Kriegsbeil ausgegraben? DSB vs. IPSC

Am 20. April lief im Bayerischen Fernsehen ein Beitrag zum Thema „Schützentradition vs. IPSC-Schießen“ im satirischen TV-Magazin „quer mit Christoph Süß“. Ein bayerischer DSB-Verein wird mit Bildern des IPSC-Schießens konfrontiert und die Reaktionen wie „Häuserkampf“, „Munitionsvernichtung“ oder „würde meinen Freunden nie raten, in so einen Verein einzutreten“ wurden mit der Kamera eingefangen. 

Es kam zu einem Aufschrei bei den IPSC-Sportschützen, der sich in Massenmails beim interviewten DSB-Verein entlud – wie auch beim DSB. Dieser Beitrag grub wieder das Kriegsbeil zwischen Traditions- und Parcoursschützen aus, von dem wir dachten, es sei in der Debatte 2009/2010 tief vergraben worden.

Entweder hatten DSB und der bayerische Dachverband BSSB es versäumt, ihre Mitgliedsvereine zu informieren oder manche Vereinssvorstände haben immer noch nicht verstanden, dass sie  – egal, wie stark sie sich vom IPSC Schießen oder Großkaliber im Allgemeinen abgrenzen – mit uns im gleichen Boot sitzen. Der letzte Satz im TV-Beitrag lautet:

Ob Spielzeug zum Rumballern oder Sportgerät.
Eine Waffe bleibt eine Waffe.

Das perfide Spiel „Divide et impera“ (teile und herrsche) der öffentlichen Medien dürfen wir nicht mitmachen, ansonsten verlieren wir alle.

Der DSB wird bei der Umsetzung der EU-Waffenrichtlinie einen Großteil seiner Vorderladerschützen verlieren, da deren Waffen erwerbsscheinpflichtig werden. Die GRA hatte zusammen mit Firearms United vergeblich versucht, dies abzuwenden. In Schottland vernichtet die Regierung gerade Hunderttausende von Luftdruckwaffen, weil diese dort ebenfalls erwerbsscheinpflichtig wurden. Nur 20.000 hatten dort eine Petition dagegen unterschrieben – nicht genug. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen und nicht abgrenzen!

Daher empfehlen wir allen Vereinen mit rein statischen Disziplinen, sich erst zu informieren, mit welchen Auflagen IPSC in Deutschland stattfinden darf, bevor sie zu diesem Thema vor der Kamera Stellung nehmen.

Der BSSB hatte dazu 2010 seine Mitglieder auf seiner Webseite informiert, dies aber eventuell ohne Hervorhebung der wichtigen Informationen der Evaluation:

„IPSC-Schießen als sportliches Schießen [hat viele Gemeinsamtkeiten mit DSB-Disziplinen und] unterscheidet sich grundlegend vom Verteidigungsschießen oder kampfmäßigen Schießen„, schrieb das Bundesinnenministerium (BMI) 2010

Zur bessern Übersicht haben wir die Evaluation des BMI graphisch dargestellt:

A4-Flyer: Download PDF

 

Inhalt und Kritik am TV-Beitrag

Den gesamten Beitrag kann man auf Youtube ab 07:00 anschauen. „quer mit Christoph Süß“ ist das kritische, satirische Magazin vom BR. Und so sollte man den Beitrag auch berurteilen. Es ist kein investigativer Journalismus, der Ungeheuerlichkeiten aufdeckt wie Monitor oder report – sondern nimmt jeden ein bisschen auf die Schippe. Auch wenn die Hiebe auf das IPSC Schießen hart ausfallen, kann der unvoreingenommene Zuschauer den Beitrag sogar als „Werbung für das dynamisches Schießen“ verstehen.

Anmoderation

Hier steht Süß vor Mannscheiben, die in Deutschland für den Schießsport komplett verboten sind, und leitet den Beitrag wie folgt ein:

Sie meinen, auf Menschen schießen, ist aber verboten? Richtig! Aber wenn man es nur spielt, dann nicht. Dann ist es nur noch unheimlich – inzwischen sogar dem Schützenverband.

Screenshot – Anmoderation „quer“ vom 20.04.2017

Dann werden Bilder vom IPSC-Schießen mit PC-Kriegsspielen und realem Häuserkampf im echten Krieg bunt gemixt. Es folgen kurze Stellungnahmen der interviewten DSB-Schützen, bei denen die Worte „Krieg spielen“, Häuserkampf und Munitionsvernichtungskommando fallen. Die Stimme aus dem Off leitet über zu Bildern vom statischen Schießen, das dort mit viel Freude und Stolz präsentiert wird.

Kulturkampf zwischen Traditions- und Parcoursschützen

Das ist also der Trend im Schützensport: dynamisches Parcours-Schießen. Ein Hindernislauf unter Zeitdruck mit echten Waffen. 20% Zulauf in Deutschland und viel Unbehagen bei traditionellen Schützen, wie bei den Königlich privilegierten Feuerschützen in Allach. Dort ist jeder Schuss feinste Milimeterarbeit: konzentriert und ruhig. Es ist schon fast ein Kulturkampf, der da zwischen Tradition- und militärisch anmutenden Parcourschützen entsteht. (Stimme aus dem Off)

Georg Felbermayr – Münchner Bezirksschützenmeister wird mit Namen und Titel eingeblendet, wodurch seine Aussage eine besondere Bedeutung erhält:

IPSC hat rein gar nichts mit Sport zu tun. Das ist für mich reiner Häuserkampf, Nahkampf.
Bei uns geht es nicht um’s Rumballern.

Ist IPSC-Schießen gemeinnützig?

Aus dem Off wird berichtet, dass der Dachverband keine Stellungnahme vornehme wollte, weil er gerade vor dem Bundesfinanzhof gegen die Aberkennung der Gemeinnützigkeit klagt. Hervorgehoben werden die Vorurteile des Finanzverwaltung:

Screenshot: quer vom 20.04.2017

Natürlich fällt kein Wort über das Urteil des Finanzgericht Niedersachsen, das dies ganz anders sieht. Nur weil das Finanzamt Revision eingelegt hat, muss jetzt der Bundesfinanzhof (BFH) darüber entscheiden.

IPSC-Schießen ist ein Sport im Sinne von § 52 Abs. 2 Nr. 21 AO. Diese Auffassung vertritt das FG Niedersachsen. Es widerspricht damit der Finanzverwaltung, sodass der BFH endgültig entscheiden muss.

Bei der nach der International Practical Shooting Confederation benannten Schießsportdisziplin handelt es sich um ein sportliches Bewegungsschießen. Der Schütze bewegt sich mit einer geladenen Waffe im Raum und gibt nach vorgegebenem Parcoursaufbau Schüsse ab. Im AEAO stellt die Finanzverwaltung das IPSC-Schießen als reines Kampfschießen in eine Reihe mit Gotcha und Paintball (AEAO, Ziffer 7 zu § 52).

Das FG Niedersachsen sieht das anders. Das IPSC Schießen setze stärker als die althergebrachten Schießdisziplinen körperliche Aktivität voraus, da neben Präzision auch Geschwindigkeit und Bewegungsabläufe relevant seien. Die Sportart ähnele eher dem Biathlon, in keiner Hinsicht aber Paintball. Beim IPSC Schießen werde weder angegriffen, noch verteidigt – geschweige denn eliminiert

(FG Niedersachsen, Urteil vom 04.08.2016, Az. 6 K 418/15).

Oliver Huber von der GRA

Screenshot: quer vom 20.04.2017

Die Stimme aus dem Off erzählt, dass der einzige Parcourschütze, der mit dem BR reden wollte, Oliver Huber von der German Rifle Association sei. Dieser kann nicht verstehen, warum IPSC mit Krieg und Häuserkampf verglichen wird. Der Reiz beim IPSC sei Dynamik und Geschwindigkeit und die hohe soziale Interaktion, die er als familiär bezeichnet. Er will, dass der Umgang mit Waffen in Deutschland ganz allgemein lockerer wird. Jeder Bürger soll so viele Schusswaffen besitzen dürfen, wie er will… und vergleicht Schusswaffen mit Damenschuhen: manche kommen mit fünf Stück aus, andere haben 100. Der Beitrag endet mit den obigem Zitat: Aber ob Spielzeug zum Rumballern oder Sportgerät: Eine Waffe bleibt eine Waffe.

Wer nur den Einzel-Beitrag in der Mediathek sieht, der verpasst das Beste am Schluss. Hier zeigt sich, dass  „quer mit Christoph Süß“ das kritische, satirische Magazin vom BR ist. Da zerlegt er doch für die, die zwischen den Zeilen lesen können, das gängige Vorurteil, das amerikanischen Waffengesetz sei schlecht und Schuld an den vielen Morden.

Die Abmoderation

Waffennarren wie in Amerika, wird jetzt mancher denken, das will mancher nicht. Denn es ist doch klar. Es gibt in Amerika deswegen so viele Morde, weil es dort so viele Waffen gibt. Oder?

In den USA werden mittlerweile – trotz immer mehr verkaufter Waffen – immer weniger Menschen erschossen. Seit den 90er Jahren ist die Zahl rückläufig.

Aha! Besteht da dann doch kein Zusammenhang?

Ich könnte mir vorstellen, das bei Vielen von Ihnen ein ganz großes NEIN aufleuchtet. Mir geht es genau so. Die Zahlen müssen doch falsch sein, man muss die anders deuten. Können Sie auch gerne machen. Ich wollte nur etwas demonstrieren:

Das Nein, das da sofort auftaucht, diese Abwehr, haben wir, weil die Vorstellung, dass die amerikanischen Waffengesetze schlecht sind, Teil unserer Identität ist. Das ist nicht einfach nur eine harmlose Information. [..] Informationen, die nicht ins Weltbild passen, die haben es schwer. Da macht man sich lieber die Welt passend.

Zu guter letzt die Antwort des Schützenmeisteramts auf die vielen Emails, die wir mit freundlicher Genehmigung publizieren dürfen, sowie die Rückantwort der GRA.

Antwort des Schützenmeisteramts aus München-Allach

Sehr geehrter Herr xy,

vielen Dank für Ihre E-Mail und Meinung zum Bericht „Schützentradition vs. IPSC-Schießen“ im TV-Magazin QUER am 20.4.17 im Bayerischen Fernsehen.

Auch wir haben mit Interesse den Bericht verfolgt, da ausführliche Interviews zum Thema „Schießsport“ mit unserem Schützenmeister und weiteren Vorstandsmitgliedern geführt wurden. Hier ging es insbesondere auch um die olympischen Disziplinen, die auf unserer Anlage trainiert werden, sowie um den traditionellen Schießsport. Umso erstaunter waren wir, als der geschickt geschnittene Bericht gesendet wurde. Hier wurden bereits durch die bewegten Bilder vom ISPC-Schießen, „PC-Ballerspielen“ und terroristischem Häuserkampf eine Grundstimmung erzeugt, die Ihrem Sport sicherlich nicht zuträglich ist.

Als die Quer-Redaktion kürzlich bei uns anfragte, ob wir zu einem Vergleichsbericht zwischen dynamischen und traditionellem, statischen Schießen bereit wären, wollten wir dies auch als Gelegenheit nutzen, am Eröffnungstag unserer neuen Luftdruckwaffenhalle unseren Schießsport zu präsentieren.

Erst im Laufe des Drehs stellte sich heraus, dass vor allem dynamisches IPSC-Schießen das Thema ist. Die Reaktion unserer Mitglieder auf die mit einem Tablet-PC unkommentiert gezeigten bewegten Bilder war daher sehr spontan. Ohne Wertung über die von Ihnen ausgeübten Disziplinen wirkt es auf traditionelle, statische Schützen erst einmal befremdlich und genau dieser Eindruck wurde von der Kamera eingefangen. Geschickt angewendete Schnitte und leicht veränderter Kontext trugen ihr Übriges dazu bei, dass der abwertende Gesamteindruck entstanden ist.

Wir waren ebenfalls von der thematischen Gewichtung der Quer-Berichterstattung überrascht. Es war bestimmt nicht unsere Absicht, einen Keil in die Schützengemeinschaft zu treiben, auch wenn wir selbst das IPSC-Schießen nicht betreiben und als DSB/BSSB-Verein diese Disziplin auch nicht fördern. Wir betreiben seit über 150 Jahren den klassischen Schießsport für Jung und Alt und ermöglichen damit unseren Leistungsschützen die Teilnahme an der LG-Bundesliga, sämtlichen nationalen und internationalen Meisterschaften und auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Als Mitglied im Bayerischen Behindertensportverband bieten wir das Sportschießen auch im Behindertensport (Inklusion) an. Das traditionelle Sportschießen wird in unserem Verein von 10-jährigen bis zu über 80-jährigen als Breitensport ausgeübt, insbesondere das Aufgelegt-Schießen üben die Senioren mit viel Begeisterung aus.

Wir können Ihren Ärger über diesen Bericht durchaus nachvollziehen, wir Sportschützen stehen ja nach jedem Amoklauf in der Kritik und unserer Sport wird in ein schlechtes Licht gerückt. Doch sollten Sie Ihrem Ärger besser bei der Redaktion der Sendung „Quer“ Luft machen (so wie auch wir es getan haben), statt uns als traditionsbewussten Sportschützenverein mit Massen-Mails zu versorgen. Unabhängig davon hätte uns eine Stellungnahme Ihres Dachverbandes sehr interessiert.

Wir verbleiben mit freundlichem Schützengruß aus München-Allach

Das Schützenmeisteramt

Offene Antwort der GRA

Sehr geehrtes Schützenmeisteramt,

auch wir wollen keinen Keil in die Schützengemeinschaft treiben und möchten das Kriegsbeil wieder tief vergraben – dort, wo es hingehört.

Wir sind jedoch verwundert, wie wenig Sie sich mit den Auflagen für das IPSC Schießen in Deutschland auskennen. Wenn wir nach dem gängigen Vorurteil befragt werden, ob in Traditionsvereinen doch mehr Bier gesoffen als trainiert würde, dann weisen wir dieses weit von uns. Wenn andere sich amüsieren über die Schützenumzüge und das Adlerschießen oder aufregen, dass Frauen, Homosexuelle oder Anhänger anderer Religionen in manchen Verbänden nicht Schützenkönig werden dürfen, dann versuchen wir die Argumente zu entkräften und zu vermitteln.

Es ist uns bewusst, dass einzelne Parcoursschützen sich verächtlich über die Präzisionsschützen äußern, doch ist das weder die Auffassung der Dachverbände, noch die unsrige. Wir teilen die Meinung des 6-fachen Weltmeister im IPSC Eric Grauffel: erst kommt die Präzision, dann erst die Dynamik. Oder andersherum: ohne Präzision, die man beim statischen Schießen lernt, schafft man keine Erfolge beim IPSC. (Interview auf Englisch)

Wenn im Vorfeld schon bekannt ist, dass es um einen Vergleichsbericht zwischen dynamischen und traditionellem, statischen Schießen geht, dann sollte man sich selber informieren und seine Mitglieder aufklären, statt gängigen Vorurteilen zuzustimmen. Und man kann sich leider nicht mit schlechtem Schnitt herausreden, wenn der Schützenmeister Felbig wortwörtlich sagt, dass IPSC kein Sport sei.

Um auszuschließen, dass wieder ein TV-Team das Kriegsbeil ausgräbt, würden wir uns freuen, wenn Sie unseren Flyer zum Vergleich von dynamischen, traditionellen und polizeilichen Schießtraining an Ihrem Schwarzen Brett aushängen und ihn dem BSSB und DSB weiterleiten. Die Worte sind 1:1 Kopien der Evaluation des Bundesinnenministeriums.

Wir erlauben Ihnen auch, den Faktencheck-Header der GRA durch einen Dachverbands-Header des BSSB oder DSB zu ersetzen, damit diese Information weitflächige Verteilung auf Ihren Schießständen findet.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Triebel
German Rifle Association

P.S. Ihre Email, unsere Antwort und reichlich viel Kritik am TV-Beitrag finden Sie auf unserer Webseite

Wer noch mehr Details zum IPSC-Schießen benötigt, der sollte sich die Abhandlung von Norbert Helfinger (Regierungsoberinspektor Stabsfeldwebel a.D. – – ehemaliger Berufssoldat der Deutschen Bundeswehr und Vorsitzender einer Schiesssportvereinigung von überwiegend behördlicher Waffenträgern) durchlesen, der viel zu früh und völlig überraschend letztes Jahr verstarb: http://www.slg-stuttgart.de/waffenrecht/Positionspapier_IPSC.pdf

26 Replies to “Kriegsbeil ausgegraben? DSB vs. IPSC”

  1. Schmied von Kochel sagt:
    2. Mai 2017 um 08:37

    „Michael Pfahler (s.o., 01.05, 19:06 Uhr) erwähnt hier eine interessante Kleinigkeit, die ich nicht wußte: Der DSB darf kein IPSC anbieten!“

    Der DSB dürfte aber ein Pacurschießen durchführen. 100% identisch, darf eben nur nicht so heißen.

  2. Wir müssen klar und sachlich unsere Interessen vertreten, die GRA macht das ganz gut. Zwischen den Schießsportverbänden wird es immer Reibereien geben. Jeder kämpft um seine Bedeutung und die kleineren sogar um ihre Selbständigkeit oder ihr Überleben. Aber das darf nicht zu einem selbstzerstörerischen Kampf werden. Es muss ein fairer, sportlicher Wettkampf sein, dann belebt die Konkurrenz das Geschäft. Hier gibt hier in diesem Forum mehrere Beiträge, die sich für oder gegen eine Partei aussprechen. Das führt nicht weiter. Der Schießsport braucht Freunde und Unterstützer in allen Parteien. Ich wähle nicht nur wegen einem Thema eine Partei. Sportlich ist es mit gleich, ob ein DDR-Nostaliger in der Linken oder ein AFD-Enthusiast meine schießsportlichen Interessen vertritt. Unsere Verbände sind Lobbyisten. Eine gute Lobby hat zu allen Parteien einen Draht. Ich persönlich mag die Sozialdemokratie nicht und habe kein Vertrauen zu CDU-Funktionären. Das sind persönliche Erfahrungen, aber reden muss man immer mit allen können.

  3. Jede einzelne Schiesssportdisziplin von zig Verbänden/Vereinen hat ihre Freunde!
    Ich schieße aus Spaß zu Hause LP, LG oder 4mmM20 auf dem Dachboden!
    Auf dem Stand aber nur GK und KK! Wenn es ´mal freie Termine gibt auch 300m „GK“ in .223!
    Meine Tochter möchte gerne bald ´mal Bogenschießen! Kann sie gerne probieren…….da mache ich mit!
    Wo ist das Problem?! Ach ja, Gesetze!

    1. Michael Pfahler (s.o., 01.05, 19:06 Uhr) erwähnt hier eine interessante Kleinigkeit, die ich nicht wußte: Der DSB darf kein IPSC anbieten!
      Aha! Der Bayerische Rundfunk (BR) hat dann wahrscheinlich absichtlich einen Verein ausgewählt, in dem er sicher keinen IPSC-Schützen antreffen wird. Dann muß man bei den Interviews dieser unkundigen statischen Schützen nur noch die Antworten raussuchen, die besonders geeignet sind, um IPSC verächtlich zu machen.
      Am Ende bringt der BR-Moderator dann eine Statistik, die wieder mit der Wirklichkeit übereinstimmt, um sich nicht von vornherein dem Vorwurf der verdrehten Berichterstattung (Stichwort „Lügenpresse“) auszusetzen.
      Mit einer derart perfiden Presse sollten sich nur Profis einlassen. Im o.g. Fall wäre es besser gewesen, die Allacher Schützen hätten mit dem BR nicht geredet.
      Was lernen wir hieraus: Wer sich mit der Presse einlassen will, sollte unbedingt vorher professionellen Rat einholen, z.B.:
      1) Wie präsentiere ich mich vorteilhaft? (Medienprofi fragen, z.B. die GRA)
      2) Wo sind juristische Fallstricke (Anwalt mit Schwerpunkt Medienrecht konsultieren).
      Gerade Punkt zwei finde ich wichtig: Die Presse muß von vornherein wissen, daß juristische Konsequenzen drohen, wenn das Gesendete/Gedruckte z.B. durch Weglassen bestimmter Interview-Passagen in seinem Sinn entstellt wird.
      Anders geht es offenbar mit dieser Presse nicht mehr. Wenn einem Vereinsvorstand das zu viel ist, dann sollte er die Türen seines Vereins geschlossen halten.

      1. Absehbar, das war ein Lehrstück in „ergebnisorientierter Messwerterfassung“.

  4. Es ist schon Traurig das es immer wieder möglich ist , Menschen zu finden die für eine unseriöse Berichterstattung herhalten .
    Vielleicht wäre es besser mal die Scheuklappen abzusetzen , dann hätten der Schützenmeister und der erweiterte Vorstand vielleicht eher erkannt was unsere Medien mal wieder abziehen wollen .
    Mal einen kurzen Abstecher zu mir ,
    – Schütze seit dem 9. Lebensjahr , Luftgewehr und KK
    – Landeskader Meisterschaften 5 mal die Woche Training usw.
    – mit 20 eine längere Pause eingelegt und seit einigen Jahren wieder voll am Ball
    – Compoundarmbrust , Compoundbogen , Kurzwaffe GK , Flinte , IPSC und ab und an Ordonanz
    Ich glaube zu wissen wovon ich rede und glaube auch es besser beurteilen zu können als der
    Herr Schützenmeister was Sport ist , anmaßen anderen Disziplinen die Sportlichkeit abzusprechen würde ich mir niemals .
    Aber so ist es halt , Für Bogenschützen sind Compoundarmbrüste Waffen die nicht auf den Bogenplatz gehören , und die anderen sind Knallschützen .
    Für die Kugelschützen (KK-Luft ) sind die Bogenschützen die Pfeilschubser die viel Platz auf dem Vereinsgelände kosten , und die GK Schützen sind unpräzise rumballernde Waffenfreaks .
    Allerdings habe ich noch nie einen GK-Schützen getroffen der sich abfällig über andere Schießsportdisziplinen äussert !??? Schon irgendwie komisch ,wenn nur das Thema nicht so traurig wäre.
    Für mich persönlich ist das IPSC schießen die mit anspruchsvollste Disziplin im Schießsport , womit
    ich in keiner weise den Sportlichen Anspruch der anderen schmälern möchte .
    Es hat noch nie geschadet über den Tellerrand zu schauen , und wenn ich dann so wohlklingende
    Begriffe wie Munitionsvernichtungskommando höre kann ich nur grinsen – in meiner Laufbahn nen halben Güterwagon – es hat verdammt viel Spaß gemacht !
    Zumal das schießen mit Luftdruckwaffen ja nun wirklich mit Laser betrieben werden kann und keine
    Diabolos von nöten sind .
    Schade das es im Sport Funktionäre gibt deren Horizont nur 10 Mtr. weit reicht und deren Sichtfeld maximal 4,5mm beträgt .

  5. Ich frage mich, warum sich die “ königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft“ als „Traditionsverein“ anscheinend so gegen „Großkaliber“ aus „Feuerwaffen“ sträubt?!

    Erstens haben die doch das Wort „Feuerschützen“ im Vereinsnamen und haben in ihrer Anfangszeit (1862) sicher kein Luftgewehr geschossen, sondern laut Internetauftritt „Zimmerstutzen“ und „Feuerstutzen“!
    Zitat aus der Internetpräsenz:
    „Damals wurde der Feuerstutzen als großkalibrige Waffe auf 130m-300m geschossen, während der Zimmerstutzen mit Zündhütchen und auf geringe Distanz von 15m-30m meist in geschlossenen Räumen geschossen wurde.“

    Und zweitens waren die Schützen damals zu Zeiten der Aufstellung der „Schützenbruderschaften“ (Bürgerwehren!) mit Vorderladern bewaffnet! Und das waren meist große Kaliber!

    1. Ich habe mir die Internetseite der Allacher Feuerschützern angesehen: offenbar kein kleiner Verein, offenbar auch finanziell nicht am Hungertuch nagend.
      Wie kann es sein, daß der Vorstand dieses Vereins in der Öffentlichkeitsarbeit einen solchen Totalausfall produziert? Und der Bezirksschützenmeister des DSB für München macht es auch nicht besser! Versagen oder Vorsatz, das ist hier die Frage. Hätte man für das Interview zwei oder drei redegewandte IPSC-Schützen eingeladen, hätte es der BR deutlich schwerer gehabt.
      Wie oben bereits richtigerweise angemerkt: Wenn es den Waffengegnern so einfach gemacht wird, braucht man sich nicht wundern wenn es für uns jedes Jahr schlechter wird.
      Die Waffenbesitzer schimpfen immer auf „die da oben“ in Brüssel oder anderswo, derweil hat sich auch durch diesen Fall wieder meine Meinung bestätigt: Die Schützen in Deutschland stehen sich vor allem selbst im Weg. Was für ein armseliges Land, wenn die Menschen untereinander überhaupt keine Solidarität mehr kennen! Nicht mal mehr das gemeinsame Hobby verbindet.
      Ob Großkaliber oder Luftgewehr, das ist doch völlig egal! Schütze ist Schütze! Wir müssen ein Mindestmaß an Zusammenhalt zeigen, sonst gehen wir ALLE den Bach runter, der Lupi-Schütze genauso wie der GK-Schütze. Ich erinnere: Beim EU Gun Ban sollten sogar Schreckschußwaffen erwerbsscheinpflichtig werden. Wir sitzen alle im selben Boot!

  6. Schade das allzuviele Schützen scheinbar ihre dienstlich/grundwehrdienstlich gemachten Erfahrungen zum Gefechtsschießen von Zug und Kompanie vergessen zu haben seinen.
    Dann kommt so ein Unfug heraus, der auch noch unwidersprochen beliebt?

    Oder ist das auch nur so ein ahnungsloser Ungedienter gewesen? Klingt eher nach parteibuchinduzierten Einlassungen zum Sachverhalt.
    Widerlich!

  7. Das ist doch ausdrücklich nur Neid der Besitzlosen. DSB#ler dürfen diese Disziplin gar nicht schießen. IPSC dürften sie in Deutschland nur schießen, wenn sie BDS-Mitglieder wären und eine vom BDS initiierte SURT-Prüfung ablegten. Da seit Bestehen des BDS und Dank Fritz, dem DSB massenweise die Mitglieder wegliefen, besteht – gerade bei überalterten Vereinen – eine sehr strenge Rivalität, auf die man absolut nichts geben sollte.Dieses Problem erledigt sich von alleine. Ich habe da – als ehemaliger lizenzierter DSB-Trainer und jahrelanger DSB-Wettkampfschütze – meine Erfahrungen und bin nur noch im BDS und unserem HPPC. Soll einfach jeder abwägen und schießen, was er mag und sich nicht um das Gewäsch älterer Neider kümmern! Amen

  8. Wieso soll der DSB, wie Anfangs erwähnt, seine Vorderladerschützen verlieren? Das EU Parlament hat am 14. März beschlossen, dass historische Waffen die nicht als Waffen nach den Kategorien A (verbotene Waffen) oder B (erlaubnispflichtige Waffen) sind, nicht unter die Richtlinie fallen sondern einzelstaatlichem Recht unterliegen. In dem Erwägungsgrund 27 ist ausgeführt, dass Replikas nicht den gleichen historischen Wert und Schutz genießen, wie die Originalwaffen. Die Mitgliedstaaten „Sollten“ daher diese Replikas in die Richtlinie nehmen. Dieser Erwägungsgrund ist von den Mitgliedsstaaten nur als Empfehlung aufzufassen und muss n i c h t in nationales Recht umgesetzt werden. Dass dem so ist, muss von allen Verbänden auch klipp und klar vertreten werden. Sich gegenseitig auf den Schlipps zu treten, wird ganz besonders die Grünen freuen und ist als hirnrissig zu bezeichnen. (gelinde ausgedrückt) ROT, GRÜN, noch schlimmer ROT,ROT, GRÜN ist zu vermeiden, jeder Waffenbesitzer sollte wissen, was er wählt und die anstehende Wahl diesmal nur unter dem Gesichtspunkt seines Hobbys sehen. Wobei ganz klar ein Votum für die AFD für Schützen und Jäger verlorene Stimmen sind, auch wenn diese Partei uns nach dem „Maul“ redet.

    1. (27) Nachbildungen historischer Waffen kommt jedoch nicht dieselbe historische Bedeutung bzw. nicht dasselbe historische Interesse zu, und können unter Verwendung moderner Techniken hergestellt werden, mit denen die Haltbarkeit verlängert und die Genauigkeit verbessert werden kann. Diese nachgebildeten Feuerwaffen sollten daher in den Anwendungsbereich der Richtlinie 91/477/EWG aufgenommen werden.

      Kategorie C erhält folgende Fassung:

      7. lange Einzellader-Feuerwaffen mit glattem Lauf/glatten Läufen, die am oder nach dem …. [15 Monate nach Datum des Inkrafttreten dieser Änderungsrichtlinie] in Verkehr gebracht wurden.“

      Abschnitt III erhält folgende Fassung:

      „III. Im Sinne dieses Anhangs sind nicht in die Definition der Feuerwaffen einbezogen Gegenstände, die der Definition zwar entsprechen, die jedoch

      b) als historische Waffen gelten, sofern sie nicht unter die in Abschnitt II vorgesehenen Kategorien fallen und dem einzelstaatlichen Recht unterliegen.

      Originaltext: http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=AMD&format=PDF&reference=A8-0251/2016&secondRef=107-107&language=DE

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutschland aus „sollten“ ein „machen wir nicht“ machen, aber gerne lass ich mich eines besseren belehren.

      1. Schön! Dann müssen auch 95% der in Deutschland gehandelten Wasserrohre registriert werden?

      2. Liebe Frau Triebel,
        hoffen oder erwarten wir doch alle, dass die beiden großen Verbände DSB u. BDS mit den Herstellern und Händlern hier den Fuß in die Tür bekommen und nichts verschlafen werden. Wenn es nur um ein „Sollte“ geht, kann mit vereinten Kräften und vehementem Einsatz, doch bestimmt ein „Muss“ verhindert werden. Nur mit den vereinten Kräften habe ich so meine Bedenken, weil viele Waffenbesitzer einfach nur mit einem Sack über dem Kopf das Ganze aussitzen und so von dem Hirn, welches der Herr manchmal regnen lässt, nicht getroffen werden können.

  9. Solange jeder hergelaufene Satirebericht zu solchen Auseinandersetzungen führt muss man sich um das deutsche Waffenrecht keine Gedanken machen! Es wir abgeschafft!
    Wir machen es den Waffengegner nicht einfach leicht, nein wir helfen ihnen noch dabei das eigenen Grab zu schaufeln!

  10. Warum man als Sportschütze egal welchem Verband man angehört und egal was man schießt ob Lupi oder 50. BMG solche Aussagen treffen muss?

    Und sich im Endeffekt selbst angreifen tut entzieht sich mir meinem Verständnis.

    Ich würde die Medien gar nicht mehr in die Schützenhäuser oder auf die Schießstände lassen.

    Die Presse ist „ANTI GUN“ eingestellt warum müssen wir uns also „alle“ dauernd so bloßstellen.

    In keinem anderen Land in Europa ist IPSC ein Problem außer in Deutschland da muss es bekämpft werden und schlecht gemacht werden.

    Mann könnte echt manchmal denken in Deutschland leben nur noch Hinterwäldler die die Zukunft hassen und nichts neues wollen.

    Das sind rosige Aussichten für die Zukunft unseres Landes denn dies betrifft ja dann alle Lebenslagen in unserem Land und nicht nur denn Schießsport.

      1. Warum nicht? In den USA ist Combat Shooting vollkommen legal, ohne dass es zu irgendwelchen Problemen führen würde. Ich wüsste nicht, was daran unseriös sein sollte. Gerade in heutigen Zeiten würde ich sogar eher behaupten, dass wir ein Waffenrecht wie in den USA (also inklusive Recht auf Tragen) dringender brauchen, denn je.

      2. Haben wir schon lange: Nennt sich auch „Reservistenvereinigung..“

        Und militärisches Schießen ist ohne die dafür zweckmäßigen Waffen sowie eine entsprechende Schießbahnanlage auch eher nicht darstellbar, rein von den Anforderungen her…Die Rechtslage gibt es sowieso in D. nicht her, was soll also diese Nonsens Feststellung von „Wehrsportgruppen“?

      3. ??? Willst du damit sagen das IPSC ein unseriöser Auswuchs des Schießsportes ist und Vereine die das IPSC schießen betreiben mit Wehrsportgruppen gleichzusetzen sind ?

      4. Du weißt aber schon das die Bundeswehr sowie der dazugehörige VdRBW „die Wehrsportgruppe wie du sagst “ seit ein paar Jahren ein neues Schiesskonzept haben.

        Das nennt sich NSAK und Basiert auf Mehrdistanz schießen von 30 bis 5 m vor die Scheibe.

        Die Zeiten wo „nur“ Statisch geschossen wurden sind vorbei das ist einfach nicht mehr Zeitgemäß.

        Statisch schießen ist sehr wichtig aber wenn Mehrdistanz , IPSC , Field Target , Benchrest, Western und Steelplate immer beliebter werden muss man das akzeptieren und nicht alles Verteufeln.

        Wir sitzen alle im selben Boot das dürfen wir nie vergessen .

        Wie gesagt in jedem anderen Land in Europa stellen diese neuen Disziplinen keine Probleme dar nur in Deutschland ist wieder alles neue schlimm.

        Wir sind wahrscheinlich echt ein Land von Hinterwäldlern die Nachts noch die Glühbirnen der Nachttischlampe mit dem Hammer ausschlagen.

  11. Moin,
    sehr gut geschrieben!
    In unserer SLG üben die „Neuen“ auch erstmal Präzisionsschiessen bevor diese sich an den dynamischen Disziplinen versuchen können, denn eine 100%ige Waffenkontrolle und -beherrschung durch den Schütze ist dafür Voraussetzung.

    Die Vereine des DSB beklagen sich über Mitgliederschwund und Veralterung…und die „anderen“ haben ca. 20% Zulauf…woran das wohl liegt?
    freundlichst
    Frank-M. Wolf sen.

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