Ein sehr interessanter Bericht der WOZ (scheinbar ein Pendant zur deutschen TAZ) über die EU-Waffenrichtlinie und den Erfinder der Online-Kampagne „Finger weg vom Schweizer Waffenrecht“: Patrick Jauch.
Patrick schreibt dazu: Es war von vornherein klar, welche Position Die Wochenzeitung – WOZ, das erfreulich vitale linke Pièce de résistance in der Schweizer Medienlandschaft, in den Fragen rund um liberalen Waffenbesitz für Freizeit- und Sportschütz/-innen beziehen würde. Wir wollen der WOZ und dem Autor Raphael Albisser aber dennoch zum Artikel gratulieren, auch das Foto von Fabian Biasio ist gut beobachtet und nicht ohne Humor. Der lesenswerte Kommentar auf der Titelseite von Jan Jirát ist scharf, aber fair (nicht online verfügbar).
Wenn alle Artikel zum Thema so seriös angegangen und alle Meinungen so seriös gebildet würden, gäbe es die aktuelle Debatte in wahrscheinlich deutlich konstruktiverer Form. Das ist auch ein Zeichen an die Demokratie, sich für den Diskurs und gegen das Diktat auszusprechen. Raphael Albisser nahm sich weit über zwei Stunden Zeit für das wohl für «beide Seiten» interessante und offene Gespräch, besuchte danach die Waffenbörse in Luzern und schrieb dann in ausgezeichneter Sprache seinen Artikel. Die Kommunikation und der Autorisierungsprozess waren makellos – beharrlich, wo es um journalistische Freiheit ging, einsichtig wo es um persönliche Anliegen des Zitierten ging. Albissers Text ist natürlich mit deutlichem Duktus und klarem Statement, so soll es für die linke WOZ sein – aber eben auch so, wie es sich für einen guten Journalisten gehört. Bravo.
Es macht einem fast ein wenig Angst, zugeben zu müssen, dass der qualitativ hochwertigste Artikel während der letzten zwei Wochen Medienhype soeben von der WOZ, also von der «Gegenseite» publiziert wurde. Es soll ein Ansporn an die bürgerlichen Medien sein, gleiches Niveau (dagegen) zu halten.
Während in der Schweiz in den Medien über die EU Waffenrichtlinie gut und schlecht berichtet wird, sie in TV Talkshows debattiert wird, sich die Politiker äußern, kommt das Thema in Deutschland einfach nicht vor: http://bit.ly/2oFbOs7 (Übersicht bei Google)
In den deutschen Medien kommt so manches Thema nicht vor, wird totgeschwiegen oder zu einem „regionalen Ereignis“ degradiert.
Ich kann mir gar nicht erklären weshalb….