sagen, dass Schießen einfach Spaß macht!
Und dass es geil ist ein AR15 daheim zu haben.
Und man kann ruhig sagen, dass Waffen töten können.
Zum Beispiel für lecker Biofleisch, oder notfalls für den bösen Einbrecher – scheissegal welche Hautfarbe der hat oder welche Religion.
Wenn man alles nüchtern und sachlich darlegt, kapieren das die allermeisten meisten Leute von alleine.

Also: Nehmt eure Bekannten bei der Hand. Macht einfach mal „Schnupperschießen“ (nicht vom Verein geplant, sondern einfach ein paar Freunde einpacken und los) für eure Bekannten, oder für euren Arbeitskreis etc. Bringt das Sportschießen mehr in die Gesellschaft!

Nicht mehr ducken! Wir können mit breiter Brust voran gehen.

Gut Schuss und WMH,

euer William

Text darf gerne geteilt und kopiert werden.

PS: Wer Zahlen und Fakten zu „amerikanischen“ Verhältnissen und dem benachbarten Ausland (Schweiz, Österreich, Tschechien, England) braucht, kann sich gerne an Michael Thoma oder mich wenden.

14 Replies to “Perfekte „Lobbyarbeit“ : nimm eine/n Bekannte/n mit auf den Schießstand!”

  1. Auch von meiner Seite Beifall. Es stimmt: Wir sollten Familie, Freunde, Kollegen in Kontakt bringen mit unserem Hobby. Unsere Kinder über 14 Jahren haben alle bereits geschossen (die Jüngste würde gerne, darf aber nicht …) und ich habe mit Kollegen und Freunden geschossen. Das sind inzwischen etliche Menschen, die gegen eine dumpfe populistische Anti-Legalwaffen-Propaganda immunisiert sind.

  2. Ich haben da mehrere „Kandidaten“ in der Warteschleife. Aber auch ein Problem. Ich bin mit meinem Kollegen, welcher zufälligerweise auch Schütze ist, für die nächste Zeit in Düsseldorf auf „Montage“. Das bedeutet, von Montag bis Donnerstag in Düsseldorf. Anreise per Flieger, also Stress mit Waffentransport. Und wie gesagt, man macht ja Werbung für sein Hobby. Mittlerweile wollen so einige (der Chef ist auch dabei) das mal ausprobieren. Meine Frage: Kann man in Düsseldorf und Umgebung irgendwo ungezwungen einen Schießstand nutzen, mit Leihwaffen (alles was geht) , und das auch noch zwischen Montag und Mittwoch Abend?

  3. Und dass es geil ist ein AR15 daheim zu haben.
    ————————————————————————————————–

    und schon bald nur noch mit einem geilen 10 Schuß Magazin….

  4. seit ewigen Zeiten mache ich diese „Lobbyarbeit“ Ich verstecke mich niemals und mein Auto ist immer mit Werbung bezüglich „Schnupper doch mal rein“ beklebt. Ich halte seit Jahren Schnupperkurse ab und es werden immer mehr Interessierte. Zeigt wer ihr seid! Versteckt Euch nicht! Das ist mein Motto☺

  5. Machen wir in unserem Kreis genauso. Funktioniert. 🙂
    Wenn man die Leute nach Einweisung und unter Aufsicht selbst Hand anlegen lässt und sie das ganze Umfeld einfach persönlich erfahren können, verschwinden sämtliche Vorurteile sofort im Nirvana. Insbesondere das Vorurteil, von „den gemeingefährlichen und schießwütigen Irren“.
    Nirgendwo findet sich in diesem Land mehr Disziplin und funktionierende soziale Interaktion, als im schießsportlichen Umfeld. Dass man gerade auf uns andauernd mit dem Finger zeigt, ist eine absolute Frechheit!
    Wen der Rest der Gesellschaft genauso miteinander umgehen würde, wie wir es tun, gäbe es in diesem Land keine Probleme.

  6. Das mache ich seit etlichen Jahren so . Sicher, viele Interessenten machen das nur einmal und kommen dann nie wieder. Aber inzwischen kristallisieren sich doch bei mir so ein paar Dutzend Leute raus, die zwar nicht in Mitglied in einem Verein sein, aber doch ein paar mal im Jahr, einfach so, Spaß haben wollen.

    Dem steht oft entgegen, daß erstaunlich viele Vereine (vor allem etliche Traditionsgesellschaften) mehr Wert auf Traditionspflege, als auf’s schießen legen. Habe selbst die Opposition erlebt, die man zu spüren kriegt, wenn man Schießtermine für Jedermann „Just for Fun“ anbieten möchte. Da bekommt man dann unterstellt, daß man den Verein in eine „Ballerbude“ oder einen „Gun Clubs“ umwandeln möchte. Einerseits Unsinn – denn die Grundstrukturen werden ja nicht angetastet, andererseits … warum nicht? Vereine, die nicht mit der Zeit gehen, werden verschwinden. Dann ist die Tradition nämlich ebenfalls weg. Vielleicht wird es auch langsam mal Zeit mit alten Traditionen zu brechen und neue einzuführen. Tradition heißt ja: Weitertragen des Feuers, nicht der Asche!

    In jedem Kaff gab es früher gut besuchte Schützenvereine. Heute ist das eine Domäne älterer Herren mit massiven Nachwuchssorgen. Das sture Festhalten an „haben wir schon immer so gemacht“ vergrault neue Leute. Einige Vereine und Schützengesellschaften, die offener sind, haben deswegen vermehrt Aufnahme-Stop, weil sie den Ansturm kaum bewältigen können.

    Die Leute interessieren sich halt nicht für das ehrwürdige Alter einer Schützengesellschaft und wenig für das schießen mit Druckluft oder KK. Die wollen das ausprobieren, was sie im Kino oder TV gesehen haben und am besten noch ein bisschen „Äktschen“ (Fallplatten, Speed, Mehrdistanz, IPSC, Roll- und Kipphase, etc.). Könnten wir alles bieten – wenn denn mehr Offenheit für Veränderungen da wäre.

  7. Richtige Strategie und richtige Methode.

    In den Social-Media bzw. in bloßen Gesprächen kannst du dir die Finger wund schreiben bzw. das Maul fusselig reden, ohne Erfolg! Du wirst immer ein „aber trotzdem“ und das üblich Dogma als Antwort kassieren.

    Am Besten zeigen wir Bekannten und Freunden die Realität. Diese werden sie dann weiter tragen. Wenn sie auch Sportschützen werden und selbst weitere Bekannte/Freunde zum Schießstand bringen, dann kann der Prozess effektiv vervielfältigt werden.

  8. Super Bericht und genau die richtige Einstellung. Habe das „Schnupperschießen“ schon mit fast meinem ganzen Bekanntenkreis durchgeführt.
    Und konnte sogar die absoluten Skeptiker überzeugen und sehen unseren Sport und die legalen Waffenbesitzer mit anderen Augen.
    Aber ich finde man sollte mal einen Schritt weiter denken und gehen. Mal die Bundestagsabgeordneten, die aus eurer Region kommen zum Schießen einladen.
    Natürlich nicht nur zum Schießen, sondern auch zum Dialog danach.
    Vllt hilft es ja etwas eine Politikern die Augen zu öffnen, dass nicht die legalen Waffenbesitzer und Waffen das Problem ist.

    1. Leider ist es doch so, dass ca. 80% der Schützen und Jäger den A… nicht hochkriegen. Siehe Petitionen usw. Schöner und erstrebenswerter Ansatz, das alles. Was aber kommt nach dem Lesen? SCHUBLADE

      1. Ok. Dann machen es nur die „paar“ Leute die letztes Jahr an den Jägerdemos und den Petitionen teilgenommen haben….
        Von denen schaffen es nur 50% im Laufe eines Jahres 2 Personen zum Jagdschein oder zum Eintritt in einen Schützenverein zu bewegen….
        Das der größte Teil der Bevölkerung zu faul ist für seine Belange ein zu treten ist nicht neu.
        Es gibt aber auch sehr viele die es nicht können! Sonst wären wir alle Spitzenverkäufer.
        Es würde schon viel helfen wenn die Leute um ihr Hobby kein Geheimnis machen würden.

  9. Das ist ja genau das was ich immer sage. Es geht nicht darum jeden zum Schützen zu machen, sondern zu zeigen, dass man einfach ein ganz normaler Mensch mit einem Hobby ist, das anders ist als die Öffentlichkeit es sonst (mehr über Vorurteile) wahrnimmt. Deswegen einfach mal mitnehmen und dann sanft heranführen und nebenbei noch über die Gesetzeslage aufklären. Bei den meisten ist es halt einfache Unwissenheit und die kann man noch erreichen. Deswegen nützt es nichts wenn man sich versteckt, das bietet nur Angriffsfläche und bestätigt quasi die Vorurteile.

    Von daher vorbildlich gemacht!

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