Warum YouTube gut für uns ist

Ich gebe zu ich gehöre zu den fanatischen Anhängern der Vlogger. Vlogger, was ist das? Menschen, die sich selbst mit der Kamera filmen und ihren Alltag mit dem World Wide Web teilen, ob gerade neue Beautyprodukte getestet werden, oder die Zugfahrt zu einem Ereignis mit Seelenstriptease wird.

Mein innerer Voyeur schreit nach immer mehr Informationen aus dem Leben wild fremder Menschen. Ich leide und freue mich mit ihnen, nehme Teil an ihrem Leben. Wie das geht fragst du? Du kannst liken, kommentieren, twittern und Facebook-Posts machen, oder sie auf Instagram bewerten. Natürlich kann kein Youtuber auf alle Nachrichten eingehen, das macht aber nichts, denn jeder hat ja seine „Community“ – Fans, Groupies, Anhänger – wir werden bestimmt mit vielen Namen gebrandmarkt, aber wisst ihr was, ich fühle mich wohl in dieser Gemeinschaft, viele Namen sieht man immer wieder und es bilden sich Freundschaften die über die Kommentarspalte bei YouTube hinausgehen.

Ich habe aufgehört Fernsehen zu schauen, ich habe mir extra einen Google Chromestick gekauft, damit ich meine Youtuber von meinem Ipad auf den Fernseher streamen kann. Mein tägliches Ritual nach der Arbeit ist, Fernseher an, Chromestick connected mit dem Ipad, oder Iphone, oder dem Browser und die Abobox nach neuen Videos durchsucht. Je nach Laune schaue ich mir nebenbei beim Kochen, oder der Hausarbeit ein Let’s Play (Gronkh, Sarazar, Pietsmiet), eine Film und Gameskritik (Behaind), oder kommentierte Nachrichten (Lefloid) an. Wen ich lachen will schaue ich bei Kelly (MissesVlog) rein, oder wenn ich lustige Musik hören will, springe ich kurz über den Ozean nach LA zu Flula (DJFlula).

Meine Youtuber wissen um meine Neugier und füttern mich täglich mit neuem Content, die Stimmen nach verstecktem Produkt Placement, Zuschauer zu Klick-Vieh zu reduzieren um Reichweite zu generieren und die wirklich krankhafte Contentvermischung von YouTubern durch ihre Netzwerke geht auch an mir nicht spurlos vorbei. Viele Abos habe ich wieder gelöst und folge nun anderen YouTubern, umso mehr freute es mich, als ich letzte Woche auf Hardi’s Kanal ein Vlog über sein Geburtstagsgeschenk gefunden habe.
Der Hardi gehört zu einem Kreis von Jungs die Spiele kommentieren, den Let’s Playern. Ihr Kanal hat über 1,8 Millionen Abonnenten, sie gehören zu den beliebtesten deutschen YouTubern.

Der Hardi hat zum Geburtstag einen Tag auf dem Schießstand geschenkt bekommen und ohne zu wissen, was ihn erwartet ist er nach Hamburg in den Schießclub gefahren (www.hanseatic-gun-club.de). Er hat mit einem .357er geschossen, einer 9mm, auch an die .44 Magnum hat er sich ran getraut, die Schrotflinte mit Slugs hat er auch gemeistert. Was mich aber beim Anschauen dieses Vlogs fast vor Freude hat heulen lassen, ist die unbändige Freude eines Anfängers, der das erste Mal schießt und sich über seinen erstes Mal berichtet.

Ich meine, ich sehe oft dieses Gesicht, wenn ich mit „Neulingen“ auf den Stand gehe, aber was hier den Unterschied macht ist, dass dieser junge Mann Reichweite besitzt, er erreicht hunderttausende junge Menschen, er besitzt keinen Maulkorb eines Chefredakteurs, er ist in keiner politischen Zwangslage den Waffenbesitzern gegenüber.

Danke Hardi für Deinen positiven Bericht, danke, dass Du Deiner Community gezeigt hast, dass Schießen verdammt viel Spaß macht, danke, dass Du Dich nicht von Vorurteilen hast beeinflussen lassen, danke an den, der sich dieses tolle Geburtstagsgeschenk für Dich ausgedacht hat, danke für dieses wirklich tolle Video.

Wir beklagen ja oft den fehlenden Nachwuchs, hier wurde uns allen eine Tür geöffnet, nutzen wir sie.

Wer nun mal Lust bekommen hat den jungen Mann kennen zu lernen, ihr findet unter diesem Text sein Video. Oder ihr schaut euch die Kanäle von den anderen Youtubern mal an. Vielleicht ist ja auch was für euch dabei und ihr schaut anstatt Brisant mal eine Runde Lefloid… die Neugier wird bei beiden befriedigt, nur LeFloid kann immer, nämlich dann, wenn ich will.

Eure „Giant Elli“

6 Replies to “Warum YouTube gut für uns ist”

  1. Solche Reaktionen kenne ich persönlich häufiger als die von Waffengegnern zelebrierte Hysterie.
    Selbst Personen mit etlichen Vorbehalten und Bedenken verließen den Schießstand bisher immer mit einem breiten Grinsen und hatten danach eine etwas andere Meinung über den Schießsport/Waffenbesitz.

  2. Der Junge ist ein Naturtalent. Wenn ihm jetzt noch jemand zeigt, wie man einen .44er richtig hält, damit es nicht weh tut…
    Spaß beiseite, ganz tolle Sache.
    Dieses Video sollte Pflicht“lektüre“ auf jeder Funktionärstagung im Schießsport sein. Da haben zu viele vergessen, dass Sportschießen in erster Linie Spaß machen soll.

  3. Sicherlich bieten sogenannte „soziale Netzwerke“ einen gewissen Anreiz jedoch sollten wir stets nicht nur die „Weisheiten§ eines Edward Snowden beachten. Wir wissen doch längst wie sehr einige Netzwerke dazu gebraucht werden um uns zu bespitzeln. Die oft gelobte Freiheit ist bei vielen Netzwerke auch ziemlich eingeschränkt und so gibt es Netzwerke wo du in der Tat Terror und Nazis findest aber die auf der anderen Seite preis gekrönte Bilder von Kevin Carter unverzüglich löscvhen (… und das ohne Angabe von Gründen usw.)

    Die Idee soziales Netzwerk war sicherlich im Anfang super aber im weiteren Verlauf haben wir auch hier Entwicklungen die kaum mehr das Wort „sozial“ rechtfertigen. …. leider….

    1. Ich halte die generelle Verteufelung sozialer Netzwerke für zu kurzsichtig. Sicherlich läuft vor allem beim Giganten Facebook sehr viel schief und so bin auch ich mal wieder 30 Tage weg vom Fenster, weil ich mich offen gegen Rassismus aussprach, dumme Menschen das falsch verstanden, meldeten und Facebook – salopp formuliert – sehr willkürlich sperrt.

      Trotzdem ist die Plattform der Sozialen Netzwerke aktuell die Zukunft der Kommunikation, so wie Jahre zuvor der Buchdruck, die Telegraphie oder die Telefonie.

      Die definitiv vorhandenen Probleme sind kein Grund nicht trotzdem dieses Medium zu nutzen, denn dort hält sich unsere Zielgruppe auf und die Waffengegner nutzen diese Plattformen ebenfalls – es wäre töricht, sie unseren Gegnern mit einem Schulterzucken zu überlassen – was wäre die Alternative?

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