#TV: Doku im MDR über Sicherheit und kleinen Waffenschein

Eine sehenswerte Doku im MDR von Studio Klarheit, auf deren FB-Seite man die Entstehung mitverfolgen kann.

Studio Klarheit schreibt: „Der MDR informiert ganz aktuell über die heutige Sendung mit weiterführenden Informationen. Das ist ordentlich gemacht. Die Redaktion greift sich dort den Schwerpunkt „Kleiner Waffenschein“ heraus. Und kommt auch zur Gefährlichkeit der Schreckschusswaffen. Das sehe ich allerdings etwas anders, eher so wie Carolin Matthie, die sagt, dass man sein Verteidigungsgerät genau kennen muss.“

Sehr guter und informativer Bericht. So stellen wir uns Journalismus vor!

POSITIVE Kritik bitte an den MDR richten: http://www.mdr.de/exakt/kontakt/formular160.html

Der Schwerpunkt liegt auf Angst, Sicherheit und „Kleinem Waffenschein“, aber auch die Sportschützen werden thematisiert.

Besonders gut hat uns dies gefallen: „Sportschießen gehört laut Unfallstatistik zu den sichersten Sportarten – ungefährlicher ist nur noch Schach.“

Einzige Kritik: die falsche Proportion bei dem Balkendiagramm der Waffenbesitzkarten. Deren minimaler Rückgang ist falsch dargestellt. Sportschützen müssen ihre Ergebnisse auch nicht registrieren lassen, nur die Teilnahme am Schießsport (analog zu Fahrstunden für die Führerscheinprüfung), um ihr „Bedürfnis“ nachzuweisen.

Aber das ist bei einer 30-Minuten-Doku vernachlässigbar.

Wer sich für das Sportschießen interessiert, dem empfehlen wir die „Feldstudie unter Sportschützen“ vom Soziologen Arne Niederbacher, der vorab nie eine Schusswaffe in der Hand hatte und doch zu dem gleichen Schluss kam wie wir: Abschaffung des „Bedürfnis“

Bei Wegfall des sportlichen Bedürfnisnachweises würde es meines Erachtens nicht zu elementaren Veränderungen im Schützenwesen kommen. Lediglich die Anzahl der Waffen in Schützenhand würde sich erhöhen, da die Schützen (wie bisher) ihre Reihen gegenüber jenen schließen würden, bei denen sie nicht eine solche Seriösität und Vertrauenswürdigkeit erkennen, wie sie sie als Vorraussetzung für den legalen Waffenbesitz begreifen.

Von der „Gesellschaft“ und den „Behördenvertretern“ sehen sich die Schützen als eine potentiell gefährliche Gruppierung stigmatisiert, wohingegen sie sich selbst als gefährdete Gruppierung verstehen, die um den Erhalt, Schusswaffe besitzen zu dürfen, kämpfen muss.

Arne Niederbacher, „Faziniation Waffe“ Eine Studie über Besitzer legaler Schusswaffen in der Bundesrepublik Deutschland, 2004

Weiterlesen: https://katjatriebel.com/2015/09/12/soziologische-feldstudie-zu-sportschuetzen/

http://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/c/video-94334.html

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