Jahresrückblick 2018

Was waren die wichtigsten Nachrichten für EUCH auf Facebook? Anhand von Euren Likes und Kommentaren stellen wir hier die wichtigsten Post von uns vor.

Zwischen dem, was wir als wichtig empfinden (neue Erkenntnisse und Fakten) und dem, was Euch interessiert, die Ihr kommentiert und teilt, liegen manchmal Welten. So nutzen diese Webseite hier für die „wichtigen Dinge“, darunter die Information, wo man überhaupt schießen gehen kann oder verschiedene Fragen zum Waffenrecht.

Seit 2013 haben wir bereits sehr viel zu den meisten waffenrechtlichen Themen geschrieben und wiederholen diese nicht bei jeder neuen Panikmeldung der Medien.

Ganz anders agieren wir auf Facebook. Dort nehmen wir aktuelle Medienartikel zum Anlass, unsere Meinung abzugeben. Oft verweisen wir auf Artikel dieser Seite hier.

Höhepunkte

Das Jahr 2018 begann in der Presse mit ähnlichen Meldungen, die wir auch zum Ausklang lesen durften. Passend zu Silvester beschäftigten sich die Medien mit den letzten legalen Mittel zum Selbstschutz (Gaswaffen und Pfefferspray). Politik und Polizei betonten, wie gefährlich diese Gegenstände seien und ächten häufig den privaten Besitz. Den Vogel abgeschossen hat hier der letzte Beitrag vom Dezember.

Das absolute Highlight auf Facebook war unser Aufruf zur Petition gegen Waffenbesitzzonen und Messer-Trageverbotszonen (im Oktober). Auf der Webseite war der meist gelesene Artikel die Umsetzung des EUGunbans in Frankreich im August, der es auch auf Facebook in die Hitliste geschafft hat.

Januar 2018

Carolin Matthie wurde vom Spiegel zum „Postergirl der Waffenlobby“ gekürt, was ihr mehrere Monate Aufmerksamkeit von TV und Presse bescherte.

In Wien gibt es viel mehr legale Waffen als in Berlin – auch sehr viele Waffenscheine (auf österreichisch Waffenpass). Das „waffenstrotzende“ Österreich rangiert im Friedensindex immer auf den vordersten Rängen (Platz 3 oder 4), während Deutschland sich weit abgeschlagen um Platz 16 herum tummelt. 

Wenn Polizisten vor dem Tragen von Waffen warnen, projizieren sie ihre eigenen Erfahrungen auf uns Bürger, obwohl wir Bürger uns ganz anders verhalten. Die Polizei ist offensiv bei der Gewaltausübung, wir defensiv in Notwehrsituationen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei defensivem Verhalten eine Waffen entwendet wird, ist wesentlich geringer als beim offensiven Verhalten der Polizei.

Februar 2018

Vox Pop recherchierte in der Tschechischen Republik, wo die Regierung beabsichtigt, das Recht auf Schusswaffenführung nach US-amerikanischem Vorbild in der Verfassung zu verankern.

 In der Schweiz hantieren auch 10-Jährige mit scharfer Munition. Im Schiessstand kommt es deswegen zum Teil zu Diskussionen.

Dieser Amoklauf in Florida wurde medial mit viel Geld (mehrere Millionen von Bloomberg, Cloney, Ophra u.a.) missbraucht, um ein weiteres Waffenverbot einzufordern. Dabei ist hier bereits im Vorfeld so viel falsch gemacht worden, dass die Durchsetzung der bestehenden Gesetze ihn hätten verhindern können.

März 2018

Kriminelle denken ökonomisch. Wenn bekannt ist, dass in jedem Haushalt eine Waffe vorhanden sein soll, dann lässt man das Städtchen halt in Ruhe und bricht lieber in der Nachbarschaft ein.

Die allermeisten Tötungsdelikte werden mit illegalen Waffen begangen – wie auch in den anderen EU-Länder, was auch die Studien der EU belegen. Da hilft kein Gesetz, denn diese sind ja schon verboten (=illegal).

Eine der neusten Studien aus Europa zum Schusswaffenmissbrauch stammt von der Universität in Liege (Belgien): >>There is no link between severity of legislation/availability of firearms and rate of firearms homicides.<< (Es gibt überhaupt keinen Zusammenhang zwischen der Strenge eines Waffengesetzes und Tötungsdelikten mit Schusswaffen: https://youtu.be/-ldKJd3dBp0

Alles, was der STERN-Autor dem Jagdgewehr andichtet, trifft auf die Militär-Geschosse zu. Eine Jagdpatrone ist viel tödlicher als eine Militärpatronen. Deswegen wurden ja auch in der Genfer Konvention solche Patronen verboten. Es also genau andersherum als der Autor glaubt.

Tipp der GRA an die Politik: Wenn uns wieder mal ein Polizei- oder Regierungssprecher erzählen möchte, dass Zivilisten im Gegensatz zu Polizisten so viel schlechter ausgebildet sind, dann sollten wir fordern, dass das Verbot des Einsatztrainings endlich aufgehoben wird, in dem man auch Deeskalation und Nothilfe lernt. Denn schießen können wir jetzt schon besser. Und wenn die Regierung Angst hat, dass die „falschen Bürger“ solche Einsatztrainings besuchen könnten, dann eben erstmal nur die Erlaubnis für die, die bereits andere Auflagen für einen Waffenschein erfüllen (Zuverlässigkeit) und für Polizisten außer Dienst

Während alle Journalisten, einfach die dpa-Meldung über die vermeintlich gestohlenen Waffen verteilten, hatte der MDR vorab recherchiert: In der Statistik finden sich auch Waffen, die zum Beispiel 1982 verloren gegangen sind. Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Seitenhieb auf die grüne Expertin Mihalic, die seit Jahren gegen den privaten Besitz von Waffen, auch Schreckschusswaffen, kämpft.

April 2018

Die Meldung über die Festnahme des Überfallenen, die in England in allen Zeitungen steht, wird auf Deutsch nur in der Schweiz verbreitet. Warum? Weil es nicht sein kann, dass man über Selbstverteidigung positiv berichtet? Weil diese Meldung nicht geeignet ist, für ein künftiges Messerverbot zu werben?

Sebastian Fiedler (BDK) möchte die Gesellschaft vor Amoktaten und Terror schützen, indem er Poller in den Städten errichtet – so wie auch in Israel. Gleichzeitig lehnt er jedoch sämtliche Verteidigungsmittel der Bürger ab, sogar Pfefferspray und Schreckschusswaffen. Aber auch hier würde sich ein Blick nach Israel lohnen: >>Stoppen kann man solche Attentate nur auf zweierlei Weise: Am besten ist es, den Attentäter schon im Vorfeld zu identifizieren und dingfest zu machen. Misslingt dies, dann können auch die Attentäter in Israel nur – wie in Nizza – durch den Einsatz von Schusswaffen gestoppt werden.<<

Kein Gesetz der Welt kann diesen Schmuggel aufhalten! Insbesondere nicht die neue EU Waffenrichtlinie, die sich auf den legalen zivilen Markt richtet statt auf die Organisierte Kriminalität. Halb offene Grenzen und korrupte Zöllner begünstigen diesen Schmuggel. Dieser könnte nur mit investigativer Zusammenarbeit vieler Polizisten aus den vielen beteiligten Ländern trocken gelegt werden.

Mai 2018

Eine sehr positive Dokumentation über uns. Hier noch ein paar Anmerkungen: Wenn die GRA Waffen für den Selbstschutz fordert, dann impliziert diese Forderung nicht „Waffen für alle“, sondern für gesetzestreue Bürger, die gewissen Auflagen erfüllen. Dazu gehört Sicherheitstraining und Ausbildung in Deeskalation und Notwehrrecht, sowie Zuverlässigkeit. .. Wenn man nach Amerika schaut, dann muss man auch das Faktum akzeptieren, dass dort Bürger mit Lizenz zum Waffen tragen gesetzestreuer und friedvoller sind als Polizisten.

Jährlich gibt es 100.000 bis 2.000.000 ähnliche Fälle in den USA, bei denen Bürger sich gegen Einbrecher/Räuber/Vergewaltiger/Stalker mit Schusswaffen verteidigen. Bei der Hälfte fällt – wie hier – kein Schuss. Die meisten landen nicht in den Medien, weshalb wir davon keine Kenntnis haben. Auch tauchen solche Selbstschutzfälle in keiner Statistik auf. Es gibt keine Rubrik „erfolgreich ein Verbrechen mit Schusswaffe verhindert“.

Laut Prof. Dr. Gary Kleck kommt es zu weniger Verletzungen und Tötungen, wenn bei solchen Gewaltdelikten eine Schusswaffe und nicht „nur“ ein Messer vorhanden ist. Und dabei ist es egal, ob Opfer oder Angreifer diese einsetzen.

Der FBI-Report schreibt: In Kenntnis dieser erhöhten Bedrohung durch bewaffnete Angriffe und der Schnelligkeit, mit der sich diese Vorfälle entfalten, kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Ausbildung und Training nicht nur für die Strafverfolgung, sondern auch für die Bürger von größter Bedeutung sind.  Es ist wichtig, dass Ausbildung und Training nicht nur die Gefahr darstellen, sondern auch die Risiken und Möglichkeiten aufzeigen, mit denen man solchen Schießereien begegnen kann.

Oliver Welkes „heute show“ hatte die GRA und Dana Loesch (NRA) vor wenigen Wochen veräppelt, weil ihm Mütter mit Waffen suspekt sind. Die Aktion NRAMOM wurde im März drastisch durch den Kakao gezogen. In Brasilien wurde nun genau so eine Mom von São Paulos Gouverneur geehrt

Von dem erfolgreichen Eingreifen eines bewaffneten Schul-Sicherheits-Beamten in Dixon (USA) hat in Deutschland – außer uns – niemand berichtet.

Juni 2018

Auch wenn noch kein Entwurf zur EUGunban-Umsetzung vorliegt, kann man davon ausgehen, dass praktisch über Nacht ein Großteil der nicht registrierten „Waffenbesitzer“ zu Kriminellen werden, weil sie nicht über das Gesetz informiert werden (es kennt sie ja keiner).

Die Polizistin im Flensburger Zug hat alles richtig gemacht. So wie ein kurzer Rock nicht als Aufruf zur Vergewaltigung gesehen werden darf, so darf auch das Tragen eine Uniform nicht als Provokation zur Gewalt gegen den Staat interpretiert werden. Der Vorwurf der TAZ, die Polizistin hätte in der Freizeit nicht mit Uniform und Waffe reisen brauchen, ist völlig unbegründet

Juli 2018

Seit dem Attentat mit einer illegalen Waffe schreiben die Medien darüber, dass man doch das bereits sehr strikte Waffengesetz in Kanada noch verschärfen möge. Einige Politiker möchten in Toronto sämtliche Waffen verbieten. Die SUN in Toronto fragt zu Recht, wer hier psychisch krank sei: die Medien oder der Mörder. Die National Post ist eventuell die einzige Zeitung, die den illegalen Status der Waffe beschreibt.

August 2018

Frankreich hat sein Möglichstes getan, um die halbautomatischen Schusswaffen für Sportschützen zu erhalten und auch den Aufwand und die Kriminalisierung für die Besitzer von deaktivierten Waffen so gering wie möglich zu halten.

Generell wäre es besser gewesen, wenn die EU gar keine neue Richtlinie erlassen hätte, sondern vernünftige Regeln für Markierung, deaktivierte Waffen, Alarm- und Salutwaffen erstellt hätte.

Alle Studien der EU haben genau dieses empfohlen und zudem noch internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Waffenschmuggels gefordert. All dies hatten auch wir in unserer Folgenabschätzung aufgezeigt, die Katja Triebel auf der Feuerwaffen-Konferenz im November 2016 im Parlament präsentiert hatte. Leider hatte der anwesende Repräsentant der EU-Kommission kein Interesse, unseren Argumenten zu folgen. Er wollte unbedingt einen EUGunban der halbautomatischen Waffen “verkaufen”.

September 2018

Anscheinend hatte kaum jemand in Brüssel die Studie gelesen. Egal, ob Gang-Kriminalität oder Terrorakt: Die Waffen, die dabei missbraucht werden, waren in der EU niemals legal. Daher hat die Regulierung des Legalmarkts keine Auswirkung auf solche Verbrechen.

Im tschechischen Parlament sind sämtliche Parteien – auch die Opposition – gegen die EU-Waffenrichtlinie – auch ein Ex-Mitglied von Transparency-International. Hier ein sehr guter Beitrag aus der Schweiz – diesmal auf „echtem“ Deutsch. Man versteht alles.

Wann ist ein Reichsbürger ein Reichsbürger?  Wer seinen Personalausweis zerstört, ist laut Waffengesetz generell nicht zuverlässig – unabhängig davon, woran derjenige glaubt. Wer jedoch nur einen Staatsangehörigkeitsurkunde (Gelben Schein) beantragt, weiterhin jedoch Steuern und Ordnungsstrafen bezahlt, der ist laut Waffengesetz zuverlässig, sofern keine Gefahr besteht, dass er die Waffen rechtswidrig nutzt.

Polizisten lassen sich außer Dienst weiterbilden und haben dafür ein Disziplinarverfahren am Hals. Kritik kommt zu Recht von der Polizeigewerkschaft: „Wenn bei den Kollegen das Gefühl vorherrscht, dass sie nicht richtig ausgebildet werden. Dann sollte die Behördenleitung nicht die Energie darauf verwenden, herauszukriegen, wer das gesagt hat. Sie sollte für sie lieber Lösungen finden.“

Oktober 2018

Der absolute Höhepunkt 2018 war unser GRA-Artikel, der zum Protest gegen Messer-Trageverbote aufrief.

November 2018

Die Vorankündigung für den 3SAT-Bericht erhielt viel Aufmerksamkeit. Zu Recht – wie wir im Nachhinein positiv bemerken konnten:
Der Bericht ist toll gemacht und das Team von 3SAT hat sich augenscheinlich wirklich bemüht. Sie zeigen einen objektiven aber auch interessanten Blick der Dinge. Unser Fazit hier: Nachtrag: Die neue Lust am Schießen bei 3SAT

Dezember 2018

  • Same procedure as every year? Nach jedem Terroranschlag glauben die Politiker, etwas „tun“ zu müssen. Meist fallen ihnen neue Gesetze ein.
  • Wir haben eine Menge von Gesetzen und eine Menge Informationen.
  • Beide können nicht alle Verbrechen verhindern.
  • Die einzige Möglichkeit, ein aktive Gewalttat zu stoppen, ist eine schnelle Reaktion.

Das ist neu! Ein Gewerkschaftsvertreter fordert eine Registrierung oder am besten gleich ein Totalverbot für Pfefferspray. Dieses ist als Tierabwehrspray nicht mal vom Waffengesetz erfasst. So langsam reicht’s!

Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Zürich wird immer sicherer, obwohl/trotzdem es immer mehr legale Waffen gibt.

Selbst in der Schweiz kommen solche Informationen aber nicht wertneutral in die Zeitung und es wird auf die Selbstmorde mit Schusswaffen hingewiesen. Und natürlich fehlt der Hinweis, dass legaler Waffenbesitz keinen Einfluß auf die Selbstmordrate hat.

Wir wünschen allen ein gutes neues 2019 und werden alles tun, damit die Umsetzung der EU-Waffenrichtlinie so vernünftig wie möglich ausfällt. Ihr müsst, wenn es so weit ist, wieder helfen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.