Das ist ein oft gesagter Spruch, wenn es darum geht, die für uns „merkwürdigen“ Bräuche in anderen Ländern zu erklären. Seien es Essgewohnheiten, oder schlicht die Begrüßungsrituale, die uns Mitteleuropäern befremdlich vorkommen. Dieser Spruch fasst kurz,bündig und absolut zutreffend zusammen, dass nicht alle Länder und Menschen gleich sind. Überall scheint dieser Spruch also zu gelten, nur irgendwie nicht beim legalen Waffenbesitz. Da wird aufgezählt, wie viele Tote es durch Waffen in diesem und jenem Land gibt. Es wird erzählt, wie angeblich friedlich es in Ländern mit beinahe Totalverboten von privatem Waffenbesitz zugeht. Oft werden bei dieser Art der Betrachtung kulturelle Eigenheiten oder gesellschaftliche Probleme völlig außer Acht gelassen und so entsteht ein verzerrtes Bild.
Ich lebe jedoch in Deutschland. Daher zählt für mich erst einmal, wie es hier aussieht. Bei uns in Deutschland gibt es kein Sicherheitsproblem durch den legalen Waffenbesitz, deshalb ist eine weitere Verschärfung einfach nicht notwendig. Die Situation in anderen Staaten kann nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen werden und die dortigen Zahlen und Statistiken, dürfen hierzulande nicht als Grundlage für Gesetzesänderungen genutzt werden. Besonderst dann nicht, wenn gar kein Problem besteht.
Um es mal mit einem Beispiel auszudrücken: Was würden die deutschen Autofahrer wohl sagen, wenn ein generelles Tempolimit von 20 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften mit der Zahl der Verkehrstoten in Sao Paolo, Mumbai oder Johannesburg begründet würde? Diese Begründung würde vermutlich niemand so recht ernst nehmen, denn es wäre nicht nachvollziehbar, was diese Zahlen mit Deutschland zu tun hätten. Warum ist dann also die Zahl der Schusswaffenopfer z.B. in den USA ein Grund, hier in Deutschland die Waffengesetze zu verschärfen?