#Waffenhandel: Lizenz wegen fehlerhafter Buchführung entzogen?

Großeinsatz bei einem Waffenhändler

In Wadrill waren mehr als 30 Einsatzkräfte damit beschäftigt aus einem Waffengeschäft alle Waffen und waffenrelevanten Teile sicher zu stellen.

Die Ordnungsbehörde geht dem Verdacht nach, dass der Geschäftsinhaber gegen das Waffengesetz sowie das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen habe.

Ein Reporter des SR3 berichtet in dem unten verlinkten Radiobeitrag, dass es bereits in früheren Jahren einige leichtere Unregelmäßigkeiten im Waffenbuch des Händlers gegeben hatte. Das Geschäft sei ein unauffälliger Familienbetrieb mit Werkstatt. Er vermutet „Nachlässigkeit in der Buchführung“.

Alle in den Geschäftsräumen aufgefunden Waffen und Munitionsstücke wurden vor Ort registriert, ehe sie zur Verwahrung abtransportiert wurden. Im nächsten Schritt werde die Behörde nun überprüfen, ob die vorgefundenen Waffen im Waffenhandelsbuch des Betriebes aufgeführt seien, sagte Werner Klein… Sind einzelne Waffen in den genannten Verzeichnissen nicht zu finden, besteht noch die Möglichkeit, dass sie zur Reparatur bei dem Betrieb abgegeben wurden oder es sich um Kommissionswaffen handelt.
Schwieriger und aufwendiger dürfte die Überprüfung der zahlreichen Waffenteile sein, erklärte der Sprecher des Landkreises. … „Diese Überprüfung wird mehrere Monate in Anspruch nehmen“, sagte Klein.

Artikel in der Saarbrücker Zeitung: http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/wadern/wadrill/Wadrill-Landratsaemter-Munition-Unternehmen-Firmen-und-Firmengruppen-Waffenhandel-Waffenhaendler;art446615,6360847

Radiobeitrag: http://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/waffenhaendler_wadrill_durchsuchung100.html
Wir sind mal gespannt, was dabei herauskommt und ob die Verstöße gegen die Dokumentationspflichten und das Kriegswaffenkontrollgesetz nachgewiesen werden.

Eine Insolvenz des Betriebes ist dabei sehr wahrscheinlich, auch wenn der Verdacht entkräftet werden könne. Beschädigungen der konfiszierten Waffen sind sehr wahrscheinlich, auch bei den in Kommission oder zur Reparatur befindlichen Waffen der Kunden.

 

Welche Waffenteile unterliegen dem Kriegswaffenkontrollgesetz?

Laut der Anlage nur WESENTLICHE Teile wie Läufe (34.) und Verschlüsse (35), nicht jedoch unwesentliche Teile, die (auch) in vollautomatische Waffen eingebaut werden können. Sofern die wesentlichen Teile für Ordonanzwaffen gedacht sind, die vor 1945 eingeführt wurden, sind diese ebenfalls nicht erfasst, müssen aber natürlich – wie alle wesentlichen Teile – im Waffenbuch aufgeführt sein.

Eigentlich müsste die Überprüfung doch dann in wenigen Wochen statt in mehreren Monaten möglich sein.

V. Rohrwaffen

29.

a) Maschinengewehre, ausgenommen solche mit Wasserkühlung,

b) Maschinenpistolen, ausgenommen solche, die als Modell vor dem 2. September 1945 bei einer militärischen Streitkraft eingeführt worden sind,

c) vollautomatische Gewehre, ausgenommen solche, die als Modell vor dem 2. September 1945 bei einer militärischen Streitkraft eingeführt worden sind,

d) halbautomatische Gewehre mit Ausnahme derjenigen, die als Modell vor dem 2. September 1945 bei einer militärischen Streitkraft eingeführt worden sind, und der Jagd- und Sportgewehre

30. Granatmaschinenwaffen, Granatgewehre, Granatpistolen

31. Kanonen, Haubitzen, Mörser jeder Art

32. Maschinenkanonen

33.gepanzerte Selbstfahrlafetten für die Waffen der Nummern 31 und 32

34. Rohre für die Waffen der Nummern 29, 31 und 32

35. Verschlüsse für die Waffen der Nummern 29, 31 und 32

36. Trommeln für Maschinenkanonen

http://www.gesetze-im-internet.de/krwaffkontrg/anlage.html

8 Replies to “#Waffenhandel: Lizenz wegen fehlerhafter Buchführung entzogen?”

  1. Ich wäre vorsichtig mit vorschnellen, verschwörungstheoretischen Schlüssen. Wenn ein Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Beschluss ausstellt braucht es i.d.R. mehr als ein paar Tippfehler im Waffenhandelsbuch.

  2. Das ist die Schikane Nr. xxxxxx, also nichts Neues.

    Ziel ist die totale Entwaffnung unbescholtener Bürger, seien diese einfach LEGALE Waffenbesitzer, Waffenhändler oder Büchsenmacher.

    Komisch: die Ermittlungen im illegalen Waffenhandel (sowohl im „Darknet“ als auch im analogen Schwarzmarkt) halten sich bekanntlich in Grenzen. Vielleicht liegt es daran, dass eine bestimmte und von den Etablierten geschützte Kategorie von „Kunden“ gerne dort einkauft(?)

  3. Gegen legale, deutsche Waffenbesitzer wird wie immer mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Oder bei fehlenden Argumenten gegen Legalwaffenbesitzer die Nazikeule herausgeholt!
    Aber, wenn es um brutales Vorgehen gegen Menschen in Deutschland geht, dann kommt das dabei ´raus!:

    N-tv, 24.10.2016:

    „Vier Jugendliche vergewaltigen eine 14-Jährige, ein Mädchen filmt sie dabei. Vor Gericht kommen vier der Täter mit Bewährungsstrafen davon!“

    …..“die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren hätten glaubhafte Geständnisse abgelegt, sich reumütig gezeigt und gute Sozialprognosen.“

    Und das hier auf Focus online:

    http://www.focus.de/panorama/welt/prozess-in-hamburg-14-jaehrige-brutal-vergewaltigt-angeklagte-lassen-sich-vor-gericht-feiern_id_5861869.html

    Süddeutsche Zeitung online:

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/hamburg-gruppenvergewaltigung-einer-jaehrigen-taeter-verurteilt-1.3214233

    …………………………………………………………………………………………………………………………………………

    Ich frage mich, ob bei der Polizei, den Behörden, den Staatsanwälten, vielen Politikern und Richtern in unserem Lande alles in Ordnung ist!?
    Merkt jemand hier in Deutschland eigentlich noch ´was?! Schuss nicht gehört?!

    1. Es ist noch schlimmer: im Fall Amry, der bereits wegen diverser Drogendelikte und wegen Sozialbetruges mit 14 Identitäten bekannt war, schaltete sich der NRW-Landesinneminister Ralf Jäger persönlich ein und erzwang die Freilassung von Amry aus der Abschiebehaft.

      Die Folgen davon – glaube ich zumindest – haben wir alle mitbekommen.

  4. Wo Narrenhirne- und Hände des Staates sinnlos und wütend walten.
    Mich macht es fassungslos wie unbarmherzig und übertrieben Behörden reagieren und Existenzen zerstören, man möchte meinen dies geschieht mit voller Absicht.
    Anders sieht es aus wenn es um echte Straftaten oder Betrügereien geht die von Menschen „die erst seit kurzem hier leben“ begangen werden.
    Eine regelrechter laissez faire und sorgloser Umgang mit den Menschengeschenken die illegal und in Batalionsstärke unser Land fluten und Straftaten begehen, aber wehe dem der seine Waffe nicht rechtzeitig eintragen läßt oder den Verein wechselt und nicht sofort angibt, wohin er gewechselt ist..

  5. Diese gezielten Aktionen, gegen Händler, Jäger und Schützen werden zunehmen, solange bis die von mir nicht gewählten Politiker Ihr Ziel erreicht haben. Ein Totalverbot an Waffen für Freie mehrfach überprüfte Bürger.
    Mit dem Demokratieabbau von Schwarz-Rot-Grün hat alles begonnen. In der Hoffnung die Bundestagwahl 2017 bring eine Wende oder zumindest eine starke Gegenströmung.

    1. Ich fürchte, die Mehrheit unserer Mitbürger glaubt den etablierten Politikern und wird diese mehrheitlich bestätigen.

      Komisch: die Ermittlungen im illegalen Waffenhandel (sowohl im „Darknet“ als auch im analogen Schwarzmarkt) halten sich bekanntlich in Grenzen. Vielleicht liegt es daran, dass eine bestimmte und von den Etablierten geschätzte Kategorie von „Kunden“ gerne dort einkauft(?)

  6. Der Artikel in der Saarbrücker Zeitung gibt leider auch nur wenig her, was jetzt die konkreten Verdachtsmomente angeht, welche die Behörde veranlaßt haben, die Erlaubnisse des Unternehmers zu widerrufen.

    Warum eine Sichtung der beschlagnahmten Teile allerdings „Monate“ dauern soll, bleibt schleierhaft. Der Inhaber und seine Angestellten können schon einmal beim Sozialamt vorstellig werden und sich darauf einstellen, die nächsten Jahre in Gerichtssälen zu verbringen.

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