Übersetzung des Artikels der PANAMPOST vom 5. August 2015
Mehr Schusswaffen werden weniger Tötungsdelikte bedeuten, sagt der Minister für öffentliche Sicherheit
Da Panama mit dem Anstieg der Kriminalitätsrate, gefälschten Waffenscheinen und gesteigerten Bandenkriminalität zu kämpfen hat, wird die Regierung das Verbot des Schusswaffenimports aufheben – im Bemühen um die Förderung der persönlichen Sicherheit.
Rodolfo Aguilera, Minister für öffentliche Sicherheit, sagte, das Land wird in die Fußstapfen der USA und der Schweiz treten, wo das Recht, Waffen zu tragen, vermutlich zu weniger Tötungsdelikte führt.
„Alles deutet darauf hin, dass es keine direkte Korrelation gibt für den Aphorismus „mehr Waffen bedeuten mehr Verbrechen“, sagte Aguilera, der erklärte, dass liberale Waffengesetze es den Vereinigten Staaten ermöglicht haben, die Mordrate in den letzten 20 Jahren zu reduzieren.
Aguilera fügte hinzu , dass die neuen Vorschriften straf- und psychologischen Kontrollen für zukünftige Waffenbesitzer enthalten.
Unter dem aktuellen Gesetz, das seit 2012 in Kraft ist, dürfen nur staatliche Sicherheitskräfte Schusswaffen importieren. Inzwischen hat die Central American Integration System (SICA) eine ummfassende Überprüfung des Feuerwaffe-Importverbot Pananmas gefordert, bevor die Nationalversammlung neue Maßnahmen bestimmt.
„Jede souveräne Regierung macht hier ihre eigene Entscheidung, doch sollten wir berücksichtigen, dass für Kriminelle alles, was verboten ist, attraktiver wird“, sagte Hefer Morataya, Direktor von SICAs zentralamerikanischen Programm der Kleinwaffenkontrolle, das von der Europärischen Union unterstützt wird.
Aber nicht alle sind sich einig, dass Lockerung im Waffenrecht der panamaischen Gesellschaft zugute kommen. Teresita de Arias, ehemalige Kongressabgeordnete und Vorsitzende der Volkspartei, sagte, dass die Aufhebung des Verbots für Waffenimporte für die Öffentlichkeit nach hinten losgehen könnte.
„Das Thema Sicherheit wird nicht dadurch gelöst, wenn jeder Bürger eine Waffe besitzt, um sich zu verteidigen“, sagte Arias. Sie glaubt, Aguileras Kommentare zu den US Mordraten stimmen nicht mit der Realität überein. Sie fügte hinzu, dass sich das nordamerikanische Land selber mit der Frage der Waffenkontrolle im Kampf befände.
In den ersten drei Monaten des Jahres 2015 verzeichnete Panama 165 Tötungsdelikte in sechs verschiedenen Regionen. Nach Angaben des Ministeriums für Sicherheit wurden 70 Prozent der Tötungsdelikte mit einer Schusswaffe begangen.
„Es gibt keinen Registrierung der Feuerwaffen, die ins Land kommen, noch weniger gibt es genaue Angaben darüber, wie viele bereits im Land sind“, sagte Sicherheits-Vizeminister Rogelio Donadio. „Der illegale Waffenhandel erzeugt nicht so hohe Gewinne wie der Drogenschmuggel, aber er bedroht die Sicherheit der Bürger.“
Im Jahr 2012, schätze das Büro der Vereinten Nationen für Drogen und Verbrechens, dass durchschnittlich 700.000 Schusswaffen in Panamas Straßen zirkulieren .
Quellen: Panamá América , La Estrella de Panamá .
Weitere Quellen: http://www.panamaamerica.com.pa/tema-del-dia/estrategia-en-seguridad-busca-armar-ciudadanos-986793
Anmerkung von uns:
Der Vize-Sicherheitsminister und ehemalige Direktor der Nationalen Polizei scheint dem Vorhaben nicht zugeneigt zu sein. Wir hoffen, dass der akademische Blick des Sicherheits-Ministers sich durchsetzen kann.
Das ist jetzt das zweite lateinamerikanische Land, das wegen seiner steigenden Kriminalität die vormals restriktiven Waffengesetze zugunsten der unbescholtenen Bürger lockert statt diese zu verschärfen. Im Dezember haben wir berichtet, wie das Waffengesetz in Peru mit 90% Zustimmung des Parlaments drastisch entschärft wurde.
Im Gegensatz dazu hatte Venezuela – mit Unterstützung des Vorsitzenden der UN Gesundheitskommission – das Waffengesetz drastisch verschärft. In diesem Land funktioniert – aus vielen anderen Gründen – nichts mehr. So ist die dort Grundversorgung mittlerweile ausgefallen, was zu massiven Plünderungen und Protesten führt.
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Sehr geehrte Fr. Triebel, da können wir in D-Land noch 1000 Jahre warten, bis sich hier zu gunsten der Bürger u. Steuerzahler etwas ändert, was das Waffg. betrifft.