Razzia in Berlin: Waffenarsenal bei Islamisten entdeckt

Ein vorbestrafter Mann, der dieses Jahr wegen Waffendelikte zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurde, konnte Kriegswaffen und 20.000 Schuss Munition ansammeln. Aufgefallen war er wegen häuslicher Gewalt, weswegen er monatelang beobachtet wurde. Als sein Bekannter im Juni wegen Rauschgift- und Waffendelikten festgenommen wurde, verdichtete sich der Verdacht, dass er die Quelle für die Waffen sein könnte.

Bei einer Razzia in Berlin hat die Polizei im Umfeld eines mutmaßlichen Islamisten Waffen und Munition beschlagnahmt.
  • Der 40-Jährige wurde festgenommen. Gegen ihn wurde mehrere Monate ermittelt.
  • Erkenntnisse zu konkreten Anschlagsplänen hat die Polizei bislang aber nicht.

Die WELT vom 25.10.2017

Wir gratulieren der Berliner Polizei, die eigentlich so ausgedünnt ist, dass sie solch wichtige Arbeit kaum noch leisten kann. Wie wir ja vom Untersuchungsausschuss des Weihnachtsmarktmörders erfahren haben, wurde dessen Observierung zu früh eingestellt. Auch gab es kein Personal für dessen Observierung am Wochenende und nach 23 Uhr.

Warum restriktive Gesetze nicht helfen, Polizeiarbeit aber doch

Dieses Arsenal wurde nicht durch Einbrüche bei legalen Waffenbesitzern oder staatlichen Arsenalen in der EU angesammelt, sondern mit größter Sicherheit aus ehemaligen Kriegsgebieten eingeschmuggelt. Ein Verbot von Halbautomaten für Bürger verhindert nicht, dass Kriminelle sich mit Vollautomaten eindecken. Der Spruch „jede illegale Waffe war mal legal“, betrifft somit hauptsächlich Kriegswaffenarsenale in ehemaligen Bürgerkriegsgebieten, nicht den vormals legalen Besitz durch Bürger.

Blick nach Neuseeland

Die Poizeiministerin Neuseelands ist gegen Waffenregistrierung und gegen ein Verbot vom Online-Handel. 

Screenshot vom Interview

Warum? Weil das viel Geld kostet und Waffen selten bei Verbrechen missbraucht werden. Neuseeland setzt auf die Lizensierung von Waffenbesitzern statt auf Registrierung einer jeden Waffe. Auch im Onlinehandel müssen die legalen Besitzer sich mithilfe der Polizei dem Händler gegenüber ausweisen.

Die Forderungen nach Registrierung und Online-Verbot kamen u.a. von der Polizeigewerkschaft, nachdem zwei Frauen mit Schusswaffen ermordet wurden. Laut den News war der Mörder jedoch illegaler Waffenbesitzer. Die Polizeiministerin lässt nachforschen, wie er an die Waffen kam, bevor sie voreilige Schlüsse zieht.

Dieses Konzept scheint aufzugehen, da in Neuseeland (ohne Verbot von Halbautomaten) der Rückgang der Morde mit Schusswaffen stärker ausfiel als in Australien (mit Verbot von langen Halbautomaten) , wie es die Studie „Firearm Homicide in Australia, Canada, and New Zealand: What Can We Learn From LongTerm International Comparisons?“ zeigt.

Auch werden in Neuseeland weniger Waffen als in Australien eingeschmuggelt. Was eventuell auch an deren Gesetz und dessen Durchführung liegt. Auf Waffenschmuggel von verbotenen Waffen (Kategorie A) steht lebenslange Haft, auf den Besitz dieser Waffen 5 Jahre Haft.

Es ist anzunehmen, dass der festgenommene Mann aus Berlin keine lebenslange Haft in Deutschland erhält, auch keine 5 Jahre.

Waffenschmuggler in der EU werden milde verurteilt

Während der Debatte zur EU-Richtlinie hatten wir mehrfach auf die Reporte der Experten hingewiesen, die ebenfalls die unkoordinierte internationale Zusammenarbeit in Bezug auf Waffenschmuggel kritisierten, wie auch auf den fehlenden Strafrahmen. Aber die EU steckt lieber Geld in die Kontrolle der kontrollierten Waffenbesitzer als in die Strafverfolgung von Schmugglern.

Haben Waffengesetze Auswirkungen auf Verbrechen mit Feuerwaffen?

Die Kommission finanzierte eine € 600.000, – teure Studie die über 12 Monate lief und zu folgenden Ergebnissen kam:

  • Interpersonelle Verbrechen mit Feuerwaffen sind in den EU Staaten eher seltene Vorkommnisse, wobei der größte Anteil auf Raub und nicht auf zwischenmenschliche Gewaltdelikte entfällt. (Kapitel 2)
  • Es gibt viele Hinweise darauf, dass Besitzer von Feuerwaffen im Gegensatz zu den Tätern eher Opfer von Gewalt werden. Ebenso scheint es zu einem Abschreckungseffekt zu kommen, da es in den Staaten mit höherer Waffendichte zu einer geringeren Rate an interpersonellen Verbrechen kommt.
  • Die aktuelle europäische Waffenrichtlinie (2008) minimiert den Befragten nach die meisten Sicherheitsrisiken, offenbarte allerdings noch Defizite bei den Umbauten von Signalwaffen, der De- und Reaktivierung von Feuerwaffen und den Waffenmarkierungen. 3D Drucke und die Rolle des Internets im Feuerwaffenhandel wurden als steigende Gefahren angesehen. (Kapitel 3).
  • Die Verschärfung der Waffengesetze für legale Feuerwaffen war oft die Antwort auf Gewaltverbrechen mit Schusswaffen. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass diese Maßnahmen positive Effekte hervorbringen, da zwar die Tötungen durch Feuerwaffen abnahmen, die Gesamtzahl an Tötungen jedoch stagnierte. Viele Beteiligte äußerten Zweifel, dass strengere Waffengesetze einen Einfluss auf Feuerwaffenkriminalität haben. (Kapitel 3).
  • Diese Studie kam, wie schon die Vorhergehenden, zu ähnlichen Erkenntnissen: Gesetzliche Schlupflöcher, fehlende Ermittlungen und zu geringe Zusammenarbeit um den Handel mit illegalen Feuerwaffen zu bekämpfen.

Weiterlesen: Folgenabschätzung für die Feuerwaffen Richtlinie: Zusammenfassung

[Katja Triebel​]

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35 Replies to “Razzia in Berlin: Waffenarsenal bei Islamisten entdeckt”

  1. Hätten sie etwas mehr Herz, würden sie meine Worte verstehen. Ich habe das Gefühl hier mit einem „Toten“ zu reden :-). Wie würden sie denken wenn ein Kind oder Angehöriger von ihnen durch eine Schusswaffe umgekommen wäre? Versuchen sie sich doch nur ein bisschen da reinzuversetzen. Ja, hier müssen sie mit ihrem „Herz denken“ und nicht mit ihrem Verstand. Und nur so war mein Spruch mehr Herz, weniger Versand zu verstehen. Aber selbst mit reiner Rationalität könnte man den Unsinn von Waffen erklären, aber ausgerechnet da sind die Befürworter von Waffen wieder zu „emotional“ und voreingenommen. Als jemand mit einer Chemie- und Ingenieursausbildung (E-Technik) bin ich sehr wohl an Naturwissenschaften interessiert. Als denkender und vor allem fühlender Mensch aber auch insbesondere an Moral/Ethik. Letzters sehe ich jedoch als wichtiger an als jede Naturwissenschaft. Ihre Prioritäten mögen da anders liegen. Ihre Wahl.

  2. Bei allem Intellekt und sachlicher Diskussionen muss es doch jedem das Herz zerreißen, wenn er erschossene Kinder und Menschen sieht. Wenn dann immer noch keine Abscheu gegenüber Waffen und Gewalt aufkommt, ist dieser Mensch doch schon längst emotional abgestorben. Da kann der Intellekt auch noch so groß sein. Ich fordere mehr Herz, weniger Verstand bei dieser Sache. Intellektuell kann man alles begründen, auch einen Mord oder gar Massenmord. Das Herz sträubt sich jedoch, außer es ist schon tot.

    1. Angesichts Ihrer Gewaltobsession sollten Sie erwägen einen Facharzt aufzusuchen! Hier sind Sportschützen die ihr Eigentum weder für Gewalt noch sonstige Straftaten nutzen und das auch nicht vorhaben….
      Sie sollten da nicht von der eigenen seelischen Verfassung auf Dritte schließen.

      Das Sie weniger Verstand fordern ist nicht überraschend. Nur so motiviert können Sie hier dermaßen unzutreffenden Unfug verbreiten wollen. Die Impertinenz den hier Anwesenden Gewalttätigkeit und Hang zu Straftaten zu unterstellen, weil diese einem Hobby nachgehen ist beeindruckend.

      Wer keine Sachargumente hat, kommt dann natürlich immer gerne mit „..denkt an die Kinder..“ und ähnlich kriminellen Manipulationsmethoden. Ich argumentiere mit Rechtsstaat und naturwissenschaftlichen Begründungen; beide scheint nicht so Ihr Ding zu sein.

      Angesichts solch peinlicher Ansätze sollten Sie besser keine öffentlichen Mutmaßungen über den Verstand Dritter anstellen.

      Solches ebenso törichtes wie für die Gefahrenabwehr nicht zielführendes herumemotionaliseren ist unübersehbares Zeugnis von Unreife, Bildungsmangel und penetranter Verachtung der FDGO.

      Da Sie wegen einer offenkundig recht kurzen Aufmerksamkeitsspanne wieder verdrängt zu haben scheinen was ich hier beitragen kann:

      Ich habe Realitätskontakt, Sie nicht. An Tatorten und im Sektionssaal stehe ich regelmäßig vor Geschädigten deren nicht natürlicher Tod durch Schusswaffen oder USBV begründet ist.
      Diese Fälle werden nach nach rechtsstaatlichen und naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten bearbeitet, um mögliche Täter zu ermitteln und wenn möglich zu sanktionieren.

      Was noch gar nichts über meine Haltung zu Waffen und Gewalt aussagt.

  3. Sie können noch so oft versuchen sich Ihre Defizite mit schöngeistigen Verweisen schön zu reden, es hilft Ihnen aber nicht.

    Tatsächlich ist Wissen nicht alles, das hat auch niemand behauptet; nur kann es extrem hilfreich sein, wenn man eine Sachdiskussion zielführend gestalten will.

  4. Ich glaube an Liebe, Toleranz und Verständnis für alle Menschen. Die mächtigsten „Waffen“ die es gibt.

    Und Wissen allein ist nicht alles. „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“, Albert Einstein. Warum? Aus der Phantasie werden erst die großen Ideen geboren. Man denke an „I have a dream“ von Martin Luther King.

    1. Wieder nur autoritäre Sprüche und nichts dahinter. Gilt so auch für jede Diktatur. Gandhi hat übrigens auch festgestellt das es ohne Wahrheit keine Erkenntnis geben kann, ein Weg von dem Sie Lichtjahre entfernt sind.

      Ich habe einen Eid geleistet der auch die Anwendung von Gewalt einschließt wenn der Bestand der FDGO oder Leib und Leben von Mitbürgern konkreter Gefahr ausgesetzt sind. Viele weitere Menschen in Deutschland auch. Da wird keiner zurücktreten oder remonstrieren,..

      Und für die Motivation von Einsteins Brief an Roosevelt galt das ebenso, ein Fehler für die Niederwerfung des Faschismus war es ganz sicher nicht.

      Nicht vergessen wen Sie wie auch immer zu klassifizieren belieben ist bestenfalls irrelevant, oder aus Ihren Zeilen ein leises Kompliment.

    1. Unfug! Zumal Sie sich mal wieder selbst widersprechen, natürlich ohne sich dessen bewusst zu sein!

      Und dann auch noch Werbung für Herrn Grässlins Propagandamüll? Na Danke. Mit deiser Gesellschaft sind auch Sie vollkommen ausreichend belohnt, herzlichen Glückwunsch.

  5. @CM Noch weitere denkwürdige Zitate aus dem Artikel:

    „Eine Waffe sieht sie als Sportgerät, ähnlich wie einen Schlittschuh“

    Aha, sie vergleicht also eine Waffe mit einem Sportgerät!? Aber es kommt noch besser.

    „Es ist ja an sich erst einmal kein Tötungswerkzeug. Ein Schlagring ist weitaus gefährlicher.“

    Achso eine Schusswaffe ist an sich kein Tötungswerkzeug? Das soll sie mal den Opfern von Schusswaffen sagen. Was geht nicht? Ach ja, die sind ja tot. Wie praktisch. Ein Schlagring ist weitaus gefährlicher? Was hat die geraucht? Sehen sie, das ist die verquerte Logik von euch Befürwortern. Und dieses Mädchen wurde von der GRA als Aushängeschild benutzt, sehr peinlich. Ein Schuss in den Ofen würde ich sagen ;-).

    „Waffen böten nur scheinbare Sicherheit, heißt es in deutschen Behörden, das gelte auch für die erlaubnisfreien.“

    Selbst die dt. Behörden, darunter die Polizei, halten Waffen für Bürger nur für eine scheinbare Sicherheit. Wollen sie dies auch in Frage stellen? Spiegel Online als politisch motivierter Fake-News Verbreiter? Also Lügenpresse? Dann noch die Studie als pseudowissenschaftlich hinstellen. Man kann es sich auch leicht machen, stimmts!? Würde mich nicht wundern wenn sie der Reichsbürgerbewegung angehören, vom Gedankengut passen sie da gut rein.

    Also bei solchen Aussagen haben wir Waffengegner es ziemlich einfach. Mit solchen Knallköpfen möchte die Gesellschaft nichts zu tun haben.

    Jetzt können sie wieder schreiben wie unsachlich ich argumentiere und meinen Bildungsmangel kritisieren, da stehe ich drüber, weil die Mehrheit in Deutschland so wie ich denkt.

    1. Faktisch und rechtlich ist die Aussage korrekt. Es besteht die Widmung und Nutzung als Sportgerät. „Tötungswerkzeug“ ist ein Tatmittel das ein Täter zur Verwirklichung eines Delikte nutzt.

      Das Zitat von der Scheinsicherheit wird so nur von einem Teil der Kollegen getragen und zudem falsch und verkürzt wiedergegeben. Das ist in der zitierten Form lediglich eine bewusste Falschdarstellung sich unbedarft gebender Dschornalisten. Sachlich ist es eh falsch, ich wies bereits darauf hin das jede Form von Sicherheit von Menschen ausgeht.

      Das sind bedauerlicherweise denn auch oft schlichte Einlassungen politischer Beamter in der Polizei, weniger die durchaus kontroversen Ansichten der Kollegen in Bund und Ländern.

      SPON Artikel sind für neutrale Berichte und Sachinformationen eher weniger bekannt, wenn man mal vom Druckdatum absieht.

      Die bemühte Studie ist an den Gütekriterien wissenschaftlicher Arbeit gemessen unbrauchbar, bestenfalls kann sie als schlechtes Beispiel dienen. Wie so viele „Studien“ zu diesem Thema. Wüsten Sie wie wissenschaftliches Arbeiten zu bewerten ist, könnten Sie sich selbst ein Urteil dazu bilden.
      Leider sind Sie offenkundig mit diesem Anspruch vollkommen überfordert. Und vermutlich aus mangelnder Einsicht nicht mal in der Lage zu erkennen welchen Bärendienst Ihre Beiträge der vermeintlich „guten Sache“ leisten, weiter so!

      Abschließend keimt ja vielleicht doch noch ein Ansatz zur Einsicht? Das Ihre mentalen Glanzleistungen zum Thema sich auf dem durchschnittlichen intellektuellen Leistungsvermögen in diesem Land bewegen, steht nahezu außer Zweifel.
      Vielleicht hat schon Bismarck diesen Umstand mit „Vox popoli..“ gemeint?
      Ob und wie weit diese Ihre Leistung schon die Kriterien eigenständigen Denkens erfüllt das herauszufinden ist allein Ihnen überlassen.

  6. @ Andreas
    aber sicher! Ihr Bildungsmangel ist dermaßen weit reichend das Sie weder ausreichend differenzieren können, noch sind Sie, ausweislich Ihrer Kommentierung befähigt, Meinung von wissenschaftlichen Fakten zu trennen. Ihnen fehlt dazu jedes Handwerkszeug.

    Sie haben nicht das mentale und methodische Handwerkszeug für eine inhaltliche Auseinandersetzung, macht aber nichts. In der Bundesrepublik sind Sie damit in guter Gesellschaft. Und Sie denken nicht sondern geben Binsenweisheiten zum Thema wieder, ist in den meist von keiner Sachkenntnis getrübten Leserkommentaren nicht anders, und nicht auf SPON beschränkt.

    Sie wurden sehr wohl verstanden und meine Entgegnung deute an dass Sie mit „ungefährlicher“ schlich falsch liegen. Die Gründe habe ich dargelegt. Übrigens wurde schon bei Crecy eine Feuerdichte pro Frontmeter erreicht die danach selbst im ersten Weltkrieg nur selten erreicht wurde…
    An den beiden rudimentären Feldstücken hat es damals auf britischer Seite aber nicht gelegen.

    Die Milionenmetzeleien im Kongo vor wenigen Jahren wurden auch mit Knüppeln und Macheten realisert.

    Auch ist der Spiegel als bekanntermaßen politisch motivierter Fake-news Verbreiter nicht wirklich eine valide Quelle für Fakten. Das fängt bei dem selektiven Zitieren durch Dschornalisten an die sich ein bestimmtes Resultat wünschen und endet lange nicht bei ebenso naivem wie sachverhaltsenstellenden Vokabular.

    Selbst das Pseudoergebnis der vorgestellten Studie ist irrelevant. Es kann nur darauf ankommen die rechtswidrigen Handlungen zu problematisieren. Rechtmäßiger Schusswaffengebrauch mit Todesfolge ist da unproblematisch.

    Diese Studie genügt übrigens, wie so viel nicht den Gütekriterien wissenschaftlichen Arbeitens.

  7. @CM Offenbar können sie nicht lesen. Ich habe nie gesagt, dass es früher ungefährlich war, sondern ohne moderne Schusswaffen ungefährlichER. Außerdem kann man mit Pfeil und Bogen, Schwertern und sonstigen historischen Waffen keine Massen von Menschen umbringen wie es heute z.B. mit einem vollautomatischen Sturmgewehr möglich ist. Und der Vergleich mit Glasscherbe und Rasierklinge ist sowas von dämlich, sorry. Die Gefahr, dass ein Kind mit so etwas aus Versehen einen Erwachsenen umbringt ist doch sehr gering, ich kann mir die Situation nur schwer vorstellen.

    Auf Spiegel Online ist heute ein interessanter Artikel gekommen:
    http://www.spiegel.de/spiegel/unispiegel/carolin-matthie-aushaengeschild-der-deutschen-waffenlobby-a-1184032.html

    Vor allem folgender Absatz ist interessant.

    „Mehr Waffen, mehr Tote

    Angesichts der jüngsten Ereignisse in Orlando, Texas oder Las Vegas eine Einstellung, die auf Unverständnis stößt. Amerikanische Forscher haben Daten in 26 Ländern erhoben und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Feuerwaffen in Privatbesitz und der Häufigkeit tödlicher Schussverletzungen gibt. Das heißt: Mehr Schusswaffen führen zu mehr Schusswaffentoten.“

    Genau das was ich ständig sage, dazu ist eine keine „kriminologische, waffentechnische und militärhistorische Bildung“ notwendig, sondern nur ein gesunder Menschenverstand. Lesen sie sich auch mal die Kommentare durch, ich bin nicht der einzige der so denkt.

  8. @ Andreas,

    Ja Sie machen sich etwas vor. Vor den Heißgaswaffen war es auch nicht besser. Und warum? Geschossen wurde auch davor mit dem interessanten Ergebnis, das aus modernem Sektionsgut belegt ist:
    Tödliche Wirkung pro Treffer:

    Bogen ca. 30%; Armbrust ca. 50% und moderne Schusswaffen ca. 21%.

    Fahrlässiger Umgang Ünfähiger ist bedauerlich aber kein Argument, wie auch? Auch mit Stricknadel, Rasierklinge oder Glasscherbe kann ein Kind problemlos einen Erwachsenen tödlich schädigen.

    Mit Pockendeck haben die Briten schon vor 200 Jahren nachhaltig gegen Indianer gekämpft, bei der Belagerung von Caffa wurden Pestleichen in die Stadt katapultiert…WMD sind schon immer verwendet worden, lesen Sie mal die alten Kriegsbücher. In Keysers Bellifortis gibt es schon Beispiele für Luftangriffe mit Brandmitteln auf Städte.
    In den Kriegen gegen Sparta wurden Flammenwerfer eingesetzt, das griechische Feuer war das Napalm der Antike, Scipio Africanus hat mit Pflanzenextrakten Wasserstellen in Aufstandsgebieten kontaminieren lassen

    Ihnen fehlt jede kriminologische, waffentechnische und militärhistorische Bildung. Naivität kompensiert das nicht.

  9. @ Andreas,

    das ist unbedarftes Moralisieren und als Argument somit nicht relevant. Zumal auch Albert ein gefährlicher Schreibtischtäter war der zwar über die militärische Form lamentiert hat, aber dann doch die USA zum Bau von Kernwaffen anzuhalten gedachte….
    Er hat gemeint adss das zur Verteidigung der Freiheit durchaus geboten war…

    Und Frau Yousafzai hat bewaffneten Personenschutz, sicher auch alles Feiglinge…

    Bitte behalten Sie Ihr Weltbild, ist besser für alle.

    1. @CM Ich bleibe dabei, die Welt wäre ohne (Schuss-)waffen besser dran. Wer dies leugnet, hat seinen gesunden Menschenverstand schon lange verloren. John F. Kennedy hatte auch seine bewaffneten Personenschützer, dennoch konnte der Secret Service den Mord nicht verhindern. Auch Frau Yousafzai weiß wie fragil ihre Sicherheit ist, sie sagte selbst „Ich kann wieder angegriffen werden, das weiß ich. Aber ich habe mir gesagt: Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, habe ich ja schon erlebt. Das bisschen Angst um mein Leben, das ich hatte, ist jetzt weg.“ Sehr mutige Frau. Im übrigen ist es üblich Personenschutz zu erhalten wenn man nachweislich Todesdrohungen erhält, das ist auch legitim. Ob Schusswaffen hier eine Hilfe sind, bezweifel ich stark. Gerade vor ein paar Tagen hat ein SWAT-Team in den USA versehentlich einen unschuldigen Familienvater von zwei Kindern getötet! Sollten die nicht eigentlich Personen schützen? Toller Schutz! Wer immer noch an Sicherheit durch Waffen glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Was Albert Einstein betrifft, er hat dies später auch bereut und als großen Fehler angesehen. Leider war auch er fehlbar und hatte sich von seiner Angst leiten lassen. Aber er hat immerhin seinen Fehler eingesehen. Vielleicht dämmert es bei ihnen auch irgendwann mal.

      1. Ob es wirklich ein Fehler war vor dem Potenzial einer „deutschen Atombombe“ zu warnen? Ich denken nicht.

        Auch historisch war die Welt ohne moderne Schusswaffen also etwa vor 1350 nicht wirklich friedlicher oder „ungefährlicher“. Das ist so eine typische Fehlwahrnehmung von fachlich unqualifizierten Hoplophobikern.

        Fachlich begründen können Sie Ihre Meinung gar nicht, es bleibt bei diffusen Behauptungen wobei die jeweilige Wertung einen profunden Mangel an Fachkenntnis unterstreicht. Mal PSK gemacht? Absehbar nicht…, aber meinungsstark mitreden; warum?

        Sogar die PolG kennen Schusswaffen als Hilfsmittel des UZ, warum wohl? Natürlich um gegenwärtige rechtswidrige Angriffe die eine Gefahr für Leib und Leben darstelle unverzüglich zu stoppen. Kein PSK wird darauf verzichten wollen oder können. Nebenbei PSK bedeutet nicht nur Nahsicherung…

        Der Idiot mit der gefakten Geiselnahme ist selbst schuld, den Kollegen mache ich da erst mal keinen Vorwurf. Wer sich dumm und fahrlässig selbst gefährdet wird auch mit Bogen, Schleuder oder Armbrust erschossen.

        „Sicherheit“ entsteht im Kopf und wird durch taktisch angepasstes Verhalten befördert. Waffen sind unbelebte Gegenstände die in keiner Richtung dazu aktiv beitragen. Es kommt immer auf die Widmung an.

      2. @CM „Auch historisch war die Welt ohne moderne Schusswaffen also etwa vor 1350 nicht wirklich friedlicher oder “ungefährlicher”.“ Ja klar, ich kann mir auch was vormachen. Natürlich war die Welt früher ohne Schusswaffen ungefährlicher, wie kann man da das Gegenteil behaupten!? Ob sie friedlicher war bezweifel ich nicht. Selbst ein Dreijähriger kann durch Nachlässigkeit seitens der Erziehungsberechtigten, ohne zu wissen was es tut, einen Erwachsenen mit einer Schusswaffe töten. Da gibt es ja den traurigen Fall in den USA wo ein Kind an die Pistole der Mutter im Auto rangekommen ist und sich ein Schuss gelöst hat. Ergebnis: Mutter tot. Es war noch nie so leicht sich gegensetigig zu töten wie seit dem Aufkommen von modernen Waffen. Die Superlative gipfelt natürlich in Massenvernichtungswaffen. Purer Wahnsinn! Aber so lange Menschen Waffen als Notwendigkeit ansehen, um ihr Leib und Leben zu beschützen, wird sich auch nicht so viel verändern.

      1. @CM Einstein hatte eine sehr deutliche Meinung zu Gewalt. „Gewalt ist immer attraktiv für Menschen mit niedriger Moral.“ Albert Einstein (1879-1955). Wer Waffen als ein Menschenrecht ansieht oder meint zur Verteidigung seiner Freiheit benötigt, ist meiner Meinung nach nicht nur ein Dummkopf, sondern auch ein großer Feigling. Es gibt einfach nichts Dümmeres als wenn Menschen mit Waffen aufeinander losgehen. Sie sollten sich mit Malala Yousafzai beschäftigen, von ihr können sie noch was lernen. Von einem Mädchen mit einem Buch, das die Taliban selbst mit Waffen nicht töten konnten. Was für Feiglinge mit Waffen auf sie loszugehen, nur weil sie „Angst“ vor Frauen mit Bildung haben. Aber so sind Menschen mit Waffen, Feiglinge.

      1. Tja, da ist es dann wieder: Das eine, kleine KK- Patrönchen, welches bei einer Kontrolle zufällig, plötzlich auf dem Teppich liegt, obwohl man sich sicher ist/war, dass alles ordnungsgemäß weggeschlossen ist! Und die kleine Tochter sitzt dummerweise daneben und spielt mit ihren Bauklötzchen! Das Patrönchen (wie ist es da nur plötzlich hingekommen…?!) bricht dir, lieber gesetzestreuer Legalwaffenbesitzer nun das Genick! Und nun sind die Scheine futsch, etc. …………….

  10. Sehr guter Artikel!

    Zu einem Punkt möchte ich Stellung beziehen. Es heißt: „Waffenschmuggler in der EU werden milde verurteilt“. Und weiter: „Während der Debatte zur EU-Richtlinie hatten wir mehrfach auf die Reporte der Experten hingewiesen, die ebenfalls die unkoordinierte internationale Zusammenarbeit in Bezug auf Waffenschmuggel kritisierten, wie auch auf den fehlenden Strafrahmen. Aber die EU steckt lieber Geld in die Kontrolle der kontrollierten Waffenbesitzer als in die Strafverfolgung von Schmugglern.“

    Das ist schon sehr merkwürdig. Als es 2015/2016 beim Gun Ban gegen die Legalwaffenbesitzer in der EU ging, da war man in Brüssel durchaus in der Lage, sich zu koordinieren. Wenn es aber gegen den Waffenbesitz von Kriminellen geht, dann ist eine Koordination offenbar sehr schwierig. Komisch!
    Da in der Politik nichts zufällig geschieht, kann jetzt jeder selbst seine Schlüsse ziehen.

    Nebenbei bemerkt:
    Die Goethe-Universität in Frankfurt hat heute einen geplanten Vortrag des Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, abgesagt. Das Thema wäre gewesen: „Polizeialltag in der Einwanderungsgesellschaft“ (https://www.welt.de/vermischtes/article170054433/Das-Opfer-ist-die-Meinungsfreiheit.html)

  11. Es ist KEIN Einzelfall! Bedauerlicherweise weigert sich der Staat (Politik, Justiz und Polizei) ausgerechnet diese Risikogruppe stärker und flächendeckend unter die Lupe zu nehmen, obwohl nahezu alle Anschläge eben aus dieser Gruppe ausgehen.
    Der Staat ist mehr damit beschäftigt, LEGALE Waffenbesitzer permanent zu schikankeren.

    1. Es ist nicht notwendig, sich auf DIESE Gruppe zu beschränken. Es geht generell um Kriminelle. Die Experten wissen, dass über 75% der Morde mit Schusswaffen mit illegalen Waffen durchgeführt werden. Sie wissen, dass die Orgnisierte Kriminalität, die Menschen und Drogen schmuggelt, auch Waffen schmuggelt. Sie wissen, dass 2/3 der illegalen Waffen aus dem EU-Ausland kommen. Sie wissen das alles – aber es gibt keine Gelder oder Prioritäten in der Strafverfolgung. Nach jedem Massenmord wird eine internationale Arbeitsgruppe gebildet und ein Jahr später wieder aufgelöst.

      Es werden ja nicht mal ballistische Untersuchungen international ausgetauscht. Nur anhand einer anderen EU-Studie fand man heraus, dass illegale Waffen aus UK auf dem Kontinent „verliehen“ werden, um dort Straftaten zu begehen.

      Ja, man hat hier wirklich manchmal das Gefühl, dass das alles toleriert wird, um „Futter“ für Waffenenteignungen bei rechtstreuen Bürgern zu bekommen. Das Problem der illegalen Waffen wird kleingeredet, das der legalen Waffen aufgebauscht.

      1. Ey, coooooool! Das Thema illegale Waffen ist immer wieder geil!
        Vielleicht ist es ja so, dass man als Legalwaffenbesitzer bei einer Kontrolle seine Waffen verliert und 1 Jahr in den Kahn geht!
        Als illegaler Waffenbesitzer wird die Strafe bei Besitz ebenso sein?! Sollte man da nicht langsam umsatteln?! Dann erspart man sich auch lästige Kontrollen und Erwerbsberechtigungen! Man kann nur leider dann nicht mehr legal auf dem Stand schiessen gehen………..das wäre das EINZIGE! Man hat die Waffe/n und Patrone/n trotzdem! Um die 1985 sind alle nach Belgien, Frankreich, Österreich und in die Schweiz gefahren um ihre legal in Deutschland erworbenen Kriegswaffen- Teilesätze legal zu “vervollständigen“, oder dort legal Waffen zu kaufen! Diese dadurch neu „entstandenen“ Waffen in Deutschland sind sicher gar nicht registriert und sicher in keiner einzigen Statistik enthalten! Ich schlage also nochmal ca. 500.000 Waffen auf die in Deutschland vorhandenen illegalen Waffen drauf! Es gab doch in den 80ern zig Anzeigen in deutschen Waffenzeitungen aus ganz Europa………Schlaft schön weiter!

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