Nachdem wir ein Beispiel von „perfekter Lobbyarbeit“ präsentierten (nimm eine/n Bekannte/n mit auf den Schießstand), treffen peu a peu neue Homestories ein! Hier folgt nun die zweite von Torsten.
Ich bin 42, verheiratet und habe (demnächst) 2 Kinder. Zum Schießen bin ich durch die Bundeswehr gekommen. Ich war SaZ08 und seit 2013 bin ich aktiv im Schützenverein. Ich habe sowohl Lang- als auch Kurzwaffen.
Ich rede sehr offen über meine militärische Vergangenheit und auch über mein Hobby. Oftmals stoße ich dabei auf die gleichen Fragen und Vorurteile.
- Aber Du hast doch Kinder?
- Hast Du keine Angst, dass da mal was mit passiert? Man liest doch so viel in den Medien.
- Was sagt deine Frau dazu? (zum Glück antwortet sie meistens direkt auf diese Frage 😊)
- Warum hast Du denn ein Sturmgewehr?
- Etc.
Wenn ich zu Hause bin, dann biete ich immer gerne eine Begutachtung meines Waffenschrankes an und erkläre parallel dazu, welche Auflagen ich als legaler Waffenbesitzer erfüllen musste, damit ich überhaupt Waffen besitzen darf. Dabei wird natürlich gleich der Unterschied zwischen dem Waffenschein und der WBK erklärt. Parallel dazu zeige ich natürlich auch meine Waffen und erkläre Ihnen die Funktionen. In dem Atemzug biete ich auch immer den gemeinsamen Besuch auf dem Schießstand an.
7 Freunde bzw. Kollegen haben mich bis jetzt begleitet, inkl. 2 Frauen.
Einer davon fiebert mittlerweile selber seiner ersten WBK entgegen. Natürlich nehme ich mir immer sehr viel Zeit und verzichte selber auf mein Training. Dafür zeige ich ihnen die sichere Handhabung und mach einen Minikurs in Haltung.
Jedem macht das Schießen, nach Überwindung der ersten „Angst“, sehr viel Spaß. Wie gesagt, einen konnte ich bereits vom Schießsport begeistern. Das Verblüffende für alle war, dass sie danach Muskelkater in Körperteilen hatten, wo sie es nie für möglich gehalten haben. „Ist ja doch Sport, hätte ich nie gedacht“. Eigentlich wollten die meisten nur ein paar Schuss abgeben und das Trefferbild war auch nicht soooo berauschend. Aber dann kam doch plötzlich der Ehrgeiz durch und aus den 10 wurden am Ende mehr als 50 Schuss. Auch der Stolz, wenn dann die Treffer alle auf der Scheibe waren und auch schon mal ein Treffer in der Nähe der 10 lag.
Auch kam irgendwann die Erkenntnis, dass die Filme doch fast alle eher unrealistisch sind. Dazu noch eine Anekdote: Wir waren letztens im Kino und haben uns John Wick 2 angeschaut. Nach dem Film wurde plötzlich darüber diskutiert, ob das möglich ist und „sie haben ja auch schon mal geschossen“ und der muss ja gut trainiert haben, inkl. des Hinweises, dass es auf Youtube Videos von Keanu Reeves beim Training gibt. Die ganze Diskussion ging ca. 15 Minuten und ich habe mich entspannt zurück gelehnt.
Mittlerweile reden wir öfter über Themen rund um Waffen und gefühlt sind diese Diskussionen realistischer und auch eher pro Waffen. Für mich persönlich hat sich der Invest gelohnt. Wir hatten viel Spaß auf der Bahn und gewisse Aussagen in den Medien werden kritisch hinterfragt.
Cheers
Torsten