Jungjäger mit 10 Jahren? In der EU geht das!

In den Medien wird ja immer wieder in mehr oder weniger reißerischen Sendungen über die „waffenvernarrten“ amerikanischen Kinder berichtet, die schon in jüngsten Jahren den Umgang mit dem „Schießeisen“ lernen und ihre Treffsicherheit auf Jagden unter Beweis stellen. Es wird dann immer ganz schockiert versichert, dass so etwas in Deutschland ja undenkbar sei. Ist es wohl auch.

Aber es wird nie von „waffenvernarrten und blutrünstigen schwedischen oder finnischen Kindern berichtet, die das Mordhandwerk ebenfalls von der Pike auf lernen und tickende Amoklauf-Zeitbomben sind“, berichtet.

Denn nicht nur in Amerika oder Drittweltländern sieht man regelmäßig Kinder mit Waffen umgehen, sondern auch ganz unweit von hier. In Skandinavien (EU-Ländern!) ist es durchaus Gang und Gäbe, dass Kinder den – wohl bemerkt verantwortungsbewussten – Umgang mit Waffen (hauptsächlich Langwaffen natürlich) schon sehr früh beigebracht bekommen.

In diesem Bericht geht es um einen 10 jährigen Finnen, der mit 8 seine theoretische Jagdscheinprüfung und mit 9 seine (für die Hochwildjagd obligatorische) Schießprüfung bestanden hat und regelmäßig im Norden Europas am Waidwerken ist.

Quelle: http://www.lapinkansa.fi/

Erst 10 Jahre alt! Ist Jesperi Finnlands jüngster Rotwildjäger?
Quelle und Link: lapinkansa.fi

 

Auch in Schweden kenne ich Leute, die mit 14 bereits ganz selbstverständlich gejagt haben und somit auch unweigerlich mit Schusswaffen umgehen. In Deutschland galt immer schon 16 als das absolute Mindestalter für den Jungendjagdschein 18 für die selbstständige Jagdausübung und Teilnahme an Gesellschaftsjagden. Der Umgang mit Waffen war aber schon vorher unter Aufsicht beim Jagdkurs erlaubt. Ebenso durften Jugendliche Großkaliber und Vorderlader trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Doch nach Winnenden hat der DSB dieses Recht aufgegeben. Nur der Jagdverband war standhaft und hatte die Rechte seiner jüngsten Jungjäger verteidigt.

Nun bin ich ja auch keineswegs dafür, dass man jedem, egal wie alt, einfach so Waffen besitzen und auch noch im Wald herum laufen lassen und auf Tiere schießen lassen soll, aber es gibt mir doch zu denken, woher hier in Deutschland die ja schon immer existenten absoluten Altersgrenzen kommen und wieso man sie (abgesehen von Amokläufen die die Jugendlichen ja nie mit eigenen Waffen begangen hatten) noch einmal so drastisch erhöht hat.

Und wieso Waffen, Kinder und Amerika immer ein schreckliches Negativbespiel sind, während in Ländern, die gesellschaftlich und politisch mit Deutschland absolut vergleichbar sind und teilweise ansonsten noch viel linker und regulierter sind, das überhaupt kein Problem darstellt und auch nicht von den Medien beleuchtet wird. Sollte nicht viel mehr auf die individuelle Befähigung, die ja durch das Bestehen der entsprechenden Sachkunde- und Fähigkeitstests sowie durch Gutachten – wie sie ja z.B. beim Erwerb von Großkaliberwaffen durch Sportschützen unter 25 Jahren Voraussetzung ist – abgestellt werden? Bzw. zumindest beim Umgang mit Leihwaffen im Verein es dem Ermessen eines zugelassenen Schießtrainers obliegen sollte, welches Werkzeug oder Sportgerät er dem Schüler zu bedienen zutraut?

Über differenzierte und wohl begründete Meinungen wäre ich sehr erfreut!

Anmerkung von Katja Triebel:

Der erfolgreichste Athlet aller Zeiten hat mit 6 Jahren mit dem Schießen angefangen. Es ist der Norweger Ole Einar Bjørndalen, der 2013 zum Botschafter des WFSA ernannt wurde und hier bei der Verleihung von seinen Schießerfahrungen und seinen jagdlichen Erfahrungen berichtet.

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2 Replies to “Jungjäger mit 10 Jahren? In der EU geht das!”

  1. In den genannten Ländern werden die interessierten Jugendlichen professionell an die Waffe und an die Jagd herangebracht. Die dortige Politik vertraut der Bevölkerung, auch wenn es sich um linke und regulierende Politiker handelt. Hier scheint jedoch jegliches Vertrauen in die Bevölkerung zu fehlen.

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