Erneute Stimmungsmache gegen Waffenbesitz von “Zeit Online”

Auf “Zeit Online” erschien heute ein Artikel mit dem Titel “Waffenland Deutschland“. Angeteasert wurde er mit den Worten: “Auch durch legale Pistolen und Gewehre gibt es viele Todesopfer. Eine Übersicht VON WOLF WIEDMANN-SCHMIDT“.

Im ersten Absatz des Artikels bemängelt Herr Wiedmann-Schmidt, dass die Statistiken im Bereich Waffenkriminalität so ungenau sind, da die sonst doch so gründlichen deutschen Statistiker nicht zwischen legalen und illegalen Waffen unterscheiden. Er versucht damit wohl zu implizieren, dass der Gesetzgeber den legalen Waffenbesitz dadurch schützen will. Was Herr Wiedmann-Schmidt aber verkennt ist, dass wir, als die von ihm bezeichnete “Schützenlobby”, die getrennte statistische Erfassung von legalen und illegalen Waffen, die bei Straftaten verwendet werden bereits seit Jahren fordern, um unsere Argumente sachlich zu untermauern. Anzudeuten, wir wollten uns hinter den ungenau erfassten Zahlen verstecken, geht unter die Gürtellinie.

Den Rest des Artikels dürfen wir uns die üblichen bereits seit langem widerlegten Argumente gegen privaten Waffenbesitz anhören: Mehr Waffen, mehr Tote, die Deutschen haben zu viele Waffen, Waffenbesitzer sind unzuverlässig und so fort. Dabei kommen natürlich nur Menschen zu Wort, die privaten Waffenbesitz kritisch sehen. Mit Vertretern der “Schützenlobby” – die zahlreich vorhanden sind – wurde nicht gesprochen. Einseitiger geht es ja wohl kaum.

Am interessantesten ist dann noch die Karte mit den durch den Autor recherchierten Todesfällen durch Schusswaffengebrauch. Wir haben uns die Fälle im Detail angesehen und eine Liste erstellt, die jeden einzelnen Fall grob darstellt:

  1. Ein Toter. Jagdunfall.
  2. Ein Toter. Beziehungstat.
  3. Zwei Tote. Beziehungstat mit anschließendem Suizid.
  4. Ein Toter. Jagdunfall.
  5. Zwei Tote. Geplanter erweiterter Suizid. Die Waffe war noch im Besitz, obwohl die WBK bereits eingezogen wurde.
  6. Ein Toter. Beziehungstat.
  7. Zwei Tote. Doppelsuizid.
  8. Ein Toter. Beziehungstat mit gestohlener legalen Waffe.
  9. Zwei Tote. Vermutlich Doppelsuizid eine Beziehungstat mit anschließendem Suizid.
  10. Drei Tote. Beziehungstat.
  11. Zwei Tote. Beziehungstat mit anschließendem Suizid.
  12. Zwei Tote. Beziehungstat mit anschließendem Suizid.
  13. Zwei Tote, davon einer erstochen, einer erschossen. Familienstreit/Beziehungstat.
  14. Drei Tote. Erweiterter Suizid.
  15. Drei Tote, davon zwei erschossen. Beziehungstat mit anschließendem Suizid.
  16. Ein Toter. Jagdunfall.
  17. Ein Toter. Jagdunfall.
  18. Zwei Tote. Beziehungstat/erweiterter Suizid.
  19. Eine Tote. Beziehungstat/Unfall – konnte nicht ermittelt werden.
  20. Zwei Tote. Doppelsuizid/Sterbehilfe.
  21. Ein Toter. Sterbehilfe.
  22. Ein Toter. Langer Nachbarschaftsstreit.
  23. Ein Toter. Jagdunfall.
  24. Zwei Tote. Beziehungstat mit anschließendem Suizid.

Zuerst ist festzustellen, dass wir 5 Tote durch Jagdunfälle zu beklagen haben. Diese Fälle setzen sich aus tatsächlichen Jagdunfällen und Fällen, in denen mit Waffen nicht sachgemäß umgegangen wurde (Sicherheit) zusammen. Bei den Sportschützinnen und -schützen gab es keine tödlichen Unfälle.

Unfälle sind tragisch, aber nicht zu 100% vermeidbar. Gehören Unfälle mit Schusswaffen in die Auflistung der Zeit? Nein, denn Unfälle geschehen nicht affektiv oder gar aus Vorsatz. Zudem ist es sehr einseitig keine Zahlen zu nennen, wie viele Menschen durch Ausübung von anderen Freizeitbeschäftigungen bei Unfällen sterben. Im Jahr 2011 sind z.B. insgesamt 7.796 Menschen bei Freizeitaktivitäten in Deutschland durch Unfälle umgekommen. Da scheint die Jagd insgesamt doch recht harmlos zu sein.

Die nächste große Kategorie der Todesfälle mit Schusswaffenbeteiligung ist die Beziehungstat. Bei Beziehungstaten ist das Tatmittel allerdings unerheblich, es wird das Tatmittel verwendet, dass zur Verfügung steht. Und das sind in der Regel eben nicht Schusswaffen, sondern Messer, Äxte, stumpfe Gegenstände und notfalls wird mit den bloßen Händen gemordet. Auch hier werden von Herrn Wiedmann-Schmidt die Zahlen nicht in der Relation gezeigt.

Ein Blick in die jährlich erscheinenden Bundeslagebilder des BKA, zeichnet ein anderes Bild: Jedes Jahr werden in Deutschland zwischen 800 und 1.000 Menschen umgebracht (Tendenz sinkend). Die wenigstens davon mit einer Schusswaffe. Bereits 2009 kam das BKA zu folgendem Schluss:

Wenngleich das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung immer wieder durch einzelne Straftaten mit Schusswaffengebrauch, wie beispielsweise durch Amoktaten, stark beeinträchtigt wird, ist das für die Bevölkerung aus der Waffenkriminalität resultierende Gefährdungspotenzial gering. Straftaten, in denen Schusswaffen verwendet wurden, machen lediglich 0,2 % der in der PKS erfassten Fälle aus.

Die nächste Gruppe der durch Schusswaffen getöteten Menschen sind Suizidfälle. Ähnlich wie bei Beziehungstaten spielt das Tatmittel bei Selbsttötungen, oder Tötung auf Verlangen keinerlei Rolle. Es ist tatsächlich so, dass etwa bei 5% der Suizide eine Schusswaffe verwendet wird – laut der Zeit im Jahr 2013 bei ca. 750 Fällen, ohne die Herkunft der Waffe zu betrachten. Die restlichen rund 5.500 Menschen, die sich jedes Jahr durch erhängen töten, und die 1.100 Weiteren die sich von einer Brücke, oder einem Haus stürzen, sind für den Autor nicht von Belang.

Und auch bei der letzten kleinen Gruppe, die sich innerhalb der von Herrn Wiedmann-Schmidt zusammengetragenen Fälle bildet, spielt die Schusswaffe eine untergeordnete Rolle: Dem erweiterten Suizid (von der Presse oft als “Amoktat” bezeichnet). Ja, ein Fall wäre sogar vermeidbar gewesen, wenn die Behörde es nicht versäumt hätte nach dem widerrufen einer Waffenbesitzkarte auch die spätere Tatwaffe einzuziehen. Geholfen hätte es dem Opfer vermutlich nicht: Denn ob erschossen, oder erstochen, tot ist tot.

Der Artikel in der Zeit ist wieder mal einseitig, schlecht recherchiert, ideologisch geprägt und reine Stimmungsmache gegen den privaten Besitz von Schusswaffen durch rechtstreue Bürger.

Und jetzt werde ich mal ausnahmsweise persönlich:

Es steht mir bis zur Unterkante der Oberlippe! Es reicht einfach! Nun schreibe ich seit fast drei Jahren zu diesem Thema Artikel, aber sie lernen es nicht. Unsere “Qualitätsmedien” verzapfen zu 99% immer den selben Bullshit und das mit wachsender Begeisterung. Von unterschwelligen Vorwürfen bis Panikmache – alles ist dabei.

Und das schlimmste: Die Pressevertreter sprechen nicht mit uns. DIE FRAGEN UNS NICHT MAL. Frei nach dem Motto: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern. Dabei gibt es Ansprechpartner haufenweise: GRA, BDMP, BDS, DSB, FWR, ProLegal, Gunboard und wie sie alle heißen – alles kompetente Menschen.

Unsere Sicht auf die Dinge kommt seit Jahren in den Medien einfach nicht vor. Da wird wie im Zeit-Artikel geschrieben, dass wir sagen, mit legalen Schusswaffen passiere nicht viel, die Illegalen seien das Problem, aber das würde ja nicht stimmen. Es wird einfach behauptet IHR HABT UNRECHT. Unsere Argumente werden unterdrückt und die Aussagen von Fachleuten (Kriminologen, Polizei, Psychologen) nicht beachtet.

Ich habe diese politische Agenda seitens der Medien so satt und komme mir manchmal vor wie Don Quijote. Wenn wir wirklich so wären, wie die uns darstellen, dann gäbe es doch wohl unlängst einen großen Haufen erschossener Journalisten. Gibt’s aber nicht. Warum wohl? Weil eben vom legalen Waffenbesitz bis auf wenige Ausnahmen keine Gefahr ausgeht.

Herrn Wolf Wiedmann-Schmidt erreicht ihr übrigens über folgende Kanäle:

Wer ihm also ein sachliches Feedback zu seiner “Recherche” geben möchte, der möge sich doch bei ihm melden.

Weitere kritische Stimmen:

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2 Replies to “Erneute Stimmungsmache gegen Waffenbesitz von “Zeit Online””

  1. Ich bin entsetzt was hier wieder im Gange ist, es würde wieder alle die Treffen die es mit Recht und Gesetz genau nehmen die legalen Waffenbesitzer. Terroristen und Attentäter interesieren Waffengestze Weltweit nicht, die begehen ihre Taten nicht mit registrierten Waffen.
    Ich hoffe nicht ich fordere eine klare ablehnende Haltung der Volksvertreter aller Parteien gegen die Waffenrechtspläne der EU.
    Ich werde den Verlauf der Verhandlungen zum Thema und die Haltung der Abgeordneten und Volksvertreter weiter verfolgen, denn auch ich bin ein Wähler.

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