#Terror: Wollen wir mehr Leute in Uniform?

Von Katja Triebel

Gestern schrieb die WELT:  Jedes Dorffest will jetzt bewaffnete Wachmänner

Nach der Serie von Anschlägen ordern immer mehr Veranstalter Security-Dienste. Für die Branche ist die Nachfrage nicht zu bewältigen. Vor allem bei bewaffneten Mitarbeitern müssen sie meistens passen. Besonders häufig gibt es auch Anfragen nach bewaffneten Sicherheitskräften.

Doch da müssen die Anbieter fast immer absagen. Denn um bei einer Veranstaltung eine Waffe tragen zu dürfen, müssten die Behörden, meist die Landratsämter, eine Sondergenehmigung erteilen. Doch die gibt es auch nach den Anschlägen so gut wie nie, sagt Brandl.

Der bayerische Unternehmer hält das für einen Fehler. „Hätte es bei der Attacke im Münchner Einkaufszentrum einen Zivilpolizisten im Feierabend oder einen Sicherheitsmitarbeiter mit Waffenschein gegeben, der seine Waffe auch in der Freizeit tragen darf, hätte man den Täter vielleicht stoppen können“, sagt Brandl.

Angst vor Terror: Jedes Dorffest will jetzt bewaffnete Wachmänner – WELT 1. August 2016

Mehr Polizei?

Rainer Wendt von der DGPol: „Unsere Regierung hat in den letzten Jahren bundesweit mehr als 15.000 Planstellen bei der Polizei abgebaut.“ „Die Bundespolizei arbeitet am Limit, die Beamten stehen unter massivem Arbeitsdruck.“

Jetzt sollen bundesweit Hilfspolizisten ausgebildet werden, die das Schießtraining innerhalb von einigen Wochen absolvieren. Die WAZ schreibt:

Eine Liste der GdP, die der Redaktion vorliegt, vergleicht erstmals Einsatzstärke und rechtliche Grundlage, Kompetenz, Bewaffnung und Bezahlung in den einzelnen Bundesländern. Danach durchlaufen die Bewerber eine Ausbildung irgendwo zwischen drei und 16 Wochen. Beispiel Hessen: Dort gehören 47 Tage Theorie, 98 Stunden Schießausbildung, zwei Tage Erste-Hilfe-Kurs dazu. Dann dürfen sie, je nach Land, in polizei-ähnlichen Uniformen schlüpfen, mit oder ohne Streifenwagen und teils ausschließlich mit Pfefferspray zur Selbstverteidigung, teils aber auch scharfen Waffen unterwegs sein. Sie gehen auf Patrouille oder bewachen wichtige Bauten: Gefährdete Flüchtlingsheime, diplomatische Vertretungen, jüdische Synagogen. 700 Objekte sind es alleine in Berlin.

Zu wenig Polizisten – Bundesländer setzen auf „Hilfspolizei“ – WAZ 1. Februar 2016

Mehr bewaffnete Wachleute?

Unsere Regierung hat in den letzten Jahren alles dafür getan, dass es weniger Menschen mit Waffenscheinen gibt. Privatdetektiven, Juwelieren, Apothekern wurden die Scheine nicht verlängert, Sicherheitsdienste bekommen nur noch welche, wenn sie Aufträge vorweisen können. Hierzu gab es erst vor kurzem ein BVerwG Urteil:

Das Bundesverwaltungsgericht hat die Voraussetzungen für die Vergabe von Waffenscheinen an Sicherheitsfirmen verschärft. Die Erlaubnis wird künftig nur erteilt, wenn es einen triftigen Grund gibt. Sicherheitsunternehmen erhalten ab sofort nur noch unter deutlich strengeren Voraussetzungen als bisher Waffenscheine. Während Sicherheitsfirmen diese bisher in der Regel pauschal für die Dauer von drei Jahren erteilt worden waren, werden die Dokumente ab jetzt nur noch für konkrete Bewachungsaufträge ausgestellt. Dabei müssen die Unternehmen nachweisen, dass die Pistolen unbedingt nötig sind, um einen Menschen oder ein Gebäude zu schützen. Das sind die Konsequenzen eines Grundsatzurteils des Bundesverwaltungsgerichts (Az.: 6 C 67.14).

Schusswaffen-Erlaubnis gibt es nur mit gutem Grund – WELT 11. November 2015

Aus diesem Grund können auch – wie im oben verlinkten Artikel beschrieben – die Anfragen für bewaffnete Wachmänner nicht erfüllt werden.

Mehr Reservisten?

Nach den jüngsten Anschlägen erwägt die Bundesregierung ein neues Sicherheitskonzept. Ein Vorbild könnte aus Amerika kommen. Die Vereinigten Staaten etwa unterhalten eine mehrere hunderttausend Menschen starke Nationalgarde, die bei Unruhen und im Katastrophenfall als interne Eingreifreserve, aber auch in bewaffneten Konflikten eingesetzt werden können – im In- und Ausland. Gestellt wird sie von Freiwilligen.

Berlin denkt über neue Reservisten-Truppe nach – FAZ 26. Juli 2016

Die Bundeswehr schafft es seit über einem Jahrzehnt nicht, die verfügbaren Dienstposten zu besetzen, geschweige denn den Reservisten beim Thema Freistellung zu helfen. Überall in der Truppe fehlen Reservisten, vor allem Offiziere. Auch ist die Einstellung der Bevölkerung, und damit auch der Arbeitgeber, gegenüber der Bundeswehr nicht mit Amerika zu vergleichen. In den USA ist es eine Ehre, Mitarbeiter für die Armee freizustellen, und bei uns? Nicht mal die Unternehmen, die mit der Bundeswehr Geschäfte machen, stellen ihre Reservisten für 14 Tage frei. Auch üben nur 10.000 von 100.000 Reservisten den Dienst an der Waffe.

Mehr Leute in Uniform?

Wollen wir wirklich überall bewaffnete Sicherheitskräfte in Uniform?

Marie-Helen Maras, Professorin für Sicherheit am John Jay College of Criminal Justice, erklärte, wenn Polizei- oder Militärkräfte in oder in der Nähe jedes weichen Ziel postiert wären – darunter Cafés und Kinos – , würden die Menschen diese Ziele nicht mehr aufsuchen. Sie wären überzeugt, dass sie sich dort in größerer Gefahr aufgrund der Sicherheitskräfte befänden. Die Polizei müsse sicherstellen, dass sie nicht mehr Angst als nötig erzeugt.

„Wir müssen die Tatsache akzeptieren, dass es so etwas wie eine absolute Sicherheit nicht gibt“, sagte Maras im Interview mit VICE News. „Wir Sicherheitskräfte haben die Wahl, wie viel unserer Ressourcen wir aufwenden wollen. Es gibt keinen Weg, jedes weiches Ziel zu schützen.“

Soft Targets: Bedrohung und Schutz – GRA 23. Januar 2015

Wer nimmt Jobs in Uniform an?

Die Anforderungen für Soldaten, Hilfspolizisten und Wachleute erfüllt genau der Bevölkerungskreis, der gesellschaftlich auch die Gewalttäter beinhaltet: junge Männer unter 35 Jahren. Dies bedeutet natürlich nicht, dass jeder junger Mann unter 35 ein Gewalttäter ist. Jedoch ist dieser Teil der Bevölkerung (männlich und jung) seit über 800 Jahren der gewalttätigste.

Für Firearms United habe ich eine kurze Zusammenfassung von Manuel Eisners Studie über 800 Jahre Tötungsdelikte geschrieben.

Historische Entwicklung zwischen 1300 und 2000

Der plötzliche Rückgang der Totschlagsdelikte [1630-1800) korrelierte nicht mit verbesserten wirtschaftlichen Umständen, schärferer Justiz oder besserer Polizei.

Der Rückgang der Mordrate resultiert in erster Linie aus einem gewissen Grad der Befriedung von Begegnungen im öffentlichen Raum, einer Abneigung in körperliche Auseinandersetzung bei Konflikten und einem Abnehmen der Ehre als kultureller Code zur Regulierung im Alltagsverhalten.

Eine große Anzahl von aktuellen Studien stellen fest, dass Gewalt mit geringer Autonomie korreliert, mit instabilem Selbstwertgefühl, einer hohen Abhängigkeit von der Anerkennung durch andere und der begrenzten Kompetenz, mit Konflikten fertig zu werden.

Long-Term Historical Trends in Violent Crime – FIREARMS UNITED 27.Juni 2015

In dem Moment, wo eine patriarchalische Grundhaltung dazu kommt, erhöht sich das Gewaltrisiko. Sobald diese Grundhaltung auch noch über die freiheitlich demokratische Grundordnung gestellt wird, wird es höchst gefährlich, insbesondere wenn die Ehre verteidigt werden muss. Viele einfache Bundeswehrsoldaten und Wachleute kommen aus prekären Verhältnissen, sonst würden sie so einen schlecht bezahlten Job nicht annehmen. Mittlerweile haben 26% der einfachen Soldaten einen Migrationshintergrund. Rund 20 ehemalige Angehörige der Bundeswehr sind in die Krisenregionin Syrien und dem Irak gereist, um sich dort offenbar dschihadistischen Einheiten anzuschließen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) betrachtet den Islamismus bei der Bundeswehr als zunehmendes Problem.

Die Welt: Was treibt Islamisten in die Bundeswehr? Die Waffenausbildung?

Gramm (MAD): Da sprechen Sie genau den springenden Punkt an. Ich war drei Tage im Amt, da haben wir den Anschlag von Paris erlebt. Die Attentäter hatten ganz offenbar eine gewisse militärische Grundfertigkeit. Es wäre fahrlässig, wenn ein MAD-Präsident sich nicht fragen würde: Was ist, wenn ein von der Bundeswehr ausgebildeter Islamist so etwas macht – und wir haben es nicht gemerkt? Wir sehen das Risiko, dass die Bundeswehr als Ausbildungscamp für gewaltbereite Islamisten missbraucht werden kann.

Die Welt: Wie kann man ausschließen, dass Leute mit einer solchen Motivation zur Bundeswehr kommen?

Gramm (MAD): Der MAD ist rechtlich nur für Angehörige der Bundeswehr zuständig. Vor der Einstellung eines Soldaten, also bei dem Bewerbungsverfahren in den Karrierecentern, dürfen wir zwar beraten. Aber wir dürfen einen zukünftigen Soldaten nicht überprüfen. Wenn da ein einigermaßen intelligenter Islamist vorstellig wird, der die Beweggründe für sein Interesse verschleiert, lässt sich seine Einstellung also kaum verhindern.

MAD-Chef Gramm: Abschirmdienst warnt vor Islamisten in Bundeswehr – WELT 8. März 2015

Das Problem des Extremismus bei der Bundeswehr ist zum Glück klein. Nur 400 Verdachtsfälle werden jährlich gemeldet und die Fälle, in denen der Extremismusverdacht fortbesteht, liegen im zweistelligen Bereich. Doch wissen wir spätestens seit Nizza, Würzburg, München und Ansbach, dass auch wenige „Lone Wolves“ zum Problem werden können.

Auch ist Extremismus und Terrorismus nicht das alleinige Problem, sondern die Alltagsgewalt. Seitdem wir den Wehrdienst abgeschafft haben, sind Reservisten (Ex-Soldaten) nicht mehr ein Querschnitt der Gesellschaft, sondern rekrutieren sich aus den Berufssoldaten: junge Männer, die freiwillig die Uniform anziehen und den Dienst an der Waffe ausüben. Ich bin eine überzeugte Anhängerin des Wehrdiensts und habe ziemlich viel Vertrauen in die Reservisten, die damals ihren Zwangsdienst abgeleistet haben. Doch soviel Vertrauen habe ich nicht in die heutigen Ex-Bundeswehrangehörigen, die sich freiwillig gemeldet haben. In Frankreich wurde der Wehrdienst bereits 1997 ausgesetzt und hat durch die Kolonien viel Erfahrung bei der Ausbildung moslemischer Soldaten. Doch auch dort  wird es zunehmend schwieriger, da die heutige Generation unwillig ist, Befehlen zu folgen. Und genau diese Menschen will die deutsche und französische Regierung aktivieren, wogegen die älteren Reservisten, pensionierte Polizisten oder auch Polizisten während ihrer Freizeit nicht beachtet werden.

Während unser Staat also auf junge Hilfspolizisten, Wachleute und Reservisten setzt, unternimmt er alles, um langjährige Waffenbesitzer, die nachweislich nichts mit Gewalt am Hut haben, zu entwaffnen. Dabei sollte er sich mal andere Länder anschauen:

Tschechische/israelische/amerikanische Lösung

Tschechien: Staatspräsident Miloš Zeman: „Ich finde wirklich, dass die Bürger sich bewaffnen sollten gegen die Terroristen. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich meine Meinung geändert habe. Früher war ich gegen übermäßigen Waffenbesitz, nach den Anschlägen denke ich aber nicht mehr so. Diese Leute werden sich wohl daran gewöhnen müssen, ihre Waffe nicht irgendwo versteckt im Schrank zu haben. Sie müssen darauf vorbereitet sein, dass die Situation eintritt und sie die Waffe auch nutzen müssen.“
Politiker fordern Tschechen auf, Waffen zu tragen – Radio Prag 1. August 2016

Israel: „Stoppen kann man diese Attentate folglich nur auf zweierlei Weise: Am besten ist es, die Terroristen durch geheimdienstliche Informationen schon im Vorfeld zu identifizieren und dingfest zu machen. Misslingt dies, dann können auch die Attentäter in Israel nur – wie in Nizza – durch den Einsatz von Schusswaffen gestoppt werden. Sehr oft sind das aber nicht Polizisten im Dienst, sondern bewaffnete Zivilisten oder Soldaten auf Urlaub, die sich zufällig vor Ort befinden. Das ist der Grund, weshalb man in Israel viel leichter einen Waffenschein bekommt und man in den Straßen, Caféhäusern oder Kinos viel öfter bewaffnete Beamte oder Zivilisten sieht als in Europa. In Israel ist es heute sehr unwahrscheinlich, dass ein Terrorist mehr als zwei Kilometer in seinem Todesfahrzeug zurücklegen kann – ohne vorher von jemandem mit einer Schusswaffe gestoppt zu werden.“
Terrorismus: Kampf gegen den Terror – GRA 18.Juli 2016

USA:  Nach dem Anschlag auf ein Einkaufszentrum in Nairobi im Oktober 2013 stellte der damalige Generalsekretär von Interpol, Roland Noble, fest, dass wir nur zwei Optionen zur Auswahl hätten, um so genannte „soft targets“ vor Angriffen zu schützen: Entweder muss rund um jeden Standort sichere Bedingungen geschaffen werden oder wir ermöglichen Zivilisten einen erweiterten Zugang zu eigenen Schusswaffen, damit sie in die Lage kommen, sich im Falle eines Terroranschlags selbst zu verteidigen.
Soft Targets: Bedrohung und Schutz – GRA 23. Januar 2015

Mein Fazit:

Der Staat hat seine Verteidigungsfähigkeit durch Sparmaßnahmen auf das Minimum reduziert und will dies nun mit kostenloser, ehrenamtlicher Rekrutierung von Reservisten und Schnellausbildung junger Menschen zur Hilfspolizei auffangen.

Der Staat vertraut darauf, dass Menschen, die er selber ausbildet und in Uniformen steckt, die Sicherheit erhöhen und ignoriert das Problem, dass sich für schlecht bezahlte Berufswaffenträgerjobs nur ein bestimmter Personenkreis interessiert.

Der Staat misstraut den eigenen Bürgern, die keine Uniform tragen, sowie den privaten Sicherheitsfirmen.

Der Staat, insbesondere die Polizeispitzen, ist der Meinung, dass Soldaten und Polizisten besser ausgebildet seien.

Man braucht jedoch nur anonym diejenigen befragen, die ebenfalls Sportschützen sind. Dann erhält man sehr viel Kritik in Bezug auf Handhabung und Schießtraining bei der staatlichen Ausbildung. Zudem kann der Staat nicht auf der einen Seite verbieten, dass Bürger Konfliktsituationen simulieren, und auf der anderen Seite monieren, dass sie darin nicht ausgebildet seien. Deswegen fordern wir ja auch solche Kurse als Auflage für den Waffenschein:

Wir vertreten die Meinung, dass jeder Bürger, der volljährig, zuverlässig und sachkundig ist, das Recht hat auch Schusswaffen zu führen. Anwärter auf einen Waffenschein sollten jedoch eine erweiterte Ausbildung für Waffenträger absolviert haben, um beim Schusswaffeneinsatz in Notwehr keine unbeteiligten Personen zu gefährden.

Forderungen der GRA

Deutschlands Machthaber machen nicht nur den Bock zum Gärtner, sondern entlassen gleichzeitig auch alle erfahrenen Gärtner. Als Ergebnis kann nur Wüste oder Wildnis entstehen.

22 Replies to “#Terror: Wollen wir mehr Leute in Uniform?”

  1. Was nützen tausende hochgezüchtete Polizisten mit Sturmgewehren, Schutzwesten für 1100 Euro die sogar gegen 7,62×39 der Kaschi standhalten wenn Einzelpersonen aus dem nichts mit einfachsten Werkzeugen und Küchenmessern gezielte Angriffe auf „Soft Targets“ verüben totaler Schwachsinn. Wie in München 2500 Polizisten im Einsatz und der einzige der versucht denn Amokläufer zu stoppen ist ein Anwohner mit einer Bierflasche….. Schildbürger Streich ist nichts dagegen

  2. FOCUS vom Samstag, 06.08.2016: Urlaub im Ausnahmezustand: Polizisten mit Maschinengewehren bewachen Frankreichs Strände

    „Meine Kinder hat die Anwesenheit des Militärs eher verunsichert“, sagt Igwe. „Sie haben sich gefragt, warum die ausgerechnet hier rumlaufen, in der tiefsten Provinz.“ In ganz Frankreich sind diese Strand-Patrouillen ein Novum: Die Regierung hat nach den Anschlägen von Paris und Nizza hunderte Polizisten und Spezialkräfte der Armee mobilisiert, um die Strände zu sichern.

    http://www.focus.de/politik/ausland/urlaub-im-ausnahmezustand-polizisten-mit-maschinengewehren-bewachen-frankreichs-straende_id_5798166.html

    Genau das meinte ich, als ich die Frage stellte, ob wir wirklich überall Leute in Uniform wollen.

  3. So wie es aussieht, ist der Polizist schwer verletzt! Und es war der zweite, schwere Angriff gegen ihn in seiner Laufbahn!

    „Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma sowie Frakturen der Nasen- und Augenhöhle. Vor dem Angriff wurde er mit einem Laserpointer geblendet“! „Einen Haftbefehl gegen den wegen diverser Gewalttaten polizeibekannten Tatverdächtigen beantragte die Staatsanwaltschaft aber nicht. Es gebe keine ausreichenden Haftgründe“! Hieß es in der Online- Ausgabe der Kieler Nachrichten!

    Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen!

    Justiz, wo bist Du ?!?!?!

  4. Klasse Artikel und genau mein Reden!

    Warum darf ich als Rechtsanwalt, der insofern auch einer überdurchschnittlich gefährdeten Berufsgruppe angehört, keine Waffe tragen, weil es angeblich die öffentliche Sicherheit zu sehr gefährdet? Warum wird gleichzeitig darüber nachgedacht, Hilfspolizisten zu bewaffnen?!

    Ich habe gelegentlich mit der Klientel zu tun, die meist „Security“ macht und das sind die letzten, denen man eine Waffe geben sollte. Niemand aus geordneten Verhältnissen wird Hilfspolizist werden, weil uns allen die Zeit dafür fehlt! Wer hat denn wohl diese Zeit?!…

    Wie will man dieser Klientel allein das Notwehrrecht so beibringen, dass sie es unter Stress anwenden können? Da sind schon viele Polizisten überfordert, tatsächlich dürfte es eher meine Berufsgruppe sein, die das am besten beherrscht.

    Aber nein, Waffen in unseren Händen (oder auch in Händen anderer Selbständiger, Lehrer, Verwaltungsbeamter oder sonstiger, ehrenwerter Berufsgruppen) sind ja im öffentlichen Interesse nicht zu tolerieren, die geben wir lieber staatlichen Hilfs-„Securities“. Ist schon klar!

    1. Das geht noch viel weiter: Ich habe ja schon berichtet dass Polizeibeamte in Berlin außerhalb der Dienstzeit keine Waffen mehr tragen dürfen. Ihnen wurde per GA die Waffendauerträgerschaft aberkannt. Und keiner weiß wieso! Als die selben Beamten aufbegehrten ein zweites Magazin zu erhalten wurde auch dieses abgelehnt mit der Begründung: Seit der Einführung der neuen Dienstwaffen hätten sie sowieso schon fast doppelt soviel Munition am Mann. Nun sollen Sportschützen und Jäger entwaffnet und Hilfspolizisten bewaffnet werden. Kann da irgendjemand irgendein Konzept erkennen? Vielleicht bin ich ja blind und erkenne nicht den Genius der Vorgänge??

    2. @MV
      Im Jurastudium wird einem beigebracht, wie man in Stresssituationen das Notwehrrecht mit Waffe korrekt anwendet?
      Ich hätte Jura studieren sollen. 🙂
      Ob Sie es glauben oder nicht, das Notwehrrecht ist wichtiger Bestandteil des berühmten „34a Scheins“ für das Sicherheitsgewerbe. Und so weit ich weiß, sind die Auflagen bzgl. Schießleistung und Praxis bei vielen Sicherheitsdiensten oftmals höher als bei der Polizei. Das bedeutet natürlich nicht, dass sämtliche Menschen die sich irgendwie „Security“ titulieren, auch diesem Standard entsprechen. Aber wenn Sie den obigen Artikel nochmals genau durchlesen, sehen Sie, dass auch Sicherheitsdienste nicht mehr so einfach ans „Schießeisen“ kommen wie früher. Die Tendenz geht in Richtung kompletter Entwaffnung des Volkes.
      Und genau dies sollte uns zu denken geben.
      Wenn die Politik zur Zeit von Sicherheit redet, redet sie nicht von der Sicherheit für das Volk, sondern von ihrer eigenen Sicherheit vor dem Volk….

  5. Ach so, wir brauchen keine „Debatte über Respekt gegenüber der Polizei“, wie es der Herr Studt propagiert! Respekt bekommt man oder eben nicht! Labern bringt da nichts in solchen Fällen! Respekt muss man sich verdienen und erkämpfen! Vielleicht schon vorher!? Schult die Polizei anders! Bla bla bla ist fehl am Platze, lieber Herr Minister!

    1. Genau so sehe ich das auch! Respekt muß man sich verdienen. Man stelle sich nur mal folgendes vor: ein Angestellter eines Unternehmens soll von der Geschäftsleitung zum Abteilungsleiter befördert werden. Der sagt dann: „Abteilungsleiter? Aber Chef, die Kollegen haben doch gar keinen Respekt vor mir!“ Und der Chef: „Keine Sorge! Wir werden die Mitarbeiter schulen und ihnen sagen, daß sie ab sofort Respekt vor Ihnen haben sollen.“
      „Ach so, na dann…“
      Ziemlich lächerliche Vorstellung.

  6. Gerade zufällig entdeckt!
    Kieler Nachrichten online, 02.08.2016.
    Lasst es euch schmecken!:

    ……………………………………………………………………………………………………………………
    Kiel
    Ein 37-jähriger Beamter erlitt bei einem Einsatz in Kiel-Gaarden schwere Kopfverletzungen, als er von einem Angreifer unvermittelt mehrere Faustschläge ins Gesicht bekam und daraufhin mit dem Kopf gegen einen Mauervorsprung stürzte. Die Attacke ereignete sich in der Nacht zu Sonntag in der Schulstraße. Offenbar hatte es eine Gruppe von elf jungen Männern gezielt auf eine Konfrontation angelegt. Als Tatverdächtiger wurde ein 20 Jähriger ermittelt.
    Nun sucht die Polizei nach Zeugen des Vorfalls. Nach bisherigem Ermittlungsstand haben sich während des Einsatzes rund 30 Schaulustige eingefunden, die den Einsatz teilweise mit dem Smartphones gefilmt haben sollen. Auf die Aussagen der Zeugen beziehungsweise deren Videoaufnahmen sind die Ermittler nun angewiesen.
    Studt fordert mehr Respekt für Polizei!
    Nach dem Angriff verlangte Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) eine gesellschaftliche Debatte über mehr Respekt. Es müsse darüber gesprochen werden, wie man sich gegenüber Rettungskräften oder Polizisten zu verhalten habe, sagte Studt am Dienstag in Kiel.
    Schärfere Gesetze würden nach Ansicht des Ministers nichts bewirken: „Strafverschärfungen haben zu null Veränderungen im Täterverhalten geführt.“ Der Paragraf 113, der im Strafgesetzbuches Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte regelt, sei im Jahr 2011 verschärft worden.
    ………………………………………………………………………………………………………………………
    Ich frage mich nun, warum da ein Einsatz der Schusswaffe z.B. des Kollegen nicht in Betracht gezogen wurde?!
    Wahrscheinlich, weil Polizeibeamte mehr Angst vor einem strafrechtlichen Verfahren haben als vor dem Tode?! Sehr bedenklich! Da gilt es schnell psychologisch nachzubessern! Ihr Politiker habt die Beamten psychisch schwach gemacht! Die haben kein Selbstbewusstsein mehr!
    Die von mir jetzt gekürzte Aussage des Ministers oben:“Strafverschärfungen haben nichts bewirkt“, zeigt doch Parallelen zur geplanten Verschärfung der sogenannten „EU- Feuerwaffenrichtlinie“ ! Und zwar: Gesetzesverschärfungen bringen nichts! Terroristen halten sich nicht an Gesetze!

  7. Was hier im offenen Forum gepostet wird, das wird auf jeden Fall gelesen! Von vielen Privatpersonen und vielen verschiedenen Institutionen! Ganz sicher!

    Aber Aktion, gerne! Das habe ich schon vorgeschlagen! Aber nicht nur die Verbände! Alle Legalwaffenbesitzer! Spendenaufruf?!

  8. Joe Fat hat nicht ganz Unrecht. Die breite Öffentlichkeit muß für dieses Thema sensibilisiert werden und erkennen, daß bewaffnete Sportschützen und sonstige zivile Legalwaffenbesitzer durchaus für die Sicherheit der Bevölkerung ihren Beitrag leisten können. Wir stellen keine Gefahr für die Allgemeinheit dar. Wer tatsächlich seine Waffe in der Öffentlichkeit führen möchte, dem sollte man diesen Wunsch auch gewähren, selbstverständlich unter Auflagen die weiter gehen als die üblichen Auflagen für Sportschützen und Jäger, z.B psychologische Untersuchung, Deeskalationstraining usw.

    Prof. Dr. Martin von Crefeld gilt als einer der rennomiertesten Militärhistoriker der Gegenwart. Kürzlich gab er der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (Ausgabe 30/2016) ein Interview zum Thema: „Kann man den Terror besiegen?“
    Auf die Frage welche Strategie die deutsche Regierung verfolgen müsste, wenn sie wenigstens versuchen wollte Merkels Versprechen einzuhalten, den Terror in Europa zu besiegen, antwortete er unter anderem (Auszug): …Erlauben Sie Ihren Bürgern, sich zu bewaffnen – natürlich nur nach einer angemessenen Sicherheitsüberprüfung der Person! …“
    Als Israeli weiß er, wovon er spricht. Und er hat Recht ebenso wie der tschechische Staatspräsident mit seiner oben zitierten Aussage.

    1. Bemerkenswert ist dabei übrigens, daß ausgerechnet ein Israeli, der mehrere Verwandte durch den Holocaust verlor, mehr Vertrauen in die deutsche Bevölkerung zu haben scheint als unsere eigene Regierung.

  9. Liebe Leute,
    wir mosern hier alle in einem Forum herum, welches eigentlich auch nur von uns gelesen wird. Das nützt nichts. Warum keine bundesweite Aktion aller Verbände in den meist gelesenen Zeitungen? Klar, das kostet Geld und zwar ordentlich. Da muss halt noch ein Spendenaufruf her, außerdem verfügen die Verbände über finanzielle Mittel, die eine solche Pressekampagne möglich machen würde. Alle Firmen, die rund um und von dem Schießsport leben, könnten mit dazu beitragen. Wir müssen raus an die Öffentlichkeit und mit Vorurteilen und Lügen aufräumen, das ganze Zetern im Verein und in Waffenforen bringt uns nicht einen Millimeter weiter. Hier müssen Profis (Werbeagentur) ran und keine Wohnzimmerjournalisten.

  10. Sehr guter Kommentar von GermanRifleman! Dieser Aussage kann ich nur meine volle Zustimmung geben. Ich kann das leider auch nicht verstehen was hier in Deutschland abgeht. Rechtstreue, vielfach geprüfte und stetig überwachte Sportschützen werden hier mit Attentätern, Terroristen, Amokläufern und Massenmördern gleich gestellt. Dies ist einfach absurt, wiederlich und in höchstem Maße kriminell! Politiker, Schreiberlinge (Reporter), Medienvertreter usw. begehen hier täglich Rufmord, Rufschädigung und üble Nachrede! Besonders gut ausgebildete rechtstreue Schützen werden hier mit Kriminellen der übelsten Sorte gleichgestellt. Leider wird die Bevölkerung dumm gehalten. Selbst Politiker und Reporter haben überhaupt keine Ahnung welchen Überprüfungen, Schulungen usw. ein Sportschütze unterliegt. Alle äußern sich immer als Experten und outen sich dann mit völliger Unwissenheit!! Dies ärgert mich gewaltig!! Rechtstreue, vielfach geprüfte und stetig überwachte Sportschützen die in der öffentlichkeit eine Waffe tragen, wären mir lieber als irgendwelche kurzfristig und schlecht ausgebildeten Hilfspolizisten!! Aber leider wird Deutschland seit langer Zeit nicht mehr mit Sinn und Verstand regiert……….

  11. Dazu habe ich schon so viel geschrieben. Wachdienste, Bedürfnis, „Bedürfnismissbrauch“, das alles ist so verflochten und es gilt das gleiche wie immer… 99% bekommen die Willkürhürde nicht genommen. Während Großindustrielle und Verlage sich hinter Panzerglas bis an die Zähne bewaffen. Da gibt es das blaue Papier ohne Auflagen im Hand umdrehen für den eingesetzten Mann!

  12. Das Problem bei der Polizei in Deutschland ist hauptsächlich: Sie wird überhaupt nicht mehr Ernst genommen! Ihr kommt kein Respekt mehr zu Teil! Mit der kann man ja machen was man will! Und das scheint sich herumgesprochen zu haben! Dagegen muss etwas unternommen werden! Vielleicht mit konsequentem Durchgreifen?! Wir haben die Gesetze dafür! Sie müssen nur ´mal angewendet werden!

  13. Wir brauchen eine bezahlbare, „gesunde“ Menge mehr an Polizei! Das steht fest! Die Polizei soll auch nicht mehr bei polizeifremden Tätigkeiten eingesetzt werden! Hilfspolizisten, nein danke!

    Wir brauchen keine Miliz, wie die amerikanische Nationalgarde! Wir brauchen rechtstreue Zivilisten, die im Umgang mit Schusswaffen gut vertraut sind und psychologisch geschult wurden mit Waffenscheinen in der Bevölkerung! Wie in Israel!

    1. Ich halte hier eine duale Lösung für sinnvoll. Sowohl mehr verantvortungsvoll bewaffnete Bürger, zur Prävention. Aber auch in Israel gibt es eine fast überall präsenteTeilzeit/milizarmee, genauso, nur weniger in der Öffentlichkeit in der Schweiz oder Norwegen

  14. Ich kann und will es nicht verstehen, warum unser Staat teils perspektivlosen, schlecht (aus-)gebildeten und unterbezahlten Hilfspolizisten den Vertrauensvorschuss gewährt öffentlich eine Waffe zu tragen, während gut ausgebildete und unbescholtene Sportschützen (am besten noch mit Zusatzausbildung, wie im Artikel beschrieben) behandelt werden, als wären sie Pulverfässer, die jeden Moment den Massenmord starten könnten.
    Wir haben hier in Deutschland mittlerweile eine Kultur der Missachtung und Skepsis gegenüber allen Mitbürgern, die sich darin äußert, dass der Gegenüber zwar so ganz umgänglich erscheint, aber hätte er eine Waffe, dann wehe mir! Er würde mich wohl sofort töten, wenn er dazu berechtigt wäre, warum sollte er auch nicht? Wie jeder weiß verspürt man ja auch permanent den Drang jemanden abzustechen, wenn man Zwiebeln schneidet, man hat ja die Tatwaffe bereits in der Hand. Dieses Weltbild, dass uns besonders Grüne und Linke eintrichtern wollen ist abscheulich, der Mensch soll zwar solidarisch in Form von Zwangsabgaben sein, wenn es aber darum geht, dass ich Leib und Leben meiner Mitmenschen beschützen will, dann bin ich ein potentieller Killer.

    1. Hallo GermanRiflemann! Vielleicht steckt in diesem Artikel des BDK eine Antwort auf Deine Fragen:

      „Berliner Polizisten wurde die Dauerwaffenträgereigenschaft aberkannt

      Der BDK nimmt mit Verwunderung zur Kenntnis, dass die neue GA zum Tragen und Aufbewahren der Dienstwaffen geändert wurde. Die Polizeivollzugsbeamten verlieren dadurch die Eigenschaft des Dauerwaffenträgers. Die neue GA sieht vor, dass PVB ihre Schusswaffe außerhalb des Dienstes nur noch auf dem Weg vom bzw. zum Dienst tragen dürfen.

      Somit besteht auch nicht mehr die Möglichkeit, in der ohnehin schon prekären Situation der Schießstätten, auf zugelassenen Sportschützenanlagen die sichere Handhabung der Waffe zu trainieren. Die Gründe sind hierfür sind uns nicht bekannt. Der BDK wird nachfragen.“

      Wenn Polizisten nach Dienstschluss keine Waffen mehr tragen dürfen, ihre Schießstände geschlossen werden und sie an Schießübungen aus Zeitmangel nicht mehr teilnehmen können… Dann kommen Hilfscherifs zum Einsatz die nach ein paar Stunden Schießcrashkurs und Theorie die heißen kohlen aus dem Feuer holen und uns vor dem IS Retten! Das ist doch klar! 🙂

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