#FakeNews: 33.000 Waffen verschwunden

Jedes Jahr stellen die Grünen eine Kleine Anfrage zum Waffenbesitz und Waffenkriminalität. Jedes Jahr missbrauchen sie die Antworten, die erst einige Tage später per Drucksache detailliert veröffentlicht werden, um Stimmung gegen den Waffenbesitz zu machen. Dabei wird der Eindruck vermittelt, als ob sehr viele Waffen gestohlen oder verloren wurden – und die GdP macht jedes Jahr munter mit.

Verloren, vernichtet oder exportiert?

Wir sind ein Exportland. Wir exportieren auch Waffen. Die EU macht es möglich, dass auch private Besitzer ihre alten Waffen ins EU-Ausland veräußern können. Dummerweise werden alle mit Genehmigung exportierten Waffen in der Rubrik „abhandengekommen“ gelistet.

Auch Waffen, die – mit Genehmigung – vernichtet wurden, sind hier erfasst. Viele alte Waffen wurden bei der Polizei oder bei Büchsenmachern zur Vernichtung abgegeben. Es ist daher kein Wunder, dass die Zahl der Exporte und Vernichtungen ständig steigt.

Im Artikel kann man lesen, dass die Zahl von vernichteten, exportierten und auf sonstiger Weise aus dem Register verschwundenen Waffen von 2329 im Jahr 2016 auf 3633 Waffen im Jahr 2019 stieg. Man hätte dies auch als Erfolg für die Exportbranche oder Amnestie interpretieren können, wenn man gewollt hätte.

Ende Januar 2020 waren laut Nationalem Waffenregister 33.191 Schusswaffen nicht mehr auffindbar. Damit stieg die Zahl der verschwundenen Waffen um knapp 15 Prozent innerhalb von zwölf Monaten.

Seit 2016 hat sich die Zahl der abhandengekommenen privaten Schusswaffen von etwa 17.500 auf den heutigen Wert nahezu verdoppelt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt.

Tagesspiegel vom 16.03.2020

Da es uns Bundesbürgern nicht möglich ist, Auskunft aus dem Nationalen Waffenregister zu erhalten, können wir nur mit den Zahlen aus den Vorjahren antworten. Diese findet man in den Drucksachen 19/8022 vom 26.02.2019 und 19/1244 vom 16.03.2018.

Die Antwort der Bundesregierung 2019 lautete wie folgt:

Der Wert „als abhandengekommen gemeldet“ wird seit dem 17. Februar 2018 durch die Werte „abhandengekommen durch Verlust“ und „abhandengekommen auf sonstige Weise“ ersetzt. Die Gesamtzahl aller im NWR gespeicherten Waffen und Waffenteile, die mit den Werten „abhandengekommen“ (Addition des alten Werts und der neuen Werte) gekennzeichnet sind (inklusive solcher Waffen und Waffenteile, die bereits vernichtet oder ins Ausland überlassen wurden), betrug zum

  • 31. Januar 2018: 19 282
  • 31. Januar 2019: 22 978.

Gestohlen, vernichtet oder exportiert?

Die Zahl verschwundener privater Schusswaffen in Deutschland hat einen neuen Rekord erreicht. [..] Demnach wurden vergangenes Jahr knapp 6500 der Waffen als gestohlen gemeldet.

Tagesspiegel vom 16.03.2020

Es wurden keine 6500 Waffen gestohlen! Die Rubrik lautet „durch Straftaten abhanden gekommen“. Aufmerksame Leser können am Ende des Artikel lesen, dass jedes Jahr weniger Waffen in dieser Rubrik aufgelistet werden: von 844 im Jahr 2016 auf 657 im Jahr 2019. Das ist ein Rückgang um 22%. Man hätte diese Zahlen auch als Erfolg der erhöhten Aufbewahrungsregeln interpretieren können. Ob dies stimmt, ist jedoch fraglich.

In dieser Zahl sind auch Waffen enthalten, die vermeintlich wegen einer Straftat gemeldet wurden, sich dann aber herausstellte, dass sie vernichtet oder exportiert wurden. Der vermutete Diebstahl kann auch schon bis zu 40 Jahre zurückliegen. Es kann sich auch um einen Verkaufs ins Ausland handeln, bei dem – aus Unwissenheit oder Absicht – nicht die erforderlichen Genehmigungen vorlagen. Als das Nationale Waffenregister 2012 eingeführt wurde, wurden die fehlerhaften Daten der Waffenbehörden übernommen, die nun peu a peu revidiert werden.

Die Antwort der Bundesregierung 2019 lautete wie folgt:

Der Wert „als gestohlen gemeldet“ wurde zum 17. Februar 2018 zur Klarstellung in den Wert „abhandengekommen durch Straftat gemeldet“ (u. a. Diebstahl) umbenannt. Die Gesamtzahl aller im NWR gespeicherten Waffen und Waffenteile, die mit dem Wert „als abhandengekommen durch Straftat gemeldet“ gekennzeichnet sind (inklusive solcher Waffen und Waffenteile, die bereits vernichtet oder ins Ausland überlassen wurden), betrug zum

  • 31. Januar 2018: 5 249
  • 31. Januar 2019: 5 923.

Verlorene Waffen meist Datenfehler

Eine Recherche des MDR,  der sowohl bei Frank Kupfer, CDU-Politiker und Präsident des Sächsischen Schützenbundes, beim Bundesinnenministeriums und bei Ingo Meinhard vom Verband Dt. Büchsenmacher und Waffenfachhändler (VdB) nachfragte, brachte 2019 Licht ins Dunkle. 2013 wurde das Nationale Waffenregister (NWR) eingeführt. 550 Waffenbehörden mussten ihre Daten, die größtenteils in Papierform bestanden in ein EDV-Register einspeisen. Diese wurden dann zentral im NWR gespiegelt. Einige Waffenbesitzer hatten ihre Daten danach abgefragt und waren sehr überrascht. 30 bis 50% dieser Daten waren einfach falsch! Neu erworbene Waffen waren nicht unter ihrem Namen registriert, Waffen waren falsch registriert (Seriennummer, Kaliber, Typ) und verkaufte und verschrottete Waffen waren nicht ausgetragen. Letztere sind dann die „abhanden gekommenen Waffen“. Denn was mal in einem Register eingetragen war, musste auch wieder heraus – auch wenn es ein falscher Eintrag von 1976 war, der erst 2017 entdeckt wurde.

Wir berichteten: Polizeigewerkschaft übt scharfe Kritik am Nationalen Waffenregister (NWR)

Da die Behörden bis Ende letzten Jahres Zeit hatten, kommen halt diese massiven Zahlen zu Stande, die aber in einem Zeitraum von 1976 bis 2017 entstanden sind und erst heute IT-technisch umgesetzt wurden.

Ingo Meinhard | Verband Dt. Büchsenmacher und Waffenfachhändler 2019

Medien wollen falsch berichten

Der Verband deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V. (VDB) hatte sowohl 2018 wie auch 2019 diese Zahlen richtig gestellt. Auch mit Presseaussendung, auch mit Kritik an den Tagesspiegel. Der sehr informative Bericht des MDR ist hingegen online verschwunden.

Pressemeldung: Statistische Nebenwirkungen vom 26.03.2018

Der TAGESSPIEGEL jongliert mit falschen Zahlen vom 27.02.2019

Verschwundene Waffen ein Grund für Alarm?

Die Angst, dass die verloren gegangenen Schusswaffen und Waffenteile für Verbrechen genutzt werden, ist völlig unbegründet. Bei 500.000 Datenmeldungen gab es in der EU weniger als 200 Treffer (0,04%)

Seit über 20 Jahren meldet die Bundesregierung pro Jahr zwischen 6000 und 8000 „verschwundene Waffen/Teile“ dem „Schengen Information System SIS“. Nachdem die anlasslose Hauskontrolle eingeführt wurde, stiegen diese Zahlen sogar auf über 20.000 pro Jahr (siehe unten). Im SIS II befanden sich im Jahr 2013 430.000 (Alarm-) Meldungen zu Schusswaffen, davon allein aus Deutschland 148.000 und aus Schweden 17.000. Es gab aber nur 172 Treffer, d.h. 0,04% der gemeldeten Waffen wurden bei Verbrechen sichergestellt. Drei Jahre später (2016) erhöhten sich die Zahlen auf insgesamt 517.000 mit 177.000 aus Deutschland und 23.000 aus Schweden. Es gab wiederum nur 185 Treffer (0,035%).

Fazit: jedes Jahr steigt der Bestand der Alarmmeldungen, weil neue hinzukommen aber alte nicht verschwinden. Dennoch bleibt der missbräuchliche Einsatz konstant. Bei über 200.000 Treffer in der SIS II Datenbank beziehen sich weniger als 200 auf Schusswaffen (0,09%)

 

https://www.eulisa.europa.eu/Publications/Reports/SIS%20II%20-%20Statistics%202016.pdf

 

28 Replies to “#FakeNews: 33.000 Waffen verschwunden”

  1. Zuerst wird was auch immer in den Raum gestellt. Nachfolgend werden Worte und Zahlen verändert oder gar ganz anders benannt und beziffert. Am Ende steht dann etwas was am Anfang so nie da gestanden hat. Auf Deutsch:

    Willkommen in der Welt der Politik.

    Anfängliche Meldungen werden aber schnell verbreitet und haben schon für riesiges Chaos gesorgt. Denken wir schlicht an ein aktuelles Problem nämlich „Corona“. Diese Sache wird noch lange die Welt beschäftigen.

    Wenn aber solche Ausmaße möglich sind wie einfach macht es sich einige Politik mit anderen Aspekten wie zum Beispiel „verschwundene“ Waffen? Wie im Artikel zu sehen ist macht sich die Politik scheinbar ihre eigene Welt so wie man sie gerade braucht um womöglich Wähler zu blenden und zu ködern. Natürlich hat jeder politischer Angriff auch Opfer und das sind in diesem Fall Freunde von Waffen. So einfach funktioniert Politik.

    Aber…

    Gehen wir den politischen Aussagen auf den Grund tun sich oft Abgründe auf und das was dargestellt wurde entpuppt sich schlicht als Lüge. Da wurde schlicht gelogen so kann man es doch sagen oder?

    Kommen wir zum Thema. Waffen die einfach so verschwinden. Das wäre eine Sache für Herr von Däniken und selbst der würde wohl eher lachen. Natürlich kann eine Waffe verloren gehen obschon man hier an die Zuverlässuígkeit des Waffenbesitzers zweifeln darf. Eine Waffe kann aber auch gestohlen werden so wie viele andere Dinge gestohlen werden. Gäbe es reale Zahlen dazu wäre das ERgebnis wohl eher sehr gering. Wohl nur sehr wenige Waffen werden geklaut und wohl noch weniger Waffen gehen „verloren“.

  2. Hallo Herr Pöhling,
    was das sichergestellkte „Arsenal“ angeht, so klingt das nach einer hoch willkommene Gelegenheit eine entsprechende Kampagne „geggenrächts“ zu fahren. Dazu werden medial ebenso willfährig wie inkompetent die vorhandenen Sachverhalte aufgeblasen, wie weiland beim Putschversuch mit einem weiteren „Luftdruckgewehr“. Die jeweiligen Artikel in WON usw sind da geradezu die Empfehlung den Vorgang auf Kampagnenjournalismus zu prüfen, entsprechende Desinformationsartikel von „Correctiv“ und sonstigen Interessengruppen natürlich auch.

    Die Tendezn beim KSK kann ich aktuell nicht so gut beurteilen, aber die LaPo Berlin wird gerade mit dem Vorgehen des Dienstherrn mal wieder vorgeführt..

    1. @ Karl Müller
      Angeblich soll der Soldat beim KSK seit 2001 Mitglied gewesen sein. Der entscheidende Hinweis auf seine „Aktivitäten“ sei angeblich erst 2020 gekommen, was dann zur Observation und Festnahme geführt hat. Die Ausbildung beim KSK ist die härtest denkbare und der Ausschuss im Vorfeld enorm. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da jemand 19 Jahre lang nicht auffällt und (laut Spiegel) tausende Schuss Munition 9mm und 5,56 Nato beim Bund abzwackt, ohne dass jemand etwas merkt. Abgesehen davon: Ich habe irgendwo gelesen, der Mann wäre 45 Jahre alt. Beim KSK ist mit 41 Schluss. Zumindest war das bisher so.
      Und wenn man nun darauf schaut, dass die amtierende Politik seit Jahren zugange ist, die Polizei zu kastrieren und man dann noch an den Fall Franco A. denkt, bei dem gar nichts mehr stimmt, dann kommt man schon ins Grübeln.
      Wenn es beim KSK wirklich ein Problem mit der Disziplin geben sollte, dann muss das eine Ursache haben. Und diese Ursache liegt wohl weniger beim KSK selbst.

  3. Im NWR gab es reihenweise Fehler, vielfach produziert durch fachfremdes Personal bei der Dateneingabe. Ob die alle behoben sind?
    Viele Waffenbesitzer haben immer noch nicht begriffen, wer unsere Feinde sind. Angesichts der Tatsache, dass die Hauptverantwortlichen für die deutsche Verschärfung der EU-Richtline CSU-Politiker sind (Seehofer und seine Ministerialen), hätte die CSU bei den Kommunalwahlen 2020 krachende Niederlagen einfahren müssen. Das Gegenteil war der Fall. Dabei wäre die Vertreibung von CSU-Politikern von den Futtertrögen der Macht ein deutliches Signal gewesen!
    Der schon ältere Spruch: „ich fürchte Politiker und ihre Schergen mehr als jeden Kriminellen oder Terroristen!“ ist leider aktueller den je.

    1. @ Reinhard Henke
      Seehofer hat ja vorgestern zum wahrscheinlich 125. Mal in seiner politischen Laufbahn seinen Rücktritt angekündigt. Und ihn einen Tag später wieder zurückgenommen. Anscheinend hat der Leak aus dem BMI zum Thema katastrophales Krisenmanagement bzgl. Lockdown wohl noch nicht gereicht. Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum ich mir als Westfale von einem Bayern sagen lassen muss, welche Waffen ich besitzen darf oder nicht. Und ich frage mich mittlerweile ganz besonders, was man sich in Deutschland als Politiker alles erlauben kann, bevor man endlich abgesägt wird.

      1. Moin Herr Pöhling, der BMdI kann sich ziemlich viel erlauben, und das wird weidlich ausgenutzt.
        Nun wurde die Asservatenliste einer Sicherstellung aus Sachsen, aus dem KSK-Fall, geleakt.
        Wieder die geheimen und hoch gefährlichen Luftdruckgewehre, SRS, Armbrust, Messer Sportbogen….man kann nur hoffen das die „Munition“ nicht wieder zu großen Teilen aus Projektilen für die Geheimwaffe bestanden hat.
        Dazu 2 kg Sprengmasse formbar, drei Folien , 10 Flashbangs und 10 Patr. Signalmunition. Und eine AK.
        In manchen PKW der sich durch die Republik bewegt ist mehr Wehrmaterial enthalten, übermäßig viel ist es eigentlich nicht. Halt pressetypisch mit Fakebegriffen etwas aufgeblasen.
        Mal sehen woher AK und Sprengstoff tatsächlich stammen, auf dem „2ten“ Markt sind selbst PNLP10 Bestände der DDR noch verfügbar…

      2. @ Karl Müller
        Wenn ich das so lese, komme ich zu dem Schluss, beim KSK hat der Soldat seine privaten Utensilien wahrscheinlich wohl nicht mitgehen lassen. Das meiste auf der Liste klingt nach privat (legal) erworben und das AK kommt wohl auch nicht vom KSK, denn dort nutzt man üblicherweise G36 und HK416. Die „Sprengmasse“ kommt wohl auch nicht daher.
        Ich frage mich in dem Zusammenhang gerade, ob das Waffenarsenal der NVA nach Abwicklung der DDR in Gänze entsorgt und vernichtet worden ist, oder ob man es für eine spätere Verwendung in privaten Räumlichkeiten ausgelagert oder irgendwo vergraben hat, denn vielleicht hat man es vor kurzem wieder ausgegraben, um daraus eine politisch verwertbare Story zu machen. Es stinkt mal wieder ganz übel nach Franco A…..

        Ich habe mir dazu passend auch mal den Brandbrief (wieso steht da eigentlich was von „Neufassung“ in der Überschrift? Hat die staatliche Zensur zugeschlagen?) vom KSK Chef Kreitmayr durchgelesen.
        Dass er sich nicht vor seine Truppe stellt, was man von jemandem in seiner Position erwarten würde, sondern sie quasi zum „Verfassungspatriotismus“ ermahnt, lässt doch tief blicken.:
        Der „Verfassungspatriotismus“ ist ein weltfremder, in politischen Hinterzimmern ausgedachter Blödsinn. Man kann nicht zu einem Stück Papier patriotisch sein.
        Man kann nur zu einem Land, seinen Menschen und seiner Kultur patriotisch sein.

        Flintenuschi ist zwar weg, aber die Bundeswehr wird offenkundig immer noch von weltfremden politischen Akteuren an die Wand gefahren. Gilt ja bekanntermaßen auch für die Polizei. Man muss nur gerade nach Berlin schauen und man weiß nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll. Beweislastumkehr zu Ungunsten der Polizei? Die Knackis und Schwerverbrecher in Berlin kommen gerade aus dem Lachen nicht mehr raus.
        Na gut, wenn Berlin unbedingt im Dreck ersticken will.

  4. @Ralf Pöhling
    „Es gibt keinen schlüssigen Beweis dafür, dass der reine Besitz einer Waffe den Besitzer zum Mörder macht. Keinen. Es gibt Menschen, die für den Besitz von gefährlichen Gegenständen charakterlich nicht geeignet sind. Das gilt nicht nur für Waffen, sondern auch für alles andere, was potentiell gefährlich ist.“

    Das aktuelle DWJ (April 2020, S. 12) liefert zu dieser Problematik eine herrliche Anekdote, die sich kürzlich beim Interview mit einem australischen General zugetragen haben soll.

    – ZITAT ANFANG –
    Heute wollen wir Sie über ein uns zugegangenes Interview informieren, das wir nicht verifizieren können, das sich aber wohl so zugetragen hat. Das soll darüber zum Nachdenken anregen, wie ein demokratisch geführtes Land [hier Australien] zu dieser Thematik [Waffen] stehen kann.

    Nachstehend nun Auszüge aus einem Interview des australischen General Cosgrove und einer Reporterin des Radiosenders ABC. In diesem Zusammenhang gab der australische General Cosgrove zur Kenntnis, dass keine Armee der Welt sein Land so liebt wie die australische. Nun sollte unlängst eine Schulklasse in einer Kaserne einen einwöchigen Besuch abstatten. Eine Frage betraf hierbei das Problemfeld „Kinder und Waffen“.

    “Reporterin: Also Herr General, was werden Sie diesen Jungs anbieten, wenn sie zu ihnen in die Kaserne kommen?
    General Cosgrove: Wir werden ihnen alpines Klettern beibringen, Wildwasserpaddeln, Bogenschießen und Schießen.
    Reporterin: Schießen! Ist wohl etwas unverantwortlich, nicht wahr?
    General Cosgrove: Ich sehe nicht wieso. Die Jungs werden entsprechend überwacht sein.
    Reporterin: Sie müssen aber zugeben, dass Schießen eine sehr gefährliche Beschäftigung für Kinder ist.
    General Cosgrove: Nein, das ist es nicht. Sie werden sicher nicht schießen, bevor sie gelernt haben, mit einem Gewehr richtig umzugehen.
    Reporterin: Aber sie bieten ihnen doch die Möglichkeit, sich zu Mördern zu entwickeln!
    General Cosgrove: Ach Gott Fräuleinchen, Sie wurden doch auch von Geburt her mit allem ausgestattet, um sich zu einer Nutte zu entwickeln und sie Sie sind trotzdem keine – oder?“

    Daraufhin herrschte für einige Sekunden Funkstille. Als der Sender das Interview wieder aufnahm war eine andere Reporterin am Mikrofon.

    Unserer Meinung nach würde in Deutschland eine solche Aussage eines Generals undenkbar sein. Sofort würden einige Parteien im Bundestag einen Untersuchungsausschuss beantragen. Stimmen würden laut, dass ein solcher General untragbar sei, obwohl dieser vielleicht militärstrategisch ein Genie wäre und für die Bundeswehr einen unersetzlichen Verlust darstellen würde. Hier stellt sich nun die Frage: Was ist noch normal? Wie weit hat sich Deutschland im Umgang mit dem Thema Waffen von einer Normalität entfernt? Wo sind die Gründe zu finden, oder wer trägt die Schuld hinsichtlich dieses Wandels in unserer Bevölkerung im Zusammenhang mit der inneren Sicherheit und einem immer strengeren WaffG, trotz Bedenken von Verbänden, Institutionen usw. Was Demokratie und Gewissensentscheidung von demokratisch gewählten Volksvertretern bedeutet, haben wir kürzlich in Thüringen erlebt.
    – ZITAT ENDE –

    Besser kann man kaum veranschaulichen, dass es darauf ankommt, WER Waffen hat und dass es unbedeutend ist, WAS jemand hat! Wenn ein rechtschaffener und geistig gesunder Bürger 100 Waffen hat, dann ist das kein Problem. Wenn aber ein charakterlich ungeeigneter Mensch auch nur eine einzige Waffe hat, dann ist das sehr wohl ein Problem.

    1. @ Schmied
      Gebt dem Mann einen Orden! Was für ein grandioser Volltreffer. 🙂

      Cosgrove spricht genau das in wachrüttelndem Ton an, was bei uns falsch läuft.
      Es kommt nicht darauf an, was man hat, sondern was man damit macht.
      Es kommt darauf an, wer Zugriff auf was hat und was damit anstellt.

      Man nimmt einem Autofahrer nicht seinen Führerschein weg, weil ein anderer Autofahrer mit seinem Auto einen Unfall verursacht hat. Aber genau so funktioniert unser Waffenrecht.
      Man nimmt Waffenbesitzern die Waffen weg, weil andere mit ihren Waffen mal Mist gebaut haben. Und zwar auch dann, wenn erstere gar nichts verbrochen haben.
      Was soll das sein? Sippenhaft?

      Wer Wert darauf legt, dass mit Waffen kein Unrecht passiert, der muss Wert darauf legen, dass Waffenbesitzer im Vorfeld gut ausgebildet und an Waffen herangeführt werden.
      Und das passiert am besten bereits sehr früh, wo Menschen noch lernbereit und aufnahmefähig sind. Bei mir war es nicht anders. Mein Vater war bei der Bundeswehr.
      Ich bin als kleiner Steppke bereits Dauergast in Kasernen gewesen, bin mit Waffen groß geworden und war erst 6 Jahre alt, als ich das erste Mal eine UZI in der Hand hatte.
      Und das auch nur, weil das G3 war zu schwer war. Ich habe in Hubschraubern gesessen, in Panzern und habe mit einem MG3 hantiert, lange bevor der Wehrdienst am Horizont in Erscheinung trat. War das unverantwortlich, was mein Vater da getan hat?

      Nein, es war richtig:
      Ich habe bis heute keinen einzigen Menschen erschossen und wäre niemals auf die Idee gekommen, dergleichen auch nur in Erwägung zu ziehen. Sofern mir denn niemand anderes genau das androhen und so mein eigenes Leben bedrohen würde.

      An Selbstverteidigung ist nichts verwerflich.
      An der Landesverteidigung ist nichts verwerflich.
      An Waffen ist nichts verwerflich.
      Verwerflich ist, anderen die Selbstverteidigung zu versagen, sie zu entwaffnen und so zum potentiellen Opfer derjenigen zu machen, die ihre Waffen nicht freiwillig abgeben.

      Willst du Frieden, rüste für den Krieg.
      Es ist alles eine Frage der Balance.
      Und der richtigen Erziehung.

    2. Donnerwetter, der hat Eier für den Dienstgrad und die Reichweite seiner völlig korrekten Kritik.

      Was glaube diese Dame eigentlich, was die Truppe macht? Brunnen bohren?

      Tatsächlich gibt es nicht viel besseres als künftige mündige Bürger so früh wie möglich mit potenziell egfährlichen Alltagsgegenständen vertraut zumachen. Mit Wasser, Strom und Benzin/Lösemitteln machen wir das doch mit den Kleinen auch.
      Die aktuelle politisch mediale Pathologisierung von Waffen allgemein ist …pathologisch, nichts sonst.

    1. @Karl Müller
      Das ist bei allen Mainstreammedien auffällig: Wenn man verhindern möchte, dass bestimmte Informationen eine größere Verbreitung finden, dann stellt man sie hinter die Bezahlschranke, so auch der von Ihnen verlinkte Artikel.

      Weiter oben kritisieren Sie zu Recht Regelungen wie das Verbot von High Capacity-Magazinen als sachgrundfrei, aber das trifft nur dann wirklich zu, wenn man glaubt, dass es im Waffenrecht tatsächlich vorrangig um öffentliche Sicherheit und Ordnung geht. Dieser Leitgedanke tritt aber bereits seit 50 Jahren zurück hinter das in Wirklichkeit vorrangige Ziel, nämlich das vollständige Verbot des privaten Waffenbesitzes, also die Entwaffnung der Bevölkerung. Die Entwaffnung findet scheibchenweise statt, weil ein Frosch bekanntlich nicht aus dem Kochtopf springt solange man die Hitze nur langsam hochfährt. Jedes Jahr wird die Temperatur in dem Topf, in dem die „Waffenfrösche“ schwimmen, ein klein wenig erhöht. Man dreht die verschiedenen Schrauben im Waffenrecht immer weiter nach rechts, bis am Ende jede Schraube bombenfest sitzt, d.h. bis kein Privatmann mehr eine Waffe hat. Es ist klar, dass man dabei im Sinne der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oft keine vernünftige Begründung liefern kann. Aber was soll‘s, bis jetzt ist jede Verschärfung irgendwie durchgegangen, wobei ich mittlerweile aber davon ausgehe, dass vor allem CDU/CSU bei den Waffenbesitzern ganz viele Unterstützer verloren haben, denn diese Sachgrundferne fällt doch immer mehr Betroffenen auf.

      Seit ein paar Monaten habe ich den Eindruck, dass sich die Mainstreammedien immer öfter mit der Widerlegung sog. Verschwörungstheorien beschäftigen (müssen). Offenbar verlieren immer mehr Bürger das Vertrauen nicht nur in die Politik, sondern auch in die gesellschaftlichen Institutionen insgesamt. Erst vor ein paar Tagen war ein längerer Artikel in der FAZ, in dem gefragte wurde, warum immer mehr Menschen ihren Ärzten nicht mehr glauben und die Pharmaindustrie in einem schlechten Licht sehen und warum sie sich dabei immer öfter von angeblich kruden Verschwörungstheorien leiten lassen (Wieso glauben so viele Menschen den Ärzten nicht mehr?, www faz.net/aktuell/stil/leib-seele/corona-und-verschwoerungen-warum-menschen-den-aerzten-nicht-glauben-16684470.html). Russia Today ist am Wochenende sogar in den Fokus des Verfassungsschutzes geraten, weil dort ein Interview mit einem Arzt online ging, der zu Corona eine vom Mainstream abweichende Meinung vertrat. (www tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/rt-deutsch-deutsche-behoerden-haben-russischen-sender-wegen-corona-desinformation-im-blick/25681152.html).

      Die Menschen akzeptieren nicht mehr alles. Sie fragen nach. Die Luft wird dünner für die Regierenden!

      1. Moin SvK,
        Ihr Resümee hinsichtlich der Zielsetzung tieleich aufgrund der offenkundigen Tendenzen. Auch ist dazu festzustellen: Da es kein Bedrohungsbild gibt, ist diese über jahrzehnte eingeleitete Entwicklung sinnlos.

      2. @ Schmied
        Um die Menschen in die gewünschte Richtung zu steuern, bedarf es der Inszenierung oder Nutzung von Ereignissen großer Tragweite. Man muss die Coronakrise aus dem gleichen Blickwinkel betrachten, wie die Flutwelle von Fukushima oder auch den Klimawandel.
        Die politischen und gesellschaftlichen Änderungen, die sich aus solchen Ereignissen ergeben, stehen und fallen mit denjenigen, die das letzte Wort dazu haben.
        Und da ist das eigentliche Problem, vor dem wir gerade stehen.
        Wer der Meinung ist, dass nicht der Mensch sondern die Waffe das Problem ist, wird anders auf eine Ausnahmesituation reagieren und andere Gesetze erlassen, als jemand, der es umgekehrt sieht.

        Es gibt keinen schlüssigen Beweis dafür, dass der reine Besitz einer Waffe den Besitzer zum Mörder macht. Keinen. Es gibt Menschen, die für den Besitz von gefährlichen Gegenständen charakterlich nicht geeignet sind. Das gilt nicht nur für Waffen, sondern auch für alles andere, was potentiell gefährlich ist.
        Die Waffe ist eine Werkzeug. Und je nachdem, wer sie besitzt und benutzt, kommt am Schluss entweder etwas Gutes oder Schlechtes dabei heraus.

        Ohne Waffen geht es nicht. Wer eine freie und friedliche Welt anstrebt, sollte zusehen, dass immer diejenigen besser bewaffnet sind, die sich zivilisiert benehmen können.
        Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Denn genau hier hat unsere Gesetzgebung seit Jahrzehnten, bis zum heutigen Tag, versagt.

        Die Frage ist nicht das „Was“, sondern das „Wer“.
        Ich habe üblicherweise keine Angst vor Waffen. Auch dann nicht, wenn es auf dem Schießstand links und rechts neben mir andauernd knallt.
        Wenn ich allerdings von vorne in den Lauf schaue, weil mir jemand die Waffe ins Gesicht hält, ist das etwas ganz anderes. Man richtet niemals die Waffe auf einen Menschen.
        Es sei denn, man hat einen triftigen und vom Gesetz abgedeckten Grund dafür.
        Wer das nicht auf die Reihe bekommt, der sollte auch keine Waffe besitzen dürfen.
        Alles andere ist in diesem Zusammenhang vollkommen irrelevant.

  5. Hallo Herr Pöhling,
    es ging bei dem Magazinverbot doch um die Bekämpfung „besonders gefährlicher Munitionsmengen“ und die zahlenmäßige Beschränkung wurde aus mit identischer Begründung durchgesetzt. Das es für den Legalbesitz keine Rolle spielt ist offenkundig. Allerdings tut sich hier ein Widerspruch in der Begründung aud, es wird mit zweierlei Maß gemessen.

  6. Moin Hr. Pöhling,
    darum ja auch die „Reduktion“ auf 20, jedenfalls in der befremdlichen Denkweise die im Ministerium zu herrschen scheint! Zumal, Sie deuten es ja eben so an, eine Sachdiskussion dazu gar nicht gewollt war oder ist.
    Es ist auch nicht unmöglich das selbst dem Dienstherrn einsichtig ist, dass das vollkommen sachgrundfreier Unfug ist, nur kann er so „nachweisen“ etwas getan zu haben. Auch wenn es in der Realität vollumfänglich wirkungslos bleiben muss.
    Spannend zudem das gar nicht versucht wurde Munitionsgurte zu verbieten, weiß jemand warum?
    Gruß

    1. @ Karl Müller

      Seehofer nebst Umfeld haben immer noch nicht erkannt, wer Freund und wer Feind ist.
      Darum wird Freund und Feind gleichermaßen bekämpft. Dumm, denn das sorgt dafür, dass die potentielle Unterstützung, die bald dringend gebracht werden wird, mit leeren Händen dasteht.
      Zu den Gurten: Keine Ahnung. Dürfte im privaten Legalwaffenbesitz kaum eine Rolle spielen, oder?

  7. Moin allerseits,
    die einschlägigen Pressemeldungen sind natürlich wieder ein Ausfluss der sorgfältigen Recherche unserer Qualitätsmedien. Wer will da eigentlich wen für dumm verkaufen?
    Ausgerechent die extrem SPD-nahe Psoitin der GdP macht dazu überhaupt keinen guten Eindruck, das ist entscheiden zu viel inkompetenz zugunsten einer, schon intrinisch sachgrundfreien, Parteilinie.

    1. Jedes Mittel wird recht sein um Schützen, Jäger und Legalwaffenbesitzer zu verunglimpfen und in der Bevölkerung als kaputte Typen hinzustellen.
      RRG ist immer ganz straff dabei unser Hobby und Sport unmöglich zu machen.
      Mal sehen wie Corona dazu mißbraucht wird.
      Die Opferzahlen sind erschreckend hätte ich nie für möglich gehalten einfach nur traurig.
      Da die Schießstände nun für längere Zeit geschlossen bleiben ( Fortbestand des Bedürfnis )
      da geht doch was, oder ?
      Mal sehen was kommt.

      1. Moin Feuerstein,
        die fortgesetzte sinnfreie und zwecklose Diffamierung des Sports ist eigentlich nur so zu erklären das Parteipolitiker von sich selbst auf Dritte schließen.
        Das, in Deutschland, lächerlich harmlose Sportschießen ist denn auch nur eine Projektionsfläche von Parteien und deren angeschlossenen Medien um Handlungsfähigkeit zu simulieren. Dazu mag das absurde Magazinverbot als Beispiel dienen. Denn tatsächlich kann niemand die Zahl von 20 Schuss fachlich begründen, Warum nicht 19 oder 21? Betrachtet man dann noch die Behauptung durch ein Verbot fände langfristig eine Verarmung an funktionsfähigen großen Magazinen statt, wähnt man sich endgültig im Gagaland.
        Und dann kommt es ausgerechnet zur Novelle der Norm in Halle zu einem Delikt das auch dem dümmsten Wähler zeigt: Magazine kann man selber falzen, löten oder drucken. Auch dieser Umstand wird medial nicht thematisert, dort will man ja niemandem ans Bein pinkeln. Schon zu „slam-fire“ gibt es dröhnendes Schweigen,allein um die Lügenbande der Waffennarren in den Parteien nicht als Märchenonkel und Tanten darstehen zu lassen.
        Mittlerweile ist die technische Entwicklung so weit dass selbst Laien aus den überall verfügbaren STL-Daten eine CNC-Maschine füttern kann um in Serienproduktion zu gehen..
        Pläne für ein- und zweireihige Magazine, gerade oder gebogen, sind Legion.
        Die internationale Kommunity befasst sich bereits mit dem Drucken von Hülsen, Schrotbechern und Treibspiegeln aus PLA .
        Das ist abseits deutscher Rechtslage die Realität, will heißen: Die Gefahrenmomente durch eine primitive und illegale Bewaffung werden nur noch zunehmen, aufzuhalten ist das nicht mehr.

      2. @ Karl Müller
        G36 und Ak47 haben jeweils 30 Schuss im Magazin. Darüber wird auch nirgends diskutiert und es wird nirgends in Frage gestellt. Obwohl dieser Punkt von viel größerer Relevanz ist.

  8. Chef der GdP ist Oliver Malchow. Malchow ist, das zeigt sein Eintrag bei Wikipedia, Mitglied der SPD. Damit ist auch klar, warum die GdP jedes Jahr mitmacht, wenn es um die Verbreitung dieses Schwachsinns geht.

    Nun aber zu dem Stuss, den die Grünsozialisten alle Jahre wieder unters Volk bringen, wie immer mit tatkräftiger Unterstützung der linken Mainstreampresse. In USA läuft es übrigens nicht anders ab, nur sind dort die konservativen Kräfte Gott sei Dank noch immer in einer deutlich stärkeren Position als in Deutschland, das sich seit 15 Jahren im permanenten Linksdrift befindet.

    Um das Geschrei um verlorene Waffen als typische Fakenews zu enttarnen, reicht es, seinen gesunden Menschenverstand einzuschalten. Man muss hier nur zwei Fragen stellen, um zu erkennen, dass es nicht stimmen kann:

    (1) Was kosten Waffen? Waffen sind sehr teuer. Bereits eine ganz gewöhnliche (Dienst-)Pistole kostet im Schnitt um die 800 Euro, eine richtige Sportpistole gibt es ab etwa 2.000 Euro. Langwaffen sind noch teurer. Jeder, der einen derart teuren Gegenstand besitzt, wird schon aus finanziellen Gründen sehr darauf achten, ihn nicht zu verlieren.

    (2) Was sind die rechtlichen Konsequenzen eines Verlustes? Die rechtlichen Folgen sind vor allem für Sportschützen und Jäger absolut dramatisch. Sie sind noch schlimmer als der finanzielle Verlust. Es wird in der Regel der Entzug aller waffenrechtlicher Erlaubnisse verfügt werden, was den Verlust des gesamten Waffenbestandes zur Folge hat.
    Und dann möchte ich den Soldaten oder Polizisten sehen, der seinem Vorgesetzten den Verlust seiner Waffe beichten muss. Das ist nicht nur hochnotpeinlich. Das gibt sicher auch einen sehr unangenehmen Eintrag in der Personalakte.

    Selbst Kriminelle achten darauf, dass ihnen die wertvolle Waffe nicht abhanden kommt. Zum einen ist sie für sie nicht einfach zu beschaffen und schon aus diesem Grund sehr wertvoll. Zum anderen will man durch den Verlust der Polizei keinen Ansatz für Ermittlungen liefern, falls die Waffe gefunden wird.

    Der letztgenannte Punkt führt mich zu einem Thema, das ich hier schon lange einmal bringen wollte, nämlich die Frage, ob die Registrierung von Waffen einen messbaren Nutzen hat.

    Dr. John Lott, das Schwergewicht aus der amerikanischen Waffendebatte, ist in seinem Bestseller „The War On Guns – Arming Yourself Against Gun Control Lies“ (Washington D.C.: Regnery Publishing, 2016) unter anderem der Frage nachgegangen, ob die Registrierung von Waffen hilfreich ist bei der Aufklärung von Verbrechen. In Deutschland wird diese Frage seit Jahrzehnten mit einem dogmatischen Ja beantwortetet. Die Wahrheit sieht, wie so oft beim Thema Waffen, ganz anders aus. Ich zitiere jetzt aus o.g. Buch, Seite 39 f.:

    – ZITAT ANFANG –
    Ob in Kanada, Hawaii, Chicago oder Washington D.C., die Polizei ist nicht in der Lage auch nur einen einzigen Fall aufzuführen, bei dem die Waffenregistrierung in der Aufklärung eines Gewaltverbrechens hilfreich war. In einer im Jahr 2013 zu Protokoll gegebenen Aussage sagte die Polizeichefin von Washington D.C., Cathy Lanier, dass man sich bei der Polizei „an keinen einzigen Fall erinnern könne, bei dem die Daten der Waffenregistrierung dazu benutzt wurden um festzustellen, wer ein Verbrechen begangen hatte“.

    Die Idee hinter der Waffenregistrierung ist, dass die Waffen, die am Ort eines Verbrechens zurückbleiben, als Spur zum Täter genutzt werden können. Leider ist es so, dass Waffen sehr selten am Tatort zurückgelassen werden. Die, die zurückgelassen werden, sind so gut wie nie registriert, denn Kriminelle sind nicht so dumm, dass sie eine auf sie registrierte Waffe zurücklassen. In den wenigen Fällen, in denen registrierte Waffen zurückblieben, ist der Kriminelle gewöhnlich getötet oder ernsthaft verletzt worden.

    Kanada gehört zu den Ländern mit den umfangreichsten Daten über Waffenregistrierung. Von 2003 bis 2009 wurde in weniger als einem Drittel der 1.314 Tötungen, die mit Schusswaffen begangen wurden, die Waffe identifiziert.
    Von diesen identifizierten Waffen war nur ungefähr ein Viertel registriert. Etwa die Hälfte dieser registrierten Waffen war auf jemand anders angemeldet als den, der der Tötung angeklagt war. In lediglich 62 Fällen – das sind 4,7 Prozent aller Tötungen mit Feuerwaffen – konnte die identifizierte Waffe wegen der Registrierung dem Angeklagten zugeordnet werden. Da die meisten Tötungen in Kanada nicht mit einer Schusswaffe begangen werden, entsprechen diese 62 Tötungen nur etwa einem Prozent aller Tötungen.

    Von 2003 bis 2009 gab es nur 62 Fälle – gerade einmal neun pro Jahr – , bei denen die Registrierung einen denkbaren Unterschied machte. Aber offensichtlich war die Registrierung nicht einmal in diesen Fällen von Bedeutung. Obwohl eine Kurzwaffenregistrierung seit 1934 in Kraft ist, haben die Royal Canadian Mounted Police und die Polizeichefs bis jetzt kein einziges Beispiel geliefert, bei dem das Zurückverfolgen von mehr als untergeordneter Bedeutung war um einen Fall zu lösen. Auch nicht erfolgreicher war die Registrierung der Langwaffen, die 1997 startete und die die Kanadier $2,7 Milliarden [billion, kein Druckfehler!] kostete, bevor sie wieder abgeschafft wurde.

    Im Februar 2000 machte ich meine Aussage vor der gemeinsamen Anhörung von Justiz- und Verkehrsausschuss des Senats von Hawaii zu Veränderungen, die für die staatlichen Waffenregistrierungsgesetze vorgeschlagen waren. Ich schlug den Senatoren des Staates zwei Fragen vor: (1) Wie viele Verbrechen wurden durch das gegenwärtige Registrierungs- und Erlaubnissystem aufgeklärt, und (2) wie viel Zeit kostet es der Polizei gegenwärtig die Waffen zu registrieren? Der Polizeichef von Honolulu wurde von diesen Fragen im voraus in Kenntnis gesetzt, um ihm Zeit zu geben dazu zu recherchieren. Er sagte dem Komitee, dass ihm keine Verbrechen bekannt sind, die durch Waffenregistrierung aufgeklärt worden sind und er schätzte, dass seine Beamten jedes Jahr 50.000 Stunden für das Registrieren von Waffen aufwenden. – ZITAT ENDE – (Fußnoten habe ich nicht übernommen!)

    Hier geht es zum Buch:
    www amazon.de/War-Guns-Yourself-Against-Control/dp/1621575802/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=the+war+on+guns&qid=1584448055&s=books&sr=1-3

    Es ist auch in Deutschland innerhalb von ein paar Tagen lieferbar. Eine deutsche Übersetzung gibt es leider nicht.

      1. @JUERGEN & Ralf Pöhling
        Man darf in diesem Zusammenhang nicht übersehen, dass ALLE Altparteien mittlerweile gegen den privaten Waffenbesitz sind, nicht nur die Grünen. Zwar hat sich die FDP letztes Jahr der Verschärfung des Waffenrechts bis zu einem gewissen Grad entgegengestellt, aber das war relativ einfach, war man doch nicht mit irgendjemand in einer Koalition. Würde die FDP z.B. in einem schwarz-rot-grünen Bündnis ernsthaft Widerstand leisten, wenn es an die nächste Verschärfung geht? Ich habe da erhebliche Zweifel. Die FDP hat auch in den drei großen Fragen der vergangenen zehn Jahre (Eurorettung, Energiewende und offene Grenzen) keinen Widerstand geleistet. Sie trägt Merkels Linkskurs brav mit und im Sozialismus gibt es eben keinen privaten Waffenbesitz.

        Ein klares Bekenntnis im PARTEIPROGRAMM zugunsten der Sportschützen und Jäger gibt es NUR von Seiten der AfD (auch nicht von der FDP!) und ich bin, das sei hier auch gesagt, kein Mitglied der AfD. Wer weitere Verschärfungen im Waffenrecht bis hin zur Totalenteignung verhindern will, der kann nur noch eine Partei wählen. Das ist Fakt und hat nichts mit AfD-Werbung zu tun.

      2. @ Schmied
        Kein Wunder. Die FDP hat keine Luft nach unten damit keinen Raum für kritische Töne.
        Was wiederum daran liegt, dass sie den Trend verpennt hat.
        Dieses Land steht auf der Kippe. Die EU steht auf der Kippe.
        Da kommt man mit freundlichen Worten nicht weiter. Allerdings bringen einen scharfe Töne schneller auf die Abschussliste derer, die nicht verstehen, was hier passiert.
        Das wird jedoch bald nicht mehr von Bedeutung sein.
        Wir stehen am Scheideweg. Entweder wir leiten jetzt die richtigen Schritte ein, oder alles fliegt uns um die Ohren. Die Wirtschaft, unsere freiheitlichen Werte, unsere Heimat.
        Es ist Zeit für eine kontrollierte und zielgerichtete Mobilmachung derer, die dieses Land und seine freiheitlichen Werte erhalten wollen.
        Wer das noch bestreitet, der hat den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt.
        Obwohl mittlerweile dem letzten Idioten klar werden sollte, dass ausverkauftes Toilettenpapier mitnichten nur ein kurzlebiger Witz ist, sondern ein untrüglicher Indikator für das Ende des bisherigen Kurses.
        Der Richtungswechsel kann mit einem sehr kräftigen Beben einhergehen, bei dem nicht nur das gute Porzellan aus dem Schrank fällt. Dem sollte man vorbeugen.

  9. Man sollte keiner Statistik glauben, die man nicht selbst gefälscht hat. Oder von der man nicht genau weiß, wie sie zustande kommt. Es könnte sonst sein, dass man die falschen Schlüsse zieht.
    Diebe und Einbrecher haben es üblicherweise nicht auf Waffen in Privatbesitz abgesehen, da diese Waffen registriert sind, zurückverfolgt werden können und somit auch nicht für den Weiterverkauf zur Nutzung bei Straftaten taugen. Falls die Grünen jetzt meinen, dass privaten Waffenbesitzern andauernd die Waffen gestohlen werden oder diese irgendwo verloren gehen, liegen sie falsch.
    Der Verlust einer Waffe geht für den privaten Waffenbesitzer immer mit enormen Problemen einher. Deshalb versucht natürlich jeder private Waffenbesitzer den Schwund zu vermeiden.
    Schwund bei Waffen gibt es hingegen des öfteren mal bei Militär oder Polizei.

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