Interesse am Schießsport oder Interesse an IPSC? Kein Problem!
So lautet das Motto des Sportschützenpaares Juliane Opfermann und Oliver Huber. Seit Beginn des Jahres 2013 veranstalten beide regelmäßig einen schießsportlichen Schnupperkurs. Egal ob Jäger, Sportschütze, Airsofter oder interessierter Nichtschütze – jeder darf mitmachen. Ich habe die Möglichkeit genutzt und mir das Spektakel am vergangenen Sonntag angesehen.
Juliane und Oliver sind begeisterte Sportschützen, aktive Unterstützer des Schießsports und an vielen schießsportlichen Veranstaltungen anzutreffen. Während Juliane – wie sie es selbst nennt – das Büro verwaltet, betreut Oliver als amtlicher IPSC Range Officer im BDS (Bund Deutscher Sportschützen) die Teilnehmer und gestaltet das schießsportliche Rahmenprogramm.
Oliver selbst beschreibt die Veranstaltung wie folgt:
Die IPSC „out of the box challenge“ hat als Idee verschiedene Ziel. Das gesamte Projekt ist mit einem Hauptfocus auf den Breitensport angelegt. Also steht im Vordergrund die Freude am Schießsport und der soziale Aspekt. Mit der IPSC „out of the box challenge“ Serie möchte ich Neulingen und erfahrenen Sportschützen die Möglichkeit geben, die Abläufe des IPSC-Schießens kennenzulernen. Ein erfreulicher Aspekt wäre es, wenn ich erfahrene IPSC-Schützen dafür gewinnen könnte ihr Wissen und ihre Erfahrung in einer solchen „Wettbewerbsserie“ an Änfänger weiter zu geben. Am Schießsport interessierten Erwachsenen die Möglichkeit geben erste Erfahrungen mit Sportwaffen und den Schießsport zu machen. Jugendlichen den sicheren, ungefährdeten und risikolosen Zugang zu einer der vielseitigsten Disziplin im Sportschießenzu ermöglichen. Mit der Zeit soll sich eine Veranstaltungsreihe entwickeln in der die sportliche Kooperation, Fairness und Gemeinsamkeit als Ziel eine Orientierungsgröße ist. Eben dieses Miteinader und unter qualifizierter Anleitung in eine Gruppe/Sportart hineinwachen ist das positive Element, durch dass sich das IPSC-Schiessen meiner persönlichen Erfahrung nach auszeichnet.
Ein Teil der „out of the box challenge“ ist SuRTET:
- das Sicherheits und Regeltest-Einführungstraining kurz SuRTET
- Vermittlung von Grundlagen der Waffenhandhabung an verschiedenen Waffen
- Erlernung des IPSC Regelwerks durch learning by doing
- Entwickeln von sportlichen Fertigkeiten durch Kommunikation und Betreuung durch erfahrene Schützen
- Entwickeln von technischer Kompetenz durch Sachkundevermittlung
Zunächst gab es eine Einführungsveranstaltung für Nichtschützen, in welcher der sichere Umgang mit Schusswaffen und die Handhabung in Theorie und Praxis vermittelt wurde. Nicht nur Anfänger und Nichtschützen durften daran teilnehmen, auch der ein oder andere Langwaffenschütze nahm das Angebot gerne an, um die eigene Fertigkeit an der Kurzwaffe etwas aufzufrischen. Für erfahrene Schützen wurde zeitgleich auf dem 100m Stand ein Langwaffenschießen angeboten.
Im Laufe des Tages folgte ein jagdliches Flintenschießen auf einen laufenden (Metall-) Hasen. Eine nicht ganz so einfache Disziplin, wie einige der Teilnehmer feststellen konnten. Und so kamen Jäger und Sportschütze schnell ins Gespräch, um sich den einen oder anderen Tipp geben zu lassen. Von der Bockdoppelflinte, über verschiedene Vorderschaftrepetierflinten bis hin zur halbautomatischen Selbstladeflinte war so ziemlich jeder Flintentyp zum Probeschießen vorhanden. Eine gute Gelegenheit für Anfänger sich mit der Langwaffe in der Praxis vertraut zu machen. Natürlich unter den wachsamen Augen von Oliver und eines weiteren Schießausbilders.
Für viele Teilnehmer war die Einführung in das IPSC Schießen ein richtiges Highlight. IPSC ist eine internationale Schießsportdisziplin, ausgetragen von der gleichnamigen International Practical Shooting Confederation. Ein Schütze bewegt sich dabei mit seiner Waffe auf einer „Stage“ und gibt auf einem vorgegebenen Parcour Schüsse auf ein „Target“ ab. In Deutschland wird die Disziplin ausschließlich vom Bund Deutscher Sportschützen (BDS) getragen. Ausschließlich Mitglieder des BDS dürfen nach erfolgreich absolviertem SURT (Sicherheits- und Regeltest) IPSC auf Wettkampfniveau schießen. Viele Schützen und teilweise nicht einmal ausgebildete Range Officer wissen allerdings, dass IPSC im Training auch ohne den vorgeschriebenen SURT, sowie ohne Verbandsmitgliedschaft im BDS geschossen werden darf.
Daher wurden allen Veranstaltungsteilnehmern zunächst Grundzüge aus dem IPSC Regelwerk, Kommandos und Verhaltensweisen auf der Stage vermittelt. Erfahrene Schützen konnten die aufgebauten Stages dann mit ihren eigenen Großkaliber Lang- und Kurzwaffen schießen. Anfänger durften – aufgrund der Sicherheit – ihre erste IPSC Erfahrung mit Softair Waffen sammeln. Zunächst wurde eine einfache Stage mit einer Wand aufgebaut, aber schon hier wunderten sich die Teilnehmer wie viele Fehler man in dieser Disziplin doch machen kann. Es gab keinen Schützen der nicht von Range Officer Oliver korrigiert werden musste. Nach etwas Übung konnten dann auch Stages mit mehreren Wänden geschossen werden. Eine tolle Erfahrung. Alle Teilnehmer haben viel gelernt. Vor allem, das IPSC ein ungeheueres Suchtpotential hat.
Gegen Abend konnten die verbleibenden Teilnehmer im freien Schießen die verschiedensten Kurz- und Langwaffen ausprobieren. Die Firma Rothe-Waffen aus Arnsberg stellte von der zivilen Variante der Hecker & Koch MP5 über ein Oberland Arms AR-15 bis hin zu verschiedenen Flintenmodellen jede Menge Waffen zur Verfügung. Aber auch die teilnehmenden Waffenbesitzer überließen ihre Waffe zum Test auch gerne anderen Teilnehmern.
Die Teilnahmegebühr für den SuRTET beträgt 50 EUR. Leihwaffen werden vom Veranstalter kostenlos gestellt, bzw. sind in der Teilnehmergebühr inklusive. Munition kann zum sofortigen Verbrauch auf dem Schießstand erworben werden. Ebenfalls inklusive ist die Verpflegung der Teilnehmer, nur Getränke müssen extra bezahlt werden.
Mein Fazit
Die Veranstaltung eignet sich hervorragend für Einsteiger- und Nichtschützen. Oliver Huber gibt sich viel Mühe mit Neueinsteigern und erklärt den Schießsport mit aller Sachlichkeit und Kompetenz. Aber auch erfahrene Waffenbesitzer kommen nicht zu kurz. Neben der Möglichkeit bekannte Gesichter zu treffen lassen sich in gemütlicher Runde auch neue Kontakte mit Waffenbesitzern oder auch -händlern knüpfen. Auch die Möglichkeit zum Test verschiedener Waffen ist eine Gelegenheit die man nicht verpassen sollte.
Der DJV Schießstand befindet sich in einem kleinen Industriegebiet in Bochum Hilltrop. Die Anlange bietet eine mehrdistanzfähige 50m Halle mit insgesamt 12 Kurzwaffenständen bis 7000 Joule / Kaliber .50 AE. Sowie vier 100m Schützenstände zum Langwaffenschießen bis 7000 Joule / Kaliber .458 WinMag. Die Schießstände sind gepflegt, trocken und sehr gut belüftet. Der Aufenthaltsraum und die Toilettenbereiche sind ebenfalls gut gepflegt und sauber. Parkmöglichkeiten direkt auf dem Gelände sind ausreichend vorhanden.
Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, die ich mit großer Sicherheit nicht das letzte Mal besucht habe.
Für Rückfragen oder Infos: Oliver Huber, Mobil: 0152 03633772, E-Mail: oliver-huber@arcor.de
Die nächsten Termine werden wir auf der GRA Homepage und Facebook rechtzeitig bekannt geben.
Hier gibt es übrigens auch ein Video von Marc zur Veranstaltung, er war im Februar dort:
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der Besuch lohnt sich auf jeden Fall! Sogar dann, wenn man nicht unbedingt am Schießbetrieb teilnehmen möchte!
Danke für den Bericht, das klingt doch spannend!
Bochum ist nun auch nicht wirklich weit weg, das wäre sicher eine Tour wert.
Schöner Bericht! Und er gibt das Gefühl von dem Tag wieder.Spaß hat es gemacht und ich finde es toll, dass die GRA sich auch an so was beteiligt, um diejenigen informieren zu können, die nicht an dem Tag teilnehmen konnten.
Danke!