Normalerweise übersetze ich ja Beiträge aus dem Englischen, die von amerikanischen Waffenseiten stammen. Dieser Artikel über „10 Gründe, warum Schießen gesund ist“, stammt aber von einer Fitness-Webseite. Interessant finde ich bei diesen 10 Gründen auch, was da alles als „gesundheitsfördernd“ angesehen wird: „erhöht das Verantwortungsgefühl“ und „fördert Freiheit“. Ich glaube, das würde man auf einer deutschen Fitnesswebseite so nie lesen…
Hier der Text in Übersetzung:
„Ob Sie sich für die Militär- oder Polizeiakademie vorbereiten oder nur eine Freizeitbeschäftigung ausüben – auf den Schießstand zu gehen kann ein Stress abbauendes Abenteuer sein. Glaubens Sie es oder nicht, aber die Vorzüge, die durch die Ausübung des Schießsports entstehen, können Ihre Gesundheit physisch und psychisch verbessern.
Samir Becic, 4x Nr. 1 Welt-Fitness-Trainer, und „Health Fitness Revolution“s Top 10 Gesundheitsvorteile vom Schießen:
(1) Körperliche Disziplin: Im Zeitalter der „couch potatos“ kann dieser Sport dabei helfen, viele körperliche Disziplinen aufzubauen, die nicht nur gesund sind, sondern auch Spaß machen. Mehr Kraft, Ausdauer, Hand-Auge-Koordination, Feinmotorik sind nur ein paar der körperlichen Aspekte, die im Schießsport erlangt werden, aber nicht nur diesen Sport, sondern das ganze Leben betreffen.
(2) Kraft in den Armen: Eine Schusswaffe zu bedienen erfordert starke, stabile Arme und Hände. Um zielen und den Schuss ins Ziel bringen zu können, müssen Arme und Hände ruhig gehalten werden können.(3)
(3) Fokus: Die Augen auf dem Ziel zu halten, während man zielt, erfordert viel Fokus. Wenn man seinen Geist von anderen Aktivitäten abwendet, findet man sich in der Gegenwart wieder, in der nur eine Sache zu tun ist und die ist direkt vor einem.
(4) Sehkraft: Schießtraining kann keine Augenfehler beseitigen, aber es kann die Sehfähigkeiten, die man bereits hat, trainieren. Auch indem man den Augen eine Pause vom Gestarre auf Computer, Fernsehen, Handys und Tablets gönnt, kann man die Augen entlasten.
(5) Mentale Disziplin: Viele mag es erstaunen, aber der Schießsport ist vorrangig ein mentaler Sport. Erfahrene Schützen glauben, dass Schießen zu 90% geistiger Natur ist. Die Konzentration wird geschärft und erweitert. Vielfältige Problemlösungsaktivitäten wie Logik, Mathematik und kreatives Denken (“outside the box”-Denken) werden benötigt und müssen angewendet werden, um auf jedem Level des Schießsports erfolgreich zu sein.
(6) Verantwortungsgefühl: Verantwortungsgefühl wird durch die Bank weg beim Schießsport gelehrt um Sicherheit und Fertigkeit zu entwickeln. Schießen fördert auch das Verantwortungsgefühl, weil es ein Grundstein für Sicherheit und Freiheit in jeder Familie oder Nation ist.
(7) Freiheit: Der Schießsport hält ein logisch-konsequentes Umfeld bereit, um alle Bürger in einer historisch ehrlichen Sicht auf Freiheit zu schulen. Es ist nicht falsch, dass die Werkzeuge, die im Schießsport zu beherrschen gelernt werden, „die Zähne der Freiheit des Volkes“ genannt wurden. Das ist einer der Gründe, warum der zweite Verfassungszusatz in Amerikas Bill of Rights übernommen wurde.
(8) Mut und Selbstvertrauen: Für manche Leute scheint Schießen etwas sehr Gefährliches und Furchteinflößendes zu sein. Wenn man jedoch ordentlich eingewiesen und geschult wurde, ist e seine großartige Art und Weise, dadurch Selbstvertrauen und Mut aufzubauen.
(9) Adrenalin: Eine Waffe zu halten und abzufeuern kann etwas Berauschendes sein! Ihr Adrenalinspiegel wird hoch gehen und so eine Welle an Energie veranlassen, durch ihr Blut zu pulsieren. Ein erhöhter Adrenalinspiegel im Blut wird ihrer Leber signalisieren Glykogen zu spalten, die Substanz, die ihre Muskeln mit Glukose versorgt, die primäre Quelle an Treibstoff in ihrem Körper.
(10) Gleichgewicht: Absolut ruhig in der Schießstellung zu verharren während man mit der Waffe das Ziel anvisiert, trainiert ihre Innenmuskulatur (core muscles), welche eine korrekte Körperhaltung unterstützt. Wenn die Unterleibsmuskulatur schwach ist, muss der untere Rücken zusätzlichen Druck und Gewicht von so simplen täglichen Aufgaben wie beispielsweise Gehen aushalten. Wenn man die Unterleibsmuskulatur kräftigt, macht man es möglich, dass das Gewicht des Oberkörpers gleichmäßig auf Front und Rücken verteilt wird, was das Gleichgewicht verbessert.“
Dasselbe gibt es übrigens auch für die gesundheitsfördernden Aspekte der Jagd. Top 10 Health Benefits of Hunting
Gegencheck deutsche Fitnessmagazine. Egal ob Fit for fun, mens fitness, womens fitness, womens health oder mens health – bei den Suchbegriffen Schießen oder Schießsport gibt es keine Treffer oder nur darüber, wie man optimale Vorher-Nachher-Bilder schießt.
Gut, deren Thema dreht sich meiner Meinung nach in erster Linie um „gut aussehen“. Dem untergeordnet sind die vorrangigen Themen natürlich Ernährung und Sport – allerdings solche Sportarten, die signifikant das „gut aussehen“ unterstützen oder die im Trend liegen (trendy sein gehört ja auch irgendwie zum „gut aussehen“). So ist es nicht verwunderlich, dass Laufen und Fitnessstudio, aber auch Yoga oder Bouldern vornehmlich im Fokus stehen. Schießen ist gewiss kein Fatburner-Sport, man kann es vielleicht am ehesten in die Kategorie mit Yoga stellen – nur eben nicht so trendy.
Nein, wenn ich mir diese (Online-) Magazine so anschaue, kann ich mir da Schießen beim besten Willen nicht darin vorstellen. Umso erstaunlicher und löblich finde ich die Liste auf der amerikanischen Webseite.
Originalartikel von http://sagittarius-femininus.de
Wenn man Publikationen zum Thema Schützensport von Deutschland mit denen aus der USA miteinander vergleicht, stellt man oft einen erheblichen Unterschied fest.
Sei es beim gesellschaftlichen Stellenwert, Medienwahrnehmung oder privatem Background Wissen.
Hier wird offensichtlich, wie grundverschieden das Selbstverständnis der Bürger, die Bewertung von
Grundrechten und Freiheit und die Auseinandersetzung mit der Thematik Waffen in diesen beiden Gesellschaften heute sind. Das war in Deutschland nicht immer so.
Die Besatzungsmächte haben einen großen Anteil an dieser Veränderung und danach Parteipolitik in der Regierung. Fraglich ist, warum die Bundesbürger das zugelassen haben.
In deutschen Leitmedien wird Schießen und Waffenbesitz zunehmend negativ oder fragwürdig bewertet.
Zum Thema Fitness fällt mir noch die Disziplin Biathlon ein, samt der Varianten für die schneefreie Zeit. Das wäre doch ein gesunder Volkssport! Das schwierigste ist doch in der heutigen Zeit, Menschen für eine Sportart motivieren zu können.
In unserer übergewichtigen Spaßgesellschaft leiden doch viel zu viele unter Bewegungsmangel und Depressiven Verstimmungen. Da wäre doch gemeinsames Schießtraining eine Alternative.
Was den Einsatz schadstoffarmer Munition angeht, da sollte doch jeder bei sich selbst anfangen und auch seine Vereinsmitglieder ansprechen.
Was die Anreicherung von Blei und Quecksilber in unseren Körpern betrifft, muss erst einmal der Beweis erbracht werden, für Elchen Anteil daran die Munition verantwortlich ist.
Quecksilber findet sich leider überall in unserer Umwelt und Blei gab es massenhaft in Form von Haus-Wasserleitungen und verbleitem Kraftstoff.
Schön, dass dieser, sehr zu Unrecht vernachlässigte, Aspekt unseres Sports hier endlich einmal angesprochen und so kompetent erläutert wird. Für mich (Generation 50+) sind die spür- und sogar messbaren positiven Auswirkungen (Blutdruck, Herzfrequenz, u. a.) auf meine Gesundheit eine stärkere Motivation regelmäßig zu trainieren als die Verbesserung der Schießleistung.
Was das Einatmen von Schadstoffen angeht, so ist 2 min Warten an der Fußgängerampel wahrscheinlich gefährlicher als 20 min Aufenthalt auf einer vorschriftsmäßig entlüfteten Schießbahn. Wäre aber trotzdem gut zu wissen, was Experten dazu sagen. Die Infos aus dem Internet sind da sehr dürftig.
Bin aktuell dabei meine Schwermetalle auszuleiten die sich in 25 Jahren Schießsport in meinem Körper angesammelt haben. Wird wohl was Längeres. Blei und Quecksilber stehen dabei an erster Stelle dicht gefolgt von so lustigen Stoffen wie Cadmium und Arsen. Leider fällt DIESER Gesundheitsaspekt in sämtlichen Verlautbarungen auch in den Vereinen selbst komplett unter den Tisch. Ich fände es gut, wenn die GRA auch dieses Thema gebührend würdigen und etwa den vermehrten Einsatz von Schutzmasken bzw. schadstoffreduzierter Munition fordern würde. Gerade in Deutschland mit seinen geschlossenen Ständen ist das Problem m.E. massiv vorhanden – im Gegensatz zum Bewusstsein.
Leute denkt daran: Ihr bleibt nicht ewig 25 und Krankheiten wie Bluthochdruck, Impotenz, Krebs, etc… haben häufig sehr banale Ursachen.